NGO Gründen: Deine Idee für eine bessere Welt

Mit einer Non-Profit-Organisation durchstarten

Armut verringern, den Klimawandel abmildern, sich für gesellschaftlich benachteiligte und diskriminierte Bevölkerungsgruppen einsetzen. Die Liste der Themen, mit denen wir die Welt zu einem besseren Ort machen können, ist lang. Der Wunsch, eines dieser Themen anzugehen, umso ehrenwerter. Wenn du dich für deine Mitmenschen, Natur oder Umwelt starkmachst und dich neben- oder hauptberuflich mit einem dieser Themen beschäftigen möchtest, ist dir wahrscheinlich schon einmal das Unternehmensgerüst der NGO begegnet. Was diese Unternehmensform auszeichnet, was du wissen und tun solltest, wenn du dich als Non-Profit-Organisation aufstellen möchtest und wie du den Blick für das Wesentliche dabei nicht aus den Augen verlierst, verraten wir dir in den folgenden Absätzen.

Was ist eine NGO?

Die Abkürzung NGO steht für „Non-governmental organisation“, übersetzt also „Nichtregierungsorganisation“. Hinter diesem etwas sperrigen Begriff verbergen sich unabhängige Organisationen, oftmals als Vereine oder Stiftungen gegründet, die sich rein idealistischen Zielen verschreiben und keinerlei Gewinnziele anstreben. Zentrale Werte und Themenfelder sind zum Beispiel die sogenannte Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe, Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit oder Natur- und Umweltschutz. Grundsätzlich schwingt bei all diesen Themen und Aktivitäten einer NGO immer ein politischer Aspekt mit. Sichtbar wird die Arbeit von NGOs oftmals in großen Kampagnen und aufmerksamkeitsstarken Projekten, die aufklären und aktivieren sollen. Im Hintergrund passiert aber oft noch viel mehr: Lobbyarbeit und Verhandlungen mit Politik und anderen Interessenvertretern sind für die breite Öffentlichkeit oft nicht sichtbar, aber unverzichtbar. Berühmte Beispiele für klassische NGOs in Deutschland sind das Deutsche Rote Kreuz, Ärzte ohne Grenzen oder auch der Deutsche Kinderschutzbund.

Was das genau für dich und deine Gründung bedeuten, erklären wir dir in den folgenden Absätzen. Vorher gibt es aber noch etwas Theorie, damit du die Arbeit einer NGO besser einordnen kannst.

Organisationen - Viele Namen für ein gemeinsames Ziel

Wie in vielen anderen Branchen gibt es auch bei den Nichtregierungsorganisationen mehr als eine Bezeichnung. Um die Einordnung einer Organisation zu erleichtern, haben sich in den vergangenen Jahren viele Abkürzungen etabliert:

Die häufigste alternative Bezeichnung für eine Nichtregierungsorganisation ist „NPO“.

Die Abkürzung steht für Non-Profit-Organisation und wird in der Regel synonym mit der NGO verwendet. Das ist auch nicht falsch, strenggenommen agieren NPOs aber meist nicht nur im politischen Umfeld, sondern arbeiten auch in anderen Bereichen. Außerdem sind klassische Non-Profit-Organisationen oftmals eher national tätig, NGOs international.

Zusätzlich gibt es folgende Abstufungen bei NGOs:

  • BINGO: Big international NGO (eine große internationale Nichtregierungsorganisation)
  • CSO:  Civil Society Organization (Zivilgesellschaftliche Organisation)
  • DONGO: Donor Organized NGO (aus Spenden finanzierte NGO)
  • INGO: International NGO
  • ENGO: Environmental NGO (Umwelt-NGO)

Für dich an dieser Stelle außerdem gut zu wissen: Auf der Gründerplattform haben wir bereits ausführlich über die Gründung eines Social Startups und Social Entrepreneurship berichtet. Der zentrale Unterschied bei diesen Geschäftsansätzen ist, dass beide sich selbst finanzieren wollen, also in Teilen gewinnorientiert arbeiten, um beispielsweise nicht auf Spenden angewiesen zu sein. Dafür ist es sinnvoll, ein geeignetes Erlösmodell zu finden und sich näher mit den Rechtsformen einer gUGgGmbH oder gAG auseinanderzusetzen. NGOs verzichten im Gegensatz zu Social Startups komplett auf rein finanzielle Ziele.

NGO gründen: Was du unbedingt wissen und bedenken solltest

Bei kaum einer Gründung ist die Basis wichtiger als bei der Gründung einer Nichtregierungsorganisation. Die Basis – das ist immer „du und deine Idee“. Entwickle eine Mission und Vision und werde zum/zur Botschafter*in. Dabei sind drei Dinge besonders wichtig: 

  1. Du brauchst ein ausgezeichnetes Wissen in deinem Themenfeld, um Diskussionen anregen und führen zu können. Das hilft dir auch dabei, Investoren, Schlüsselpartner und Mitstreiter*innen zu gewinnen. Halte dich also immer auf dem Laufenden, nehme an öffentlichen Diskussionen teil, veröffentliche Fachbeiträge.
  2. Baue ein Netzwerk zu anderen NGOs, in die Politik und in die (internationale) Fachwelt auf und nutze es für die Verbreitung deiner Mission.
  3. Suche dir ein Team, das dich und deine Idee unterstützt und ergänzt. Es gibt immer etwas, was man weniger (gut) kann – worin aber andere stark sind. Wenn du ein Marketing-Ass bist, suche dir jemanden für die Finanzen. Sprichst du lieber mit der Politik und Investoren, suche dir jemanden, der „die Leute auf der Straße“ akquiriert.

Noch einmal zurück zu dir und deinen Fähigkeiten: Als Botschafter*in für einen guten Zweck musst du überzeugend sein – am Telefon, vor laufender Kamera und im Austausch mit Fachleuten und möglichen Partner - und gerne im Mittelpunkt stehen. Wappne dich für mögliche Rückschläge und Absagen, denn Spenden oder Partner für einen guten Zweck zu sammeln erfordert oft Ausdauer. Neben einem kompetenten, starken und gleichzeitig freundlichen Auftreten ist ein gewisses betriebswirtschaftliches Interesse nicht verkehrt. Auch, wenn es bei einer NGO nicht um die Gewinnerzielung geht, solltest du die Organisation führen können und die Finanzen im Blick behalten und wissen, was du brauchst, um bestehen zu können. Die gute Nachricht: Das betriebswirtschaftliche Wissen kannst du dir aneignen oder dafür jemanden ins Boot holen – eine einnehmende Persönlichkeit und Überzeugungskraft ist etwas, was dir entweder leichter oder schwerer fällt als anderen. 

Konzeptarbeit: Finde und kenne deine Werte

Die Vision bzw. Mission ist die Kernidee, die du auch bei jeder anderen Geschäftsgründung entwickeln solltest. Wichtig ist, direkt zu Beginn (und fortlaufend) an dieser Kernidee zu arbeiten und am besten am Ende einen Satz zu formulieren, der präzise den Zweck deiner NGO beschreibt. Mit diesem Satz kannst du später nicht nur Werbung machen, sondern Entscheidungen und geplante Projekte immer wieder damit abgleichen und dich fragen „Passt der Investor, das Projekt, … zu meinem Zweck?“. Folgende Fragen können dir dabei helfen, diesen Satz zu erarbeiten:

  • Was willst du mit deiner Idee erreichen und verändern?
  • Wer profitiert wie von deiner Idee?
  • Was motiviert dich ganz persönlich? 
  • Was motiviert andere, dich zu unterstützen?
  • Woran erkennst du, dass du dein Ziel erreicht hast?
  • Was verändert sich (konkret in Zahlen) durch deine Arbeit?
  • Gibt es Argumente, die gegen deine Ziele sprechen?
  • Welche Projekte planst du?
  • Welche Mittel brauchst du dafür – wo und wie beschaffst du diese?
  • Gibt es Etappenziele oder ein ganz klares Ziel?

Hinweis: Neben diesen Punkten helfen dir auch die Fragen weiter, die du dir stellst, wenn du dich auf die Suche nach deinem Ikigai machst. Das Ikigai-Modell kann dir die Basis für deine Motivation verdeutlichen und stellt die Frage ins Zentrum: „Was liebst du und wofür stehst du jeden Morgen auf?“ Leg gleich los und schau dir unserer Seite zu Ikigai an.

Die richtige Rechtsform für deine NGO finden

Theoretisch kannst du eine NGO in nahezu jeder Rechtsform gründen, sinnvoll und üblich sind aber vor allem die Gründung als Stiftung, als gemeinnütziger eingetragener Verein (e.V.) oder auch als gGmbH oder gUG. 

Bei einer Stiftung legst du im Vorfeld einen klaren Zweck und ein Unternehmensvermögen fest, das ausschließlich für die Erfüllung dieses Zwecks vorgesehen ist. Ein eingetragener Verein ist der Zusammenschluss von mindestens sieben natürlichen und/oder juristischen Personen. Einmal ins Vereinsregister aufgenommen, ist die NGO als juristische Person voll rechtsfähig. Auch hier steht der ideelle Zweck im Vordergrund.

Gründest du mit eher kleinem Startkapital sind die beiden Rechtsformen gGmbH und gUG besonders interessant, denn hier gibt es klare Haftungsbeschränkungen. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Rechtsformen haben wir in einzelnen Ratgebern für jede Rechtsform erläutert. Um schnell zu einer Entscheidung zu kommen, unterstützt dich außerdem auch unser Rechtsformfinder.

Welche Rechtsform passt zu deinem Vorhaben?

Wir helfen dir weiter!

Zum Rechtsformfinder

Deine NGO richtig anmelden

Hast du dich für eine Rechtsform entschieden, wird es konkret: Um es offiziell zu machen, musst du deine NGO zuerst ins Handelsregister eintragen lassen – allerdings nur, wenn du eine gGmbH oder gUG angemeldet hast. Für diese beiden Rechtsform gilt außerdem, dass du beim zuständigen Gewerbeamt ein Gewerbe anmelden musst. Im Anschluss übermittelst du deinem Finanzamt den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Gründer*innen eines Vereins melden sich beim Amtsgericht, in dessen Bezirk der Verein seinen Sitz hat, um diesen hier ins Vereinsregister eintragen zu lassen. Bei allen Behördensuchen hilft dir auch unser Behördenwegweiser weiter.

Gut zu wissen: Gemeinnützige Unternehmen gehören keiner IHK an und müssen somit auch keine Beiträge zahlen. Die IHK fordert allerdings einen entsprechenden Nachweis der Gemeinnützigkeit. Bei der Berufsgenossenschaft musst du dich aber dennoch melden, da sie Träger der gesetzlichen Unfallversicherung ist.

NGO und Finanzplanung

Selbst, wenn du dich aus deinen eigenen vier Wänden heraus für eine bessere Welt einsetzen möchtest und möglichst günstige Projekte zum Start planst, wirst du Kapital für die Gründung und den laufenden Betrieb deiner Non-Profit-Organisation benötigen. Hier hilft dir, wie bei jeder anderen Gründung auch, zuerst ein Kostenplan – aufgeteilt in zu erwartende Gründungskosten und laufende Kosten. Zum Beispiel:

  • Kosten für Anmeldungen bei Behörden und Ämtern
  • Kosten für Coaching, beispielsweise Gründungsberatung oder Steuerberatung
  • Initiale und laufende Marketing-Kosten
  • Ausgaben für die Büromiete und Ausstattung
  • Betriebskosten, beispielsweise für Software, Transportmittel
  • Versicherungsbeiträge
  • Lohnkosten
  • Steuern
  • Lebenshaltungskosten (also deine privaten Ausgaben)
  • Ausgaben für erste Projekte usw.

Vor allem die letzten beiden Punkte solltest du nicht vergessen: Bei all deiner Begeisterung für den guten Zweck – du musst auch von etwas leben können. Skizziere grob deine ersten Projekte und berechne, welche finanziellen Mittel du dafür brauchst.

Finanzierung deiner NGO

Natürlich kannst du zur Finanzierung deines Vorhabens eigenes Kapital einbringen. Die Suche nach Investor*innen und Sponsor*innen rechtzeitig zu beginnen, kann dir dabei helfen, die geplanten Aktivitäten deiner NGO mit etwas Rückendeckung zu realisieren. Für gemeinnützige Organisationen werden bundesweit Fördermittel bereitgestellt, auf die du dich bewerben kannst. Einige Investoren suchen auch gezielt nach NGOs, die sie finanziell unterstützen können. Deshalb bietet es sich an, deine Webpräsenz auszubauen. Weitere klassische Formen der Finanzierung deiner Idee sind außerdem Crowdfunding  oder Crowdinvesting, private Spenden aber auch Mitgliedsbeiträge. Banken bieten zusätzlich spezielle Kredite und Darlehen für gemeinnützige Organisationen an, wobei diese Möglichkeit wirklich nur der Überbrückung dienen kann – schließlich musst du dieses Geld auf jeden Fall nach einem gewissen Zeitraum zurückzahlen. 

Finanzierung gesucht?

Mach dich schlau und informier dich

Geld für deine Gründung

Im Zuge deiner Gründung solltest du dich über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten informieren und bewerten, wo welche Potenziale liegen. Entscheide dann, aus welchem Topf welches Geld kommen kann, um deine Mission langfristig verfolgen zu können. 

Wichtig ist, dass du bei der Beschaffung und Verwendung der Gelder jederzeit transparent bist und sowohl für die Steuer als auch deine Unterstützer*innen nachvollziehbar ist, was mit den investierten Summen passiert. Vor allem letztere freuen sich zu hören oder lesen, dass ihre Spenden wirklich etwas bewegen. Wie das gelingt, erklären wir dir im Absatz zum Thema Marketing. 

Jan und Jan Burck

Wusstest du schon, dass NGOs ihre Angebote nicht kostenlos kommerziellen Organisationen bereitstellen dürfen? Jan Burck hat vor 16 Jahren den Climate Change Performance Index (CCPI) entwickelt - und zwar mit der NGO Germanwatch. Mittlerweile haben vor allem Rating Agenturen und Versicherungen Interesse an den Daten, wofür sie auch Geld zahlen. Wie aus dem CCPI ein Geschäftsmodell wurde, erfährst du im Ideencouch Podcast. Jan Burck gibt außerdem hilfreiche Tipps, was du als Gründer*in bei der Entwicklung eines Indizes beachten solltest.

Das Zeitmanagement einer NGO

Bei kaum einer Unternehmensform greift der Satz „Zeit ist Geld“ mehr als bei einer Non-Profit-Organisation. Beides wird bei der Arbeit innerhalb der NGO an der einen oder anderen Stelle knapp sein – und beides sollte in einem richtigen Verhältnis zueinander stehen. Im Idealfall stellst du für alle Aktivitäten eine detaillierte Kosten-Nutzen-Rechnung auf und bewertest dann, welche Maßnahmen und Tätigkeiten wirklich notwendig oder nur optional sind, welche Dinge am meisten Geld bringen (aber auch kosten) und womit die größte Reichweite und Aufmerksamkeit erzielt werden. Optimal sind Maßnahmen, die wenig Zeit und Geld kosten, aber eine große Reichweite (und ggf. auch zusätzliche Spenden) generieren.

Marketing: So trägst du die Mission deiner NGO in die Welt

Egal, wie ehrenwert deine Idee und deine Mission ist: Sie wird schnell zu Ende sein, wenn du nicht ausreichend Unterstützer*innen findest, die dich auf diesem Weg begleiten. Marketing ist für NGOs daher unglaublich wichtig. Zum Generieren von Mitgliedern und Spenden, aber auch, um bestehenden Unterstützer*innen zu zeigen, was oder wen deine NGO mit ihrem Geld erreicht. 

Folgende Marketing-Ansätze für deine NGO gibt es:

  • Eine eigene Website und Kampagnen in Social-Media-Kanälen
  • Öffentliche Auftritte als Expert*in zu einem Thema, zum Beispiel Podiumsdiskussionen oder Vorträge auf Messen und Konferenzen
  • Veröffentlichungen im TV, in Zeitungen, Fachzeitschriften
  • Spenden-Events
  • Stände auf Veranstaltungen und auf der Straße
  • Klassische Werbeplakate in der Bahn, in Zeitungen
  • Kaltakquise: Anrufe bei möglichen Partnern
  • Selbst Spender*in werden – unterstützt du eine andere Organisation, revanchiert sich diese eventuell bei dir

Bedenke und prüfe bei allen Maßnahmen immer, wer deine Zielgruppe ist, welche Kosten auf dich zukommen und was du dir von einer Aktion versprichst, damit du nicht unnötig viel Geld für eine ziellose Kampagne ausgibst. Schaue im Anschluss, was sie konkret gebracht hat und lerne daraus für folgende Aktionen, die du planst.

Hinweis: Für eine NGO sind Vertrauen und Glaubwürdigkeit essenziell – dein Erfolg steht und fällt damit, denn wer deine Glaubwürdigkeit infrage stellt und wenig Vertrauen hat, dass dein Vorhaben gelingen kann, der wird auch nicht investieren, eine Partnerschaft eingehen oder über dich berichten.

Chancen und Herausforderungen für NGOs

Wenn du noch immer nicht sicher bist, ob die Gründung einer NGO wirklich das Richtige für dich ist – oder du deinen Idealismus vielleicht doch lieber in einer bestehenden Non-Profit-Organisation einbringst – hilft dir vielleicht (auch) ein Abwägen von Chancen und Herausforderungen.

Zunächst einmal: Du bist mit deinem Idealismus nicht allein. Zwischen den Jahren 2000 und 2015 stieg die Zahl der internationalen NGOs um rund 50 Prozent. Einige von ihnen verfolgen den Ansatz, mit ihren Aktivitäten die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Wenn du dich mit einem gut durchdachten Konzept regional für ein exakt formuliertes Ziel engagierst, kannst auch du in deinem Umfeld Veränderungen anstoßen – und je mehr das tun, desto besser wird die Situation insgesamt. Vorteil einer regional stark begrenzten Kampagne: Du wirkst direkt glaubwürdig, die Menschen (die Unterstützer) können sich mit dir und dem Thema identifizieren, weil sie es selbst vielleicht genauso erleben und sich freuen, dass du dich zu dem Thema engagierst. 

Diese direkte Verbindung zu den Menschen „auf der Straße“ ist übrigens ein Merkmal, das auch großen NGOs oftmals eine enorme politische Schlagkraft verschafft: Obwohl zum Beispiel Ärzte ohne Grenzen oder das Deutsche Rote Kreuz keine offiziellen Mittel zur Machtausübung haben, gestalten sie politische Themen aktiv mit – einfach, weil sie die Rückendeckung der Bevölkerung haben.

Bedenke bei deinen Überlegungen außerdem, dass mit der aktuellen Schüler- und Studenten-Generation eine Generation heranwächst, die sich quasi seit Kindertagen mit Themen wie Flüchtlingskrisen und Umweltkatastrophen beschäftigen musste. Die Sensibilität für Gemeinnützigkeit und Nachhaltigkeit scheint stetig zu wachsen – ein „Job mit Sinn“ ist für viele von ihnen wichtiger geworden als die ganz große Karriere zu verfolgen. Auch hier liegen also große Potenziale, um (dauerhafte) Mitstreiter*innen zu finden. 

Ganz schön viele Infos? 

Alle wichtigen Schritte für dich auf einem Factsheet zusammengefasst

NGO gründen Factsheet
Downloaden und loslegen

Fazit: Dein Weg zur eigenen NGO

Nach all dem Input möchten wir dir abschließend eine etwas andere Checkliste an die Hand geben, mit deren Hilfe du nicht nur herausfindest, ob eine eigene Non-Profit-Organisation für dich das Richtige ist, sondern auch, was das konkret für dich und deine Gründung bedeutet:

  1. Engagiere dich ehrenamtlich bei einer NGO. Werde Mitglied und begleite Projekte und die Arbeit in einer Nichtregierungsorganisation eine Zeit lang, um ein Gefühl für Details, Hürden und Möglichkeiten zu bekommen.
  2. Finde heraus, worum es dir wirklich geht. Finde ein Ziel und formuliere eine Kernaussage, die du dann der Frage „Ist die Gründung einer NGO ein Mittel zum Erreichen des Ziels?“ gegenüberstellst.
  3. Erstelle einen Aktionsplan, in dem du erste Kampagnen, Projekte inklusive aller Kosten, Zeiten, usw. aufstellst und frage dich: „Ist es das, was einen Unterschied macht und wirklich notwendig ist?“.
  4. Mache eine Inventur deiner Ressourcen: Hast du die Energie und Geduld, auch über längere Strecken (gefühlt) allein für diese Sache zu kämpfen? Kannst und willst du dich und deine Idee verkaufen? Und wenn: zu welchem Preis – wo bist du bereit, Abstriche zu machen und wo setzt du klare Grenzen? Stehst du wirklich gerne im Mittelpunkt, sprichst frei mit Vertretern aus der Politik, Mitarbeitern und Förderern?
  5. Bilde dich fort und werde und bleibe Expert*in in deinem Bereich.
  6. Behalte die Kosten im Blick und stelle sie regelmäßig den zeitlichen Aufwänden gegenüber.
  7. Rede mit anderen über deine Idee. Immer wieder und überall. Du bist das Sprachrohr für deine Mission. Ein gutes Netzwerk ist oftmals der Schlüssel zu einem nachhaltigen Erfolg.
  8. Halte regelmäßig eine innere Rückschau. Frage dich immer wieder, ob du (immer noch) so viel geben und tun kannst, wie du gerade gibst und tust. Ob ein Projekt auf dein ursprüngliches Ziel einzahlt oder ob es aus der falschen Motivation heraus passiert. Und ob sich dein Tun finanziell lohnt – nicht in Hinblick auf einen Gewinn, aber finanziell tragen muss sich deine NGO nach einer gewissen Zeit.
  9. Verliere niemals deine Begeisterung. Fällt dir bei einer Reflexion auf, dass du deine Energie und die Liebe zur Sache verloren hast, ist das oftmals ein sicheres Zeichen, dass etwas schiefläuft. Die Arbeit für eine NGO muss nicht immer Spaß machen und ist oftmals herausfordernd, wenn du aber deine grundsätzliche Überzeugung für deine Mission verlierst, zahlst du einen hohen Preis und solltest vielleicht darüber nachdenken, lieber einen Schritt zurückzutreten oder dir eine neue Mission zu suchen.

Das könnte dich auch interessieren:

Genug gelesen?
Dann leg los!

Lass dir den Weg weisen...

Willst du sofort gründen?
(heißt: Du bist in der Lage, deinen Plan direkt in die Tat umzusetzen)

Wie hat dir diese Seite gefallen? Über 5.500 Nutzer haben uns bereits mit

von 5 möglichen Sternen bewertet. Bewerte auch du uns!

bhp