Du hast den Entschluss gefasst, dich mit deinem eigenen Unternehmen selbstständig zu machen. Dafür brauchst du vor allem eines: Eine Geschäftsidee, die zu deiner Persönlichkeit passt.
Am Anfang eines jeden Unternehmens steht die Suche nach der Geschäftsidee. Auf eine gute Geschäftsidee kommst du nicht etwa unter der Dusche – denn sie ist mehr als nur ein guter Einfall. Auf dem Weg zum komplett ausgearbeiteten Geschäftsmodell ist sie ein wichtiger Zwischenschritt: ein grob vorgedachter Kern eines Konzepts, für das es sich lohnt, viel Zeit und Mühe zu investieren.
Definition: Eine Geschäftsidee ist der Kern für ein Konzept, mit dem du eine wirtschaftliche Existenz aufbauen kannst.
Eine richtig gute Geschäftsidee versetzt dich in die Lage, ein Geschäftsmodell für ein erfolgreiches Unternehmen zu entwickeln, ohne dafür schon große finanzielle Mittel in die Hand zu nehmen. Sie muss nicht einmal besonders innovativ oder komplett neuartig sein, damit sie ein Unternehmen zum Erfolg führt. Echte Marktneuheiten sind mittlerweile eher selten. Entscheidend für den Erfolg sind vielmehr die Planung und die Umsetzung der Geschäftsidee.
Viele Gründer begehen den Fehler, sich zu früh festzulegen und hören viel zu zeitig auf, an ihrem Konzept zu arbeiten. Haben sie einen einigermaßen brauchbaren Einfall, setzen sie sofort alles daran, diesen umzusetzen. Damit vergeben sie jedoch viele Möglichkeiten: Aus den meisten Ideen könnte man nämlich noch viel mehr herausholen. Hierfür muss man bereit sein, die gewohnten Denkmuster hinter sich zu lassen und eine völlig neue Sichtweise einzunehmen.
Die zwei entscheidenden Merkmale einer guten Geschäftsidee
Besonders zwei Punkte sind bei der Entwicklung einer erfolgsversprechenden Geschäftsidee wichtig:
- Die Geschäftsidee passt zu deiner Persönlichkeit.
- Alle Potenziale der Geschäftsidee sind ausgeschöpft.
Im Folgenden werden wir dir erklären, wie genau du eine Geschäftsidee findest, die zu dir und deinem Charakter passt und dir Methoden vorstellen, wie du das gesamte Potenzial deiner Geschäftsidee entfalten kannst.
1. Geschäftsidee passend zu deiner Persönlichkeit
Um eine Geschäftsidee zu finden, die zu dir – also zu deiner Persönlichkeit, deinen Fähigkeiten und deinen Erfahrungen – passt, solltest du dir zunächst einige Fragen stellen:
- Warum möchtest du überhaupt gründen?
- Was treibt dich an?
- Welche Arten von Tätigkeiten machen dir Spaß?
- Was kannst du besonders gut?
- Wen kennst du? Welche Kontakte könnten dir in deiner Gründungsphase weiterhelfen?
- Welche Ressourcen, also Mittel und Möglichkeiten, hast du?
- Woher nimmst du die Energie, die du brauchst, um deine Gründung erfolgreich zu machen?
Nur, wenn du wirklich hinter deinem Vorhaben stehst und einen Sinn darin siehst, wirst du das Durchhaltevermögen aufbringen, das es braucht – ohne dabei auszubrennen. Du wirst mit Begeisterung und Spaß am Ball bleiben, ohne dich jeden Tag überwinden zu müssen.
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2. So schöpfst du das gesamte Potenzial deiner Geschäftsidee aus
Der Ausgangspunkt deiner Suche nach einer Geschäftsidee ist stets die Frage: Was will der Kunde? Helfen kann dir dabei ein Brainstorming, um auf neue Ideen zu kommen oder eine Mindmap, um deinen Einfällen Struktur zu geben.
Viele Einfälle sind gute Ansätze, reichen aber noch nicht aus, um erfolgreich zu sein. Deshalb wurden Methoden entwickelt, mit denen man aus ersten Ideen erfolgsversprechende Konzepte entwickeln kann. All diesen Methoden ist eines gemein: Sie zeichnen sich durch ein systematisches Vorgehen aus. Denn ein funktionierendes Konzept fällt dir nicht mal so nebenbei beim Joggen im Park ein – es ist mit harter Arbeit verbunden.
Sei nicht zu verliebt in deinen ersten Einfall
Es ist wichtig, dass du flexibel und offen bleibst. Leg dich nicht zu früh auf eine Idee fest. Du solltest auch bereit sein, dich von deiner Ursprungsidee wieder zu lösen. Denn dass rund 80 Prozent der Unternehmen in den ersten fünf Jahren nach der Gründung scheitern, liegt auch daran, dass die Gründungskonzepte nicht ausgereift sind.
Auf der Gründerplattform kannst du deshalb all deine Ideen auf einer digitalen Leinwand sammeln und an ihnen arbeiten. Wir wollen dich dazu anhalten, dir viel Zeit für die Suche nach deiner Geschäftsidee zu nehmen. Du solltest so viele Einfälle wie möglich festhalten, an ihnen arbeiten, nochmal darüber schlafen, um anschließend zu versuchen, eine völlig neue Sichtweise einzunehmen. So kannst du deine Einfälle nämlich immer weiter verbessern, sie reifen lassen wie einen guten Wein.
Variiere deine Perspektive
Eine wichtige Methode besteht also darin, neue „Sichtachsen“ zu legen und damit die Perspektive auf ein bestimmtes Problem zu wechseln. Dabei gilt: Je mehr Sichtachsen, desto mehr Chancen gibt es, ein Konzept wirkungsvoller zu machen. Dafür kannst du dir die folgenden Fragen stellen:
- Wie wird ein bestimmtes Problem in einer anderen Kultur angegangen?
- Aus welcher Perspektive betrachten die verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen dieses Problem?
- Wo kann Technologie althergebrachte Lösungen verbessern?
- Wie könntest du deine Idee mit weiteren Sichtachsen wie dem Klimaschutz oder dem demographischen Wandel verbinden?
Diese Möglichkeiten hast du
Im Einzelnen kann deine Geschäftsidee gemäß der „Produkt-Markt-Matrix“ nach Ansoff den folgenden Strategien zugeordnet werden:
- Innovation: Du machst dich selbstständig mit einem auf dem Markt bisher noch nicht existenten Angebot.
- Produktmodifikation: Im Rahmen deiner Geschäftsidee veränderst du ein Angebot, um es besser auf die Bedürfnisse der Kunden zuzuschneiden.
- Marktdurchdringung: Du startest mit einem ähnlichen Angebot wie die Konkurrenz, versuchst aber durch besseres Marketing oder schlagkräftigeren Vertrieb die Kunden besser mit deiner Geschäftsidee zu erreichen.
- Expansion: Du nimmst ein bestehendes Produkt und erschließt damit neue Märkte, etwa im Ausland.
Prüfe deine Geschäftsidee
Wenn du das Gefühl hast, dass deine Geschäftsidee einigermaßen stimmig ist, kannst du damit beginnen, sie zu prüfen. Das tust du mit den folgenden drei Schritten:
1. Konkretisiere deine Geschäftsidee
Skizziere dein Vorhaben und beschreibe deine Idee so detailliert wie möglich:
- Kernfähigkeiten: Was macht deine Geschäftsidee einzigartig?
- Angebot: Was zeichnet dein Produkt oder deine Dienstleistung aus?
- Nutzen: Welchen Nutzen möchtest du für welche Zielgruppe schaffen?
2. Ist deine Geschäftsidee umsetzbar?
Bei der Prüfung der Umsetzbarkeit spielen sowohl rechtliche, technische als auch wirtschaftliche Faktoren eine Rolle:
- Hast du die nötigen Fähigkeiten und Kenntnisse für die Umsetzung?
- Ist deine Geschäftsidee mit den Gesetzen und den rechtlichen Bestimmungen vereinbar?
- Musst du eventuell Genehmigungen einholen, um deine Idee umzusetzen?
- Verspricht dein Gründungskonzept wirtschaftliche Tragfähigkeit?
3. Die Geschäftsidee schützen
Mit deiner Geschäftsidee steht und fällt der Erfolg deines Unternehmens. Gerade bei Innovationen oder neuartigen Lösungen stellt sich für dich die Frage, welche Elemente geschützt werden können, damit der Vorsprung vor deinen Konkurrenten möglichst lange bestehen bleiben kann.
Die meisten guten Ideen lassen sich jedoch nicht juristisch schützen, sondern vielmehr dadurch, dass sie zu der Person des Gründers passen. Je individuell passender die Idee, desto besser ist sie geschützt.
- Kannst du ein Patent oder eine Marke anmelden?
- Hast du gegebenenfalls ein Gebrauchs- oder Geschmacksmuster?
Hol dir Feedback - immer wieder
Wenn du eine Geschäftsidee im Kopf hast, solltest du dir Feedback einholen – von Familie und Freunden, Experten und v.a. von deiner Zielgruppe. Auf der Gründerplattform stehen dir für viele Regionen kostenlos Experten bereit. Doch am Ende können dir nur deine potenziellen Kunden zuverlässig Auskunft darüber geben, ob sie sich von deinem Angebot überzeugen lassen werden oder nicht.
Erneut wichtig ist an dieser Stelle, dass du nicht zu verliebt in deine Geschäftsidee bist, in die du vielleicht schon viel Zeit und Mühe investiert hast. Sei offen für Kritik und lass die Verbesserungsvorschläge von Experten und aus deiner Zielgruppe in die Arbeit an deiner Geschäftsidee einfließen.
In vielen Datenbanken und Online-Medien gibt es Vorschläge für fertige Geschäftsideen. Davon kannst du dich inspirieren lassen, doch es ist wichtig, dass deine Geschäftsidee auch zu dir passt. Eine Ausnahme bilden Franchisesysteme, die jedoch auch nur für Personen funktionieren, die Managertypen sind.
Finde die Geschäftsidee, die zu dir passt!
Sprechstunde mit Business-Ideation-Expertin Hannah Noethig
Präsentiere und optimiere deine Geschäftsidee auf Events
Es ist wichtig, laufend im Dialog zu bleiben und die eigenen Ideen mit anderen zu diskutieren. Zu diesem Zweck kann es hilfreich sein, an Veranstaltungen wie „Labor X“ teilzunehmen. Dort können Gründer*innen ihre Geschäftsideen vor einem interessierten Publikum vorstellen, bekommen im Anschluss von den Zuschauern Fragen gestellt und werden beraten, erhalten Feedback und Tipps.
Solche Events sind eigentlich eine Lernwerkstatt: Es werden nämlich keine fertigen Ergebnisse bewertet, sondern es soll ein Lernprozess bei dir als Gründer*in angestoßen werden. Der Austausch steht im Mittelpunkt. Viele Gründer*innen scheuen den Dialog, aus Angst, jemand könnte ihre Idee klauen und schneller sein. Doch das ist ein Trugschluss: Hinter jeder Idee steckt sehr viel Volumen und Hintergrundwissen, das man gar nicht so ohne weiteres klauen kann.
Weise Worte
Wir entlassen dich in deine fruchtbare Arbeit an deiner Geschäftsidee mit den Worten eines Experten und eines großen Philosophen:
„Entrepreneurship ist viel mehr als nur Ökonomie. Auf keinem anderen Gebiet
hat man die Möglichkeit, sein Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten.“
Günter Faltin, Autor des Bestsellers „Kopf schlägt Kapital“
„Wenn du das tust, was du gerne tust, brauchst du ein Leben lang nicht zu arbeiten.“
Konfuzius