Blumenladen eröffnen und erfolgreich Floristik betreiben

Ein Blumenladen genau nach deinen Vorstellungen: Wir zeigen, wie das gelingt!

Blumenladen eröffnen mit Stil: Vielen Dank für die Blumen!

Viele Menschen lieben die blühende Pracht: Laut Statistik liegen die jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben für Pflanzen und Blumen bei 108 EUR. Insgesamt erzielten deutsche Blumenhändler*innen im Jahr 2019 einen Umsatz von ungefähr 5,1 Milliarden EUR.

Liebst du Blumen und möchtest mit deinem Beruf anderen Menschen eine Freude bereiten? Dann ist die Eröffnung eines Blumengeschäfts genau das Richtige für dich. Dafür benötigst du eine gehörige Portion unternehmerisches Denken, viel Kreativität und ein klares Alleinstellungsmerkmal, das dein Unternehmen von anderen Blumenshops unterscheidet.

Fachliche Voraussetzungen

Möchtest du einen Blumenladen eröffnen, benötigst du seitens der Behörden keine besondere Qualifikation. Dennoch sind die meisten Inhaber*innen von Blumenläden gelernte Florist*innen. Diese handwerkliche Ausbildung umfasst eine dreijährige Lehrzeit im dualen System und wird mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer abgeschlossen. Während der Floristikausbildung erfährst du alles Wichtige zu den üblicherweise verkauften Blumen und Pflanzen und deren Versorgung und Pflege. Du lernst, Blumensträuße zu binden und Gestecke zu gestalten. Außerdem gehören folgende Themenbereiche zu deiner Ausbildung:

  • fachgerechter Umgang mit Düngern und Pflanzenschutzmitteln
  • Einhaltung des Umwelt- und Artenschutzes

Du beschäftigst dich mit den rechtlichen Aspekten deines zukünftigen Berufs und mit der Beschaffung und Lagerung der floristischen Ware. Außerdem erfährst du, wie du deine Kunden am besten berätst, welche Werbemaßnahmen in deinem Fach üblich sind, und wie du Preise, Materialbedarf und Materialverbrauch für größere Kundenaufträge kalkulierst.

Bist du keine floristische Fachkraft, solltest du unbedingt eine solche einstellen: Existenzgründungen ohne eigene Fachkenntnisse sind ein risikoreiches Unterfangen. Spätestens bei der Beantragung von Fördermitteln könnte sich die fehlende Qualifikation als nachteilig erweisen. Außerdem wird ausreichend Fachwissen benötigt, um die Warenqualität beim Einkauf richtig beurteilen zu können.

Bauliche Voraussetzungen

Für deinen Blumenshop benötigst du ein ausreichend großes Ladenlokal, das am besten über einen Verkaufsraum mit großen Schaufenstern verfügt. Zusätzlich solltest du Platz für dein Lager und Büro einplanen. Damit es bei der Abnahme deines Geschäfts durch das zuständige Gewerbeamt keine Probleme gibt, erkundigst du dich am besten rechtzeitig vorher, ob bestimmte bauliche Voraussetzungen gegeben sein müssen. Wähle kein Ladenlokal mit zu kleiner Verkaufsfläche, denn sonst hast du nicht genügend Platz, um ein vielfältiges Sortiment zu präsentieren. Nutze unbedingt verschiedene Ebenen, z.B. mit Hilfe von Regalen und Bänken oder Hockern. So sind mitverkaufte Artikel wie dekorative Vasen besser sichtbar.

Anmeldung deines Blumengeschäfts

Eine Eintragung deines Blumenladens ins Handelsregister ist nur dann erforderlich, wenn du ihn als GmbH oder UG gründest. Als Einzelunternehmer*in bist du dazu nicht verpflichtet. Gründest du deinen Blumenshop als Einzelunternehmung, benötigst du lediglich eine Gewerbeanmeldung. Diese beantragst du gegen eine Gebühr bei deinem örtlichen Gewerbeamt. Für Gründungen mit anderen Rechtsformen ist eine derartige Anmeldung ebenfalls erforderlich. Anschließend erhältst du deinen Gewerbeschein. Nach der Gewerbeanmeldung musst du als nächstes den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung online ausfüllen und elektronisch per ELSTER an dein zuständiges Finanzamt übermitteln. Nach ihrer Überprüfung erhältst du deine Steuernummer.

Branchenspezifische Mitgliedschaften

Das Gewerbeamt informiert außerdem die zuständige Industrie- und Handelskammer darüber, dass du einen Blumenladen gegründet hast. Denn übst du ein Gewerbe aus, musst du Mitglied in der jeweiligen IHK sein. Außerdem bist du verpflichtet, dich bei der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik anzumelden. Dies gilt sogar dann, wenn du als Einzelunternehmer*in deinen Blumenladen ohne Mitarbeiter*innen führst. Eine solche Registrierung ist deshalb Pflicht, weil die Berufsgenossenschaft Trägerin der gesetzlichen Unfallversicherung ist. Auch wenn die Mitgliedschaft in einem Branchenverband wie dem Fachverband Deutscher Floristen e.V. nicht unbedingt erforderlich ist, sind viele Blumenhändler*innen dort freiwillig angemeldet. Diese Institution vertritt die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsträgern.

Beratung beim Kauf von Blumen

Blumenladen eröffnen: Businessplan erstellen

Möchtest du für die Gründung deines Blumengeschäfts einen Bankkredit oder Fördermittel beantragen, musst du einen umfassenden und überzeugenden Businessplan mit allen erforderlichen Anlagen vorlegen. Kennst du dich noch nicht mit Geschäftsgründungen aus, ist das kein Beinbruch. Das Schreiben des Businessplans ist nicht das unüberwindbare Hindernis, als das es viele sehen. Im Gegenteil, mit den richtigen Informationen und etwas Hilfe kann jeder Mensch einen professionellen Businessplan schreiben. Auf der Gründerplattform findest du diverse Angebote, die dir helfen, deinen Businessplan zu schreiben. Sieh dir doch beispielsweise unsere Businessplan Vorlage und einige Businessplan Beispiele an. Bist du dir danach unsicher, kann es Sinn machen, an einem Seminar für Existenzgründer*innen teilzunehmen. Dein Businessplan muss eine genaue Auflistung sämtlicher Kosten enthalten. Diese benötigst du natürlich auch zur Kalkulation deiner Preise und für deine Umsatzprognose.

Anfallende Kosten

Deine Kosten gliedern sich in Anschaffungskosten und Kosten des laufenden Geschäftsbetriebs. Für die Eröffnung deines Blumengeschäfts fallen unter anderem folgende Kosten an:

  • behördliche Dokumente und Anmeldungen
  • die Laden- und Lagerausstattung (z.B. Verkaufstheke, Kasse, Werkbank, Regale, Töpfe, Körbe, Vasen)
  • das Equipment (Werkzeuge, Dekoration, Verpackungsmaterial, Steckschaum)
  • die Beschaffung von Verkaufsware und Büromaterial
  • die Einrichtung einer eigenen Webseite inklusive Suchmaschinen-Optimierung
  • den Druck von Visitenkarten und Geschäftspapier mit Logo
  • Werbemaßnahmen

Außerdem solltest du Rücklagen für unvorhergesehene Ereignisse und deinen Lebensunterhalt bilden. Übernimmst du ein bestehendes Geschäft, entstehen eventuell Kosten für mögliche Umbauten. Kannst du deine Ware nicht mit deinem Privatfahrzeug beschaffen, musst du noch die Anschaffungskosten für einen Kleintransporter auf deine Liste setzen. Möglicherweise musst du auch noch Beratungskosten für die Inanspruchnahme einer Versicherungsberatung oder eines Steuerbüros einkalkulieren. Darüber hinaus hast du in Zukunft laufende Kosten wie

  • Ladenmiete
  • Energiekosten
  • Versicherungskosten (Berufshaftpflicht, Gewerbeversicherung, Sozialversicherung)
  • Beschaffungskosten
  • Materialkosten
  • IHK-Beiträge und andere Mitgliedschaften
  • Telefonkosten
  • Werbekosten
  • Steuern
  • Lohnkosten, falls du Personal einstellst

Fördermittel

Falls du nicht über so viel Eigenkapital verfügst, dass du die Geschäftsgründung aus eigenen Mitteln finanzieren kannst, bist du auf Fremdkapital angewiesen. Kreditinstitute und andere Kapitalgeber wie die EU, KfW und die Bundesarbeitsagentur fordern von ihren Antragsteller*innen nicht nur ein überzeugend dargelegtes Geschäftsmodell, sondern auch einen detaillierten Businessplan. Dieser sollte unter anderem eine transparente Preiskalkulation, eine genaue Standortanalyse, eine Einschätzung der Konkurrenz im Einzugsgebiet der Gründung und eine realistische Umsatzprognose beinhalten.

Die zuständige Arbeitsagentur fördert Gründer*innen, die sich als Arbeitssuchende eine Selbstständigkeit aufbauen möchten, auf zweierlei Weise: Erhältst du Arbeitslosengeld I, kommt noch ein Gründungszuschuss von monatlich 300 EUR hinzu. In den folgenden neun Monaten zahlt dir die Arbeitsagentur nur noch den Zuschuss. Als Empfänger*in von Bürgergeld (ehemals ALG II) beantragst du das individuell berechnete Einstiegsgeld. Dieses bekommst du maximal 24 Monate lang. Außerdem gibt es bei deinen regionalen Förderinstituten günstige Förderkredite und manchmal auch Zuschüsse. Bundesweit verfügbar ist die Unterstützung der KfW für Gründer*innen mit dem Fördermodell StartGeld und dem Kredit Universell. Beantragst du beispielsweise den zinsgünstigen ERP-Gründerkredit StartGeld, benötigst du kein Eigenkapital und hast sogar dann gute Chancen, wenn du deine Selbstständigkeit in der Anfangszeit lediglich als Nebenerwerb ausübst. Die maximale Kreditsumme liegt bei 125.000 EUR.
Verschaff dir am besten einen Überblick auf unserem Förderfinder.

Standortwahl

Wichtig ist, dass dein neuer Blumenshop für die Laufkundschaft gut sichtbar und verkehrsgünstig gelegen ist. Außerdem sollten sich ausreichend Parkplätze in der Nähe befinden. Gute Standorte befinden sich nahe großen Kliniken, Seniorenheimen, Friedhöfen, in Bahnhofsgebäuden und in Einkaufspassagen, weil diese bereits einen bestimmten Grundumsatz gewährleisten: Meist bringen Angehörige einen frischen Strauß Blumen mit, wenn sie jemanden im Krankenhaus besuchen. Menschen, die Reisende vom Bahnhof abholen, empfangen ihre Lieben ebenfalls mit einem attraktiven Blumengruß. Standorte in Einkaufszentren sind vorteilhaft, weil sich viele Passanten von den bunten duftenden Farbtupfern anlocken lassen. Achte bei deiner Standortwahl unbedingt darauf, dass du auch vor deinem Ladengeschäft genügend Fläche hast, um Blumenkübel, Töpfe und Behälter mit Schnittblumen ansprechend zu präsentieren.

Deine Wettbewerbsanalyse

Deine Konkurrenz sind andere im Umfeld deines Blumenshops befindliche Blumengeschäfte, Wochenmärkte, Discounter, Tankstellen, Bau- und Gartenmärkte. Letztere bieten floristische Waren als Zusatzprodukte an. Schau dir den Einzugsbereich des jeweiligen Standorts genau an. Idealerweise hast du kaum Konkurrenz in der Nähe. Findest du einen solchen Standort, überprüfst du das Warensortiment und die zusätzlichen Leistungen der Konkurrenz. Befinden sich viele Unternehmen im Umfeld, kannst du mit Eventfloristik zusätzliche Kundschaft anlocken. Firmen benötigen für diverse Anlässe Blumenarrangements. Gibt es bereits zahlreiche Konkurrenz in unmittelbarer Nähe, ist es wichtig, dass dort eine ausreichend große Nachfrage besteht. Um Nachfrage und Kaufkraft besser einschätzen zu können, solltest du eine (am besten) professionelle Marktanalyse erstellen lassen. Eine Wettbewerbsanalyse benötigst du übrigens auch für deinen Businessplan.

Dein Alleinstellungsmerkmal

Gegenüber Billigalternativen wie Supermärkten behauptest du dich mit erstklassiger floristischer Ware und einer fachgerechten Kundenberatung, indem du beispielsweise Fachtipps zum Zusammenstellen von Gestecken gibst. Diese kostenlose Zusatzleistung trägt zur langfristigen Kundenbindung bei und kann dir Empfehlungen und zusätzliche Kundschaft einbringen. Von der im Einzugsgebiet ansässigen Konkurrenz hebst du dich mit einem Alleinstellungsmerkmal ab: Befinden sich dort viele Eigenheime und Kleingärten, punktest du mit einem zusätzlichen Angebot an Gartenpflanzen und entsprechender Fachberatung.

Mietest du ein Ladenlokal in Friedhofsnähe, ist es ratsam, noch zusätzlich Kränze und Grabpflanzen im Sortiment zu haben. Leben im Umfeld viele Menschen, denen der Umweltschutz am Herzen liegt, gewinnst du diese mit Bioblumen für dich. Nimm am besten noch Ware abseits des Standard-Blumensortiments mit dazu - etwa kleine Geschenkartikel.

Dein Marketing

Für deine Geschäftsgründung benötigst du eine eigene professionelle Webseite und weitere Werbemittel. Eine eigene Internetpräsenz unterstreicht deine Professionalität und ist notwendig, um schneller von mobilen Kunden gefunden zu werden. Viele Menschen suchen via Smartphone nach Blumengeschäften in der Nähe, indem sie die Suchmaschine Google und ähnliche Dienste nutzen. Sie schauen sich die ersten Suchergebnisse, die jeweiligen Kundenbewertungen und die Entfernung vom aktuellen Aufenthaltsort an und entscheiden sich dann für einen Anbieter. 

Damit dein neues Blumengeschäft unter den ersten angezeigten Ergebnissen erscheint, muss deine Webseite suchmaschinenoptimiert sein. Präsentiere auf deiner Startseite attraktive Fotos und deine Kontaktdaten, Öffnungszeiten und mindestens eine aktuelle Preisaktion. Ebenfalls wichtig: der kostenlose Eintrag in die lokalen Gelben Seiten. Lege dir außerdem bei Google My Business ein Firmenprofil an, damit du schnell von unterwegs gefunden wirst. Der kostenfreie Dienst zeigt bei der Internetsuche den Standort deines Blumengeschäfts in Google Maps und deine Geschäftsadresse mit Rufnummer, Öffnungszeiten, Bewertungen und Fotos an. Gezieltes Suchmaschinenmarketing hilft dir also dabei, online besser von deiner Zielgruppe gefunden zu werden.

Da das Jahr aber nicht nur umsatzstarke Zeiten rund um die Feiertage zu bieten hat und du dich nicht ausschließlich auf deine Laufkundschaft verlassen kannst, solltest du regelmäßige Werbeaktionen veranstalten. Außerdem bieten sich langfristige Kooperationen mit anderen Unternehmen an. Ist dein besonderer Schwerpunkt die Eventfloristik, nimmst du Kontakt zu Partyplanern, Catering-Anbietern, Restaurants und Hotels auf. Dann belieferst du sie in bestimmten Abständen und zu speziellen Veranstaltungen mit Blumenschmuck. Diese zusätzlichen Auftragsarbeiten bringen Neukunden, ohne dass du selbst Werbekosten hast.

Laufkundschaft anziehen

Um die Anzahl deiner Laufkundschaft zu erhöhen, eignen sich attraktive Gangaufsteller, die auf dein Geschäft und besondere Preisangebote hinweisen. Vermerke darauf auch verlängerte Öffnungszeiten vor den Feiertagen. Auf diese Weise erreichst du insbesondere Kunden, die bisher keine Zeit für den Kauf eines hübschen Blumengrußes hatten. Außerdem solltest du die Fläche vor deinem Blumenladen attraktiv gestalten. Eine nette Aufmerksamkeit ist auch ein Miniblumentopf mit deiner Visitenkarte, den du deinen Kunden überreichst.

Wie du die Kundenbindung stärkst

Bietest du einen speziellen Botenservice an, werden manche deiner Stammkunden noch lieber bei dir einkaufen. Mit einem Onlineshop, auf dem du bestimmte Sträuße und Gestecke zum Verkauf anbietest, erreichst du die Stammkunden, die bevorzugt via Handy ordern. Um deine Bestandskunden langfristig zu binden, überreichst du ihnen eine kostenlose Kundenkarte, mit der sie bei jedem Einkauf einen Rabatt erhalten. Eine andere Möglichkeit besteht darin, Rabattgutscheine auszuhändigen, die sie bei ihrem nächsten Einkauf einlösen können. Hast du die Anschrift deiner Stammkunden, kannst du ihnen eine persönlich formulierte Weihnachtskarte schicken, der du einen besonderen Coupon beifügst.

Fazit

Möchtest du einen Blumenladen eröffnen, hast du viele wichtige Dinge zu beachten. Gehe bei jedem deiner Schritte unbedingt professionell vor. Die erste große Hürde, die du schaffen musst, ist ein gut durchdachter Businessplan mit sämtlichen für den zukünftigen Kreditgeber interessanten Informationen. Denn nur eine solide Finanzierung deines Geschäftsmodells bietet dir die Gelegenheit, dich mit ganzer Kraft auf deine neue Selbstständigkeit zu konzentrieren.


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bhp