Immobilienmakler*in werden: So geht’s

Du träumst davon, Immobilienmakler*in zu werden? Dann hast du einen spannenden und abwechslungsreichen Job, aber auch viel Arbeit vor dir. Grundsätzlich kann sich jede*r Makler*in nennen und als solche*r tätig werden. Doch um erfolgreich zu sein, brauchst du eine Menge Know-how, Sozialkompetenz und Durchhaltevermögen. Das nötige Wissen kannst du dir durch ein Studium oder eine Ausbildung aneignen. Oder du lässt dich als Quereinsteiger*in weiterbilden. Mit viel Ehrgeiz und einer Gewerbeerlaubnis steigst du anschließend in den Beruf ein.

Wer kann Maklerin oder Makler werden?

Du brauchst also nicht unbedingt einen bestimmten Berufsabschluss, um Immobilienmakler*in zu werden. Hilfreich sind allerdings Kenntnisse in Immobilienrecht und Betriebswirtschaft sowie Verhandlungsgeschick, gute soziale Fähigkeiten und ein starkes Netzwerk. All das kannst du durch eine Ausbildung im Immobilien- oder Wirtschaftsbereich lernen oder dir selbst aneignen.

Vor allem selbstständige Immobilienmakler*innen müssen zahlreiche Voraussetzungen erfüllen. Schließlich kümmern sie sich zusätzlich zum Tagesgeschäft um alle Aufgaben, die mit einem eigenen Gewerbe anfallen. Dazu zählen Marketing, Akquise oder die Buchhaltung. Neben deinem Interesse für Immobilien solltest du also auch unternehmerisch denken und gut mit Menschen umgehen können. Denn sie sind diejenigen, deren Wohnträume du als Immobilienmakler*in erfüllen wirst.

Wie wird man Immobilienmakler*in?

Einen allgemeingültigen Ausbildungsweg zum/zur Immobilienmakler*in gibt es nicht. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt, sodass sie theoretisch jede*r tragen könnte. Du hast verschiedene Möglichkeiten, dir das Wissen zu beschaffen, mit dem du Makler*in werden kannst. Je nach Schulabschluss und bisheriger beruflicher Erfahrung kannst du eine Berufsausbildung, ein Studium oder eine Weiterbildung absolvieren.

Immobilienmakler*in durch Studium

Als Vorbereitung auf den Maklerberuf eignen sich verschiedene Studiengänge. Du kannst dich direkt auf Immobilien spezialisieren und beispielsweise Immobilienwirtschaft oder Immobilienmanagement studieren. Aber auch andere wirtschaftliche Studienrichtungen sind denkbar wie Betriebswirtschaft oder Baumanagement. In vielen BWL-Studiengängen kannst du dich auf ein Kernthema fokussieren, das dich deinem Traum, Immobilienmakler*in zu werden, näherbringt.

Immobilienmakler*in durch Ausbildung

Auch einige Ausbildungsberufe können dir den Weg zum/zur Immobilienmakler*in ebnen. Gut eignet sich eine Ausbildung zum/zur Immobilienfachwirt*in, zur Immobilienkauffrau oder zum Immobilienkaufmann. Auch als Kaufmann oder Kauffrau für Grundstücks- und Wohnungswesen und durch andere kaufmännische Ausbildungen schaffst du dir eine gute Grundlage für deinen Wunschberuf.

Als Quereinsteiger*in Immobilienmakler*in werden

Du kommst aus einem anderen Berufsfeld oder möchtest deine Kenntnisse aus Studium oder Ausbildung erweitern? Dann kannst du durch eine Weiterbildung Immobilienmakler*in werden. Entsprechende Angebote gibt es beispielsweise bei den Industrie- und Handelskammern (IHK) aber auch als Fernlehrgänge und Fernstudiengänge. Die Weiterbildungskosten liegen meist zwischen 1.000 und 3.000 EUR.

Achte darauf, dass du für deine Teilnahme ein Zertifikat erhältst und der Anbieter seriös ist. In drei Tagen eine fundierte Ausbildung zu erhalten, mit den gleichen Inhalten, die bei der IHK in mehreren Wochen vermittelt werden, ist unrealistisch. Um ein*e gute*r Makler*in zu werden, solltest du schon einige Zeit und Mühe in deine Ausbildung investieren.

Gewerbeerlaubnis nach § 34c der Gewerbeordnung

Eine der wichtigsten Voraussetzungen, um Immobilienmakler*in zu werden, ist die Gewerbeerlaubnis nach § 34c der Gewerbeordnung. Ohne sie darfst du keine Objekte vermitteln oder vermieten. Du musst unter anderem nachweisen, dass du in den letzten fünf Jahren kein Verbrechen begangen hast, solvent bist und über eine Berufshaftpflichtversicherung verfügst.

Die Gewerbeerlaubnis musst du bei deiner Kreisverwaltung beantragen, um Makler*in werden zu können. Neben dem ausgefüllten Antragsformular benötigst du noch folgende Unterlagen:

  • deinen Personalausweis oder Reisepass
  • ein polizeiliches Führungszeugnis
  • einen Auszug aus der Schuldnerkartei deines Amtsgerichts, um nachzuweisen, dass du keine Schulden hast
  • eine Unbedenklichkeitserklärung vom Finanzamt
  • eine Bescheinigung des Insolvenzgerichts, dass kein Insolvenzverfahren gegen dich vorliegt
  • einen Auszug aus dem Gewerbezentralregister vom Ordnungsamt, wenn du Gewerbetreibende*r bist

Die Kosten für die Gewerbeerlaubnis liegen zwischen 300 und 2.000 EUR. Wer Immobilienmakler*in werden möchte, zahlt aber meist nur einen kleineren dreistelligen Betrag. Der zugegebenermaßen nicht gerade kleine Aufwand lohnt sich. Denn sobald du deine Gewerbeerlaubnis in den Händen hältst, darfst du endlich in deinem Traumberuf arbeiten!

Als Immobilienmakler*in arbeiten

Wenn du Immobilienmakler*in werden willst, hast du nicht nur verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten. Auch für das spätere Berufsleben gibt es verschiedene Wege. Die meisten Makler*innen sind selbstständig. Aber auch sie arbeiten unterschiedlich. Grundsätzlich hast du drei Möglichkeiten:

  • Angestellte*r Immobilienmakler*in werden: Bei Agenturen und Maklerbüros kannst du dich um eine Festanstellung bewerben. Zudem zählen Sparkassen, Banken, Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften zu den möglichen Arbeitgeber*innen.
  • Franchising: Du machst dich zwar selbstständig, wirst aber Mitglied in einem größeren Netzwerk selbstständiger Makler*innen. Beim Franchise-Prinzip zahlst du Geld dafür, dass erfahrenere Immobilienmakler*innen dir einen Teil ihres Know-hows in Marketingansätze und Prozesse, teilweise auch Software, übersetzen und dir zur Verfügung stellen. Nutze hier das Franchise-Tool der Gründerplattform.
  • Selbstständige*r Makler*in werden: Du meldest ein Gewerbe an und arbeitest in deinem eigenen Unternehmen. Um Akquise, Immobilienbeschaffung und alles weitere kümmerst du dich selbst.

Wie mache ich mich als Immobilienmakler*in selbstständig?

Du möchtest dein eigenes Immobilienbüro gründen? Dann überlege dir ein Geschäftsmodell, das dich von anderen Immobilienmakler*innen abhebt. Dazu schreibst du am besten einen Businessplan. Den brauchst du auch, wenn du für deine Gründung einen Kredit bei deiner Bank aufnehmen oder Fördermittel beantragen möchtest. Der Businessplan enthält detaillierte Informationen zu deiner Geschäftsidee, den Kosten, dem vorhandenen und noch benötigten Kapital sowie den Chancen und Risiken deines Unternehmens.

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Vor der Gründung deines Immobilienbüros musst du dich außerdem für eine Rechtsform entscheiden. Gründest du allein oder möchtest du nur nebenberuflich als Immobilienmakler*in arbeiten, kommt ein Einzelunternehmen am ehesten infrage. Hast du einen oder mehrere Partner*innen, wählst du die GmbH oder die UG (haftungsbeschränkt).

Wenn du als selbstständige*r Immobilienmakler*in arbeiten möchtest, musst du dein Gewerbe steuerlich anmelden. Dazu beantragst du einen Gewerbeschein bei deinem zuständigen Gewerbeamt oder auch beim Ordnungsamt. Vielerorts kannst du das inzwischen auch online erledigen. Der Maklerschein ist nur mit geringen Kosten verbunden. Je nach Region zahlst du dafür zwischen 10 und 60 EUR. Für die Anmeldung brauchst du deinen Personalausweis oder Reisepass sowie deine Gewerbeerlaubnis. Das Finanzamt schickt dir anschließend einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung, den du ausfüllen musst.

Mit deinem eigenen Gewerbe kannst du dir nun einen Ruf als Immobilienmakler*in aufbauen. Oft dauert es mehrere Jahre, bis deine Marke so bekannt ist, dass du eine Stammkundschaft, versierte Mitarbeiter*innen und einen guten Adressverteiler hast. Du kannst aber auch ein schon bestehendes Unternehmen übernehmen. Dieses hat die Vorarbeit schon geleistet, sodass du mit deinen neuen Ideen direkt voll durchstarten kannst.

Wie zukunftsfähig ist das Geschäftsmodell Immobilienmakler*in?

Als junge*r Immobilienmakler*in ist es nicht einfach, sich am Markt gegen die etablierten Unternehmen durchzusetzen. Viele Gründer*innen glauben daher, dass sie nur mit einer starken Preisreduzierung eine Chance haben. So ist es allerdings kaum möglich, ein rentables Unternehmen zu führen. Deshalb ist es wichtig, dass du dich spezialisierst und mit einer klaren Positionierung an den Markt gehst. Überlege dir, auf welche speziellen Marktsegmente du dich konzentrieren möchtest. In welchen Bereichen hast du besondere Fähigkeiten, Kontakte oder andere Vorteile? Nutze sie, um potenzielle Kund*innen von dir zu überzeugen!

Dir fehlen die Ideen? Dann schau dir zuerst einmal an, welche Ressourcen du bereits hast. Außerdem kannst du im Internet recherchieren, wie andere Makler*innen sich positionieren. Gib bei Google einfach Suchbegriffe wie „Makler Hamburg“ ein und lass dich inspirieren. Immobilienmakler*innen werden nach wie vor gebraucht. Doch im digitalen Zeitalter brauchst du kreative Vermarktungsideen, um dich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.

Viele erfolgreiche Unternehmen kombinieren ihre Maklertätigkeit auch mit Leistungen im Bereich Immobilienverwaltung. Das schafft Synergien im Unternehmen und für die Kunden. Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag zur Geschäftsidee Hausverwaltung. Im Interview verrät die langjährige selbstständige Hausverwalterin Frauke Rodrian ihre Top-Tipps.

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Immobilienmakler*in werden in digitalen Zeiten

Sicher ist dir im Internet oder Fernsehen schon aufgefallen, dass es immer mehr digitale Ansätze gibt, Immobilien zu vermarkten. So verspricht der Anbieter Hausgold, für die jeweilige Region und Art der Immobilie besonders geeignete Makler*innen zu vermitteln. Zudem bietet er kostenlose Wertschätzungen an, um Verkäufer*innen von Immobilien anzulocken. Ein weiteres Beispiel ist die Firma Maklaro: Sie bietet an, die zum Verkauf stehende Immobilie auf allen gängigen Anzeigenportalen zu vermitteln. Außerdem erstellt sie ein Online-Exposé mit 3D-Grundriss, das die Immobilie noch anschaulicher vorstellt.

Auch auf dem Immobilienmarkt entstehen also immer größere Online-Plattformen, die mit viel Kapital und Personal ausgestattet sind. Mithilfe des Internets setzen sie sich gegenüber den regionalen Makler*innen durch und beschäftigen diese im Unterauftrag. Dieser Vorgang wird als Plattformökonomie bezeichnet. Viele selbstständige Immobilienmakler*innen leiden darunter, weil sie nicht mehr unabhängig von diesen Plattformen arbeiten können. Die Online-Plattformen nehmen ihnen wiederum einen Teil der Erträge weg oder erhöhen ihre Fixkosten durch Gebühren.

Nutze die Plattformökonomie zu deinem Vorteil

Um nicht böse überrascht zu werden, solltest du die neuen digitalen Ansätze der Immobilienwirtschaft gezielt für dich nutzen. Schau dir dazu mal die Ansätze und Blogbeiträge an, auf die du unter dem Begriff „PropTech“ stößt. Das Wort setzt sich zusammen aus „Property“ und „Technology“.

Positioniere deine Neugründung von Anfang an so, dass solche Anbieter dich nicht gefährden, sondern dein Geschäftsmodell unterstützen – indem sie dir beispielsweise neue Kunden zuführen oder moderne Verwaltungssoftware liefern. Beschäftige dich hierzu mit den Bereichen Schlüsselpartner sowie Vertrieb und Kommunikation aus unserem Geschäftsmodell-Canvas. Prüfe genau, was für ein Geschäftsmodell hinter diesen Anbietern steckt und mit wem sich die Zusammenarbeit lohnt. Vielleicht kannst du von ihnen auch lernen, wie du selbst kostenlose Wertgutachten anbietest – auf deiner eigenen Website.

Schau dich auch in sehr speziellen Märkten um (Luxusimmobilien über 10 Mio. EUR oder Landsitze in Niedersachsen). Sie sind zu klein oder zu wenig bekannt, um bundesweit genutzt zu werden. Von ihren Online-Marketing-Strategien kannst du dir für dein eigenes Unternehmen etwas abschauen.

Gesetz zur Verteilung der Maklerkosten: Das könnte sich 2020 ändern

Aktuell wird ein Gesetzesentwurf diskutiert, der genau regeln soll, wer die Kosten für eine*n Immobilienmakler*in zu tragen hat. Bisher gab es dazu noch keine gesetzliche Festlegung. Für dein Immobilienbüro könnte das folgende Änderungen bedeuten:

  • Du darfst Maklerverträge für Immobilien nicht mehr mündlich, sondern nur noch in Textform abschließen – also per E-Mail oder auf Papier.
  • Die Maklerprovision wird geteilt. Das heißt, der/die Verkäufer*in oder der/die Käufer*in, der/die dich als Makler*in beauftragt, ist verpflichtet, die Provision zu zahlen. Sie darf zu maximal 50 Prozent an die jeweils andere Partei (Käufer*in oder Verkäufer*in) weitergereicht werden.
  • Wirst du sowohl für Käufer*in als auch Verkäufer*in tätig und hast zwei Maklerverträge, musst du die Provision zu gleichen Teilen von beiden Parteien fordern.

Verabschiedet der Bundesrat das Gesetz zur geteilten Maklerprovision, wird dieses voraussichtlich im Sommer oder Herbst 2020 in Kraft treten.

Fazit: Das brauchst du, um Immobilienmakler*in zu werden

Zum Beruf Immobilienmakler*in führen verschiedene Wege. Du kannst Immobilienwirtschaft oder ein anderes betriebswirtschaftliches Fach studieren, dich zum/zur Immobilienfachwirt*in ausbilden lassen oder durch einen Lehrgang bei der IHK quereinsteigen. Einige Immobilienmakler*innen arbeiten festangestellt in einem Maklerbüro. Die meisten sind jedoch selbstständig mit ihrem eigenen Unternehmen oder dem Franchise-Prinzip. Damit du Immobilien vermitteln und vermieten darfst, benötigst du für deinen Beruf auf jeden Fall eine Gewerbeerlaubnis nach § 34c der Gewerbeordnung. Außerdem musst du einen Gewerbeschein für die steuerliche Anmeldung beantragen. Nun brauchst du noch eine zukunftsfähige Geschäftsidee. Hast du diese Schritte hinter dir, steht deiner Karriere als Immobilienmakler*in nichts mehr im Wege!

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bhp