Der Erfolg deines Unternehmens hängt davon ab, ob du ein Team aufbauen kannst, das wichtige Werte teilt und an einem Strang zieht.

Ausfüll-Assistent
Wer ist in deinem Team?

Hier kannst du das Wissen aus diesem Ratgeber gleich anwenden und dein Geschäftsmodell weiter ausfüllen. Frage dich:

  • Wer sollte mit dir zusammen im Team sein und warum?
  • Welche fachlichen Qualifikationen braucht dein Unternehmen?
  • Welche sozialen Kompetenzen braucht dein Unternehmen?
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  Wozu ist das wichtig?   Beispiele anschauen Leitfragen

Das Team ist für dein Unternehmen fast noch wichtiger als deine Geschäftsidee. Denn ein Team, das gut zusammenarbeitet, bleibt wahrscheinlich bestehen, auch wenn sich die ursprüngliche Idee immer wieder verändert.

Nicht auf Sympathie, sondern auf gemeinsame Überzeugungen kommt es bei der Teamentwicklung an. Gute Freund*innen, mit denen du viele lustige Erlebnisse teilst, können sich als krasse Fehlbesetzung für dein Unternehmen entpuppen, wenn sie finanzielle Aufgaben auf die leichte Schulter nehmen. Dann ist der dröge „Buchhaltertypus“, der vielleicht nicht besonders unterhaltsam ist, aber deine Zahlen stets im Blick behält, wahrscheinlich die bessere Wahl.

Außerdem solltest du bei der Teamentwicklung darauf achten, dass die Mitglieder deines Teams alle Fähigkeiten mitbringen, die dein Unternehmen braucht – und zwar in fachlicher und in sozialer Hinsicht: Ein Haufen von siegesbewussten Verkäufertypen wird vermutlich nicht so gut zusammenarbeiten, wie ein Team aus Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund, in dem die zurückhaltenden Zuhörer*innen die extrovertierten Macher*innen ergänzen.

In der Ideencouch Podcast Folge #22 erörtern Sarah Bürger, Gründerin von House of All, und Jan Evers, wie sie ihre doch sehr unkonventionelle Unternehmensvision erfolgreich ins Team tragen kann. Neugierig geworden?

Warum das Team so wichtig ist

Mit deinem Team steht und fällt dein ganzes Vorhaben. Es ist die unverzichtbare Basis für alle deine unternehmerischen Aktivitäten. Deshalb ist die Auswahl deiner Teammitglieder in Wahrheit vermutlich deine schwierigste Aufgabe!

Erstes Auswahlkriterium beim Finden von Mitarbeiter*innen oder bei der Suche nach Partner*innen, falls ihr zum Beispiel eine Firma zu zweit gründen wollt, sollte natürlich die fachliche und soziale Eignung sein. Leute mit dem passenden Know-how zu finden, ist nicht so schwer. Die Herausforderung besteht eher darin, Personen ins Unternehmen zu holen, die für dieselben übergeordneten Ziele und Überzeugungen einstehen.

Welche Eigenschaften brauchen erfolgreiche Unter­nehmer*innen?

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Menschenkenntnis ist gefragt

Du wirst mit deinem Team sehr viel Zeit verbringen. Stelle es daher sorgfältig zusammen. Höre dabei auf dein Herz. Wenn du bei jemandem kein gutes Gefühl hast, hol sie/ihn nicht in dein Unternehmen. Und wenn du dich doch mal geirrt hast und ein Teammitglied erweist sich später als schwierig oder unpassend, habe den Mut, diese Beziehung wieder zu beenden - auch wenn es schwer fällt. 

Das Schema der Abbildung kann dir dabei helfen, deine Teammitglieder etwas besser zu verstehen und einen geeigneten Umgang mit ihnen zu wählen. Wie hoch ist ihr Engagement und welchen Grad an Fachkompetenzen bringen sie mit? 

Quelle: “Erfolgreich als Unternehmer für Dummies” von Dr. Jan Evers und Susanne Schreck (2022)

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Wie hältst du’s mit der Unsicherheit?

Der Prozess der Teamentwicklung wird niemals abgeschlossen sein, sondern dich durch dein gesamtes Unternehmer*innenleben begleiten. Auch etablierte Unternehmen mit langjähriger Tradition müssen immer wieder für funktionierende Teams sorgen, wenn sie ihren Erfolg sichern wollen. Bei Neugründungen ist aber ein Aspekt besonders zu beachten: der Umgang mit Unsicherheit.

Junge Unternehmen sind stets eine unsichere Angelegenheit und bleiben dies in der Regel auch für einige Jahre. Ganz gleich, ob du einen Co-Gründer*innen suchst, die mit dir die Geschäftsführung übernehmen, oder ob du eine/n Mitarbeiter*in fürs Management einstellen willst: Du solltest immer fragen, wie diese Leute zum Thema Unsicherheit stehen. Wie wichtig ist ihnen ein sicheres Einkommen? Wie gut können sie mit unvorhergesehenen Entwicklungen, auch mit Krisen, umgehen? Sind sie eher optimistisch oder neigen sie dazu, überall Probleme zu sehen? Dann nämlich kann die Zusammenarbeit in einem jungen Team schwierig werden. Du brauchst natürlich keine übermütigen Draufgänger*innen, aber zaudernde Schwarzseher*innen noch viel weniger.

In diesem Zusammenhang lohnt es sich, auch dir selbst die Frage zu stellen, wie du es mit der Unsicherheit hältst. Denn zuallererst braucht dein Unternehmen an seiner Spitze jemanden, der/die einen gesunden Umgang mit Risiken pflegt und nicht gleich den Kopf in den Sand steckt, wenn es Widerstände gibt.

Podcast-Tipp: Christian Fenner ist einer der Mitgründer von the nu company und sagt in “Ungeschönt”, dem Podcast der KfW Bankengruppe, dass er und sein Gründungsteam eine brisante Kombination sind. Ein Analytiker, ein Visionär, ein Kommunikator und Team-Zusammenhalter. Aber genau darum hat die Gründung seiner Meinung nach geklappt und ihre Schoko-Produkte liegen mittlerweile in den Regalen von Bio- und Dogeriemärkten. Aber auch sie mussten lernen, wer ins Team passt und wer nicht. Warum sie zu Beginn der Gründung jüngere und unerfahrenere Leute als sich selbst einstellten und wieso “culture eats strategy for breakfast” seiner Meinung nach stimmt, erfährst du im Podcast. 

Beispiel: Google – mit Teamarbeit zum Erfolg

Wie ein stabiles Team Krisen und Umwälzungen überstehen und letztlich zum Erfolg kommen kann, zeigt sehr eindrucksvoll die Unternehmensgeschichte von Google.

Gegen Ende der 1990er Jahre entwickelten die beiden Studenten Larry Page und Sergey Brin eine Internet-Suchmaschine, die darauf basierte, die am besten verlinkten Websites in den Suchergebnissen am weitesten vorne darzustellen: Google war geboren. Und das neue Angebot erfreute sich schon bald großer Beliebtheit unter den Internetnutzern. Das Problem war nur: Mit Google ließ sich kein Geld verdienen. Schließlich waren es die Nutzer gewohnt, für die Suche im Web keinen Cent zu bezahlen.

Das hielt die beiden Gründer jedoch nicht davon ab, ihre Suchmaschine unbeirrt weiterzuentwickeln. Sie glaubten an die Suche und wollten darin immer besser werden. Um weltweit noch mehr Menschen zu erreichen, führten sie weitere Sprachen ein und verbesserten die Suchkriterien. Aber Geld verdienten sie immer noch nicht.

Im Jahr 2000 integrierte Yahoo die Google-Suche in sein Angebot und zahlte den beiden Gründern Geld dafür. Aber eigentlich tat man bei Yahoo die Internetsuche als untergeordnete Dienstleistung ab und sah in diesem Business nur ein unwichtiges Zubehör. Das eigentliche Ziel des Unternehmens bestand darin, Portale einzurichten, über die die Nutzer bestimmte Angebote und Informationen finden konnten. Eine fatale Fehleinschätzung, wie wir heute wissen.

Derweil setzten die Google-Gründer weiter auf die Suche im Netz. Sie verfeinerten den Suchalgorithmus und entwickelten schließlich mit Adwords ein Werbeprogramm, mit dem sich Anzeigen passend zu den Suchbegriffen der Nutzer schalten ließen. Mit Adwords konnten Werbekunden ihre Anzeigen gezielt jenen Nutzern anbieten, die sich wirklich für ihre Produkte interessieren. Dank dieser Erfindung ist Google heute nicht nur unangefochtener Marktführer, sondern auch ausgesprochen profitabel. Fast der komplette Umsatz, der mehrere Milliarden Dollar im Jahr beträgt, wird mit dem Anzeigengeschäft erwirtschaftet.

Auch wenn es einige Zeit gedauert hat und der Weg, den Google gehen würde, lange nicht klar war, haben die Gründer nie am Kern ihrer Idee gezweifelt. Sie haben beide, als Team, immer an die Suche geglaubt. Und so nach und nach alle Konkurrenten aus dem Weg geräumt und sich an die Spitze der Suchdienste gekämpft.

Das Geschäftsmodell hat sich im Laufe dieser Entwicklung mehrfach geändert, aber das Team ist dasselbe geblieben. Weil es funktioniert.

Hörempfehlung: Jonah Schröder und sein Co-Founder Nick Koldehoff konnten für ihre Kursplattform Triviar eine erste Finanzierungsrunde erfolgreich abschließen. Nun ist das Bankkonto gut gefüllt, sparen lohnt sich nicht und das Geld will gut investiert sein. Jonahs erster Ansatz: Leute einstellen. Nicht eine Person, nicht zwei, nicht fünf – Jonah setzt auf über 10 Köpfe, womit die Probleme anfingen… Im Gespräch mit Jan geht es also vor allem darum, wie gute Führung gelingt, insbesondere im stressigen Gründungsalltag.


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bhp