Erfolgreiches Geschäftsmodell von:

KulturEnergieBunkerAltonaProjekt (KEBAP) 

Wie aus idealistischen Blumen gießen und drei Rechtsformen ein Business-Case wird

Kann sich hinter bunten Mauern und blühenden Gärten ein tragfähiges Geschäftsmodell verstecken? Ja, mit der richtigen Struktur, starken Partnern und einer ausgereiften Strategie, wie KEBAP zeigt.
KEBAP ist ein Projekt rund um einen Zwillings-Bunker in Hamburg Altona mit dem Ziel, ihn umzunutzen. Auf der einen Seite ist bereits ein Raum für kulturelle Veranstaltungen entstanden, auf der anderen Seite soll aus unterschiedlichen erneuerbaren Quellen Energie erzeugt werden. Das Projekt besteht aus drei Geschäftsteilen, drei Rechtsformen und drei Angeboten, die alle miteinander verbunden sind. 

Geschäftsteil 1: Der Kulturteil als eingetragener Verein (e.V.)

Der KEBAP e.V ist gemeinnützig und stellten Zukunft Proberäume, eine Cantina und Gemeinschaftsküche, einen Dachgarten, Veranstaltungsräume, Werkstätten und vieles mehr für Menschen im Stadtteil zu solidarischen Mieten zur Verfügung. Es wird gemeinsam gegärtnert, gekocht, usw. ­- und damit soziale Energie in den Stadtteil gegeben. Dies ist die Keimzelle des Projekts.

Geschäftsteil 2: Energieteil als Genossenschaft  (e.G.)

Später wurde für den Energieteil die KulturEnergieGenossenschaftAltona (KEGA e.G.) gegründet. Durch die Rechtsform der Genossenschaft wird Menschen ermöglicht, sich finanziell an dem Projekt zu beteiligen ­– wodurch die Energiewende zu einer persönlichen Angelegenheit gemacht werden soll. Ziel der Genossenschaft ist jedoch nicht, selbst zum Stromerzeuger zu werden, sondern Bürgerbeteiligung zu ermöglichen und den Verein zu unterstützen. 

Geschäftsteil 3 (in Planung): Stromerzeugung als GmbH & Co KG

Um daraus als Wunschziel einen Business-Case zu machen, soll im nächsten Schritt die KEBAP Projektgesellschaft als GmbH & Co KG gegründet werden, deren Gesellschafter die KEGA eG und voraussichtlich ein norddeutscher Energieanbieter werden. Da KEBAP von Anwohner*innen initiiert wurde, die noch nie ein Heizwerk betrieben haben, holten sie unterschiedliche Schlüsselpartner mit ins Projekt (siehe Canvas). Die Netzwerkarbeit war dabei essentiell, aber auch ein Langstreckenlauf, bei dem viel Vertrauensarbeit geleistet wurde; sowohl in der Politik, als auch im Quartier. 

Fragen in der Business Model Canvas

Die drei Geschäftsteile müssten dabei als eins gesehen werden, da der KEBAP e.V. von der GmbH & Co KG quersubventioniert wird und alle Teile die gleiche Vision verfolgen. In der ausgefüllten Canvas wird sich weitestgehend auf den Energieteil konzentriert. 


Unsere Learnings

1.

Unterschiedliche Rechtsformen können dafür genutzt werden, verschiedene Unternehmensteile auf ihr festgelegtes Ziel hin zu optimieren 

2.

Eine saubere Struktur und Vision sind dabei wichtig 

3.

Idealistische Projekte können gewinnorientiert sein

4.

Beharrlichkeit zahlt sich aus und ist insbesondere für Netzwerkarbeit und Vertrauensbildung wichtig  

5.

Das Geschäftsmodell ist dynamisch und kann (und sollte) weiterentwickelt werden

Ideencouch: Marcus Flatten im Gespräch

Marcus und Jan

Hörempfehlung: Die verschiedenen Rechtsformen sind jedoch auch mit Herausforderungen verbunden. Der bisher ehrenamtlich organisierte Verein braucht durch die steigende Komplexität mehr und mehr Struktur und Verbindlichkeit. Wie genau mit dieser Herausforderung umgegangen wird, erklärt Marcus Flatten, der seit 2016 Mitvorstand ist, im Ideencouch-Podcast! 

Jetzt bist du dran

In diesem Video erfährst du vom Geschäftsmodellexperten Patrick Stähler, warum es so wichtig ist, ein Geschäftsmodell zu entwickeln.

bhp