Erfolgreiches Geschäftsmodell von:

Etepetete

Etepetete: Erfolg durch Normverstoß

Zu klein, zu groß, nicht orange genug: Abgelehnt! – und zwar vom Supermarkt. Denn Obst und Gemüse in Unter- oder Übergrößen können nicht mit einem Stückpreis versehen werden. Auch Orangen werden nicht abgekauft, wenn sie nicht die richtige Farbe haben, – obwohl das kein Qualitätsmerkmal ist. Was nicht in die Norm passt, muss weg. Oder auch nicht?

Was bietet etepetete an? 

„Krumm, gerade, we don’t care!“ ist das Motto von etepetete (Definition laut Duden: geziert, übertrieben fein, konventionell). Schon der Name ist ein Statement, denn das Unternehmen steht genau für das Gegenteil. Die damaligen Gründer Christopher Hallhuber, Georg Lindermair und Carsten Wille sind mit der Mission gestartet, der Lebensmittelverschwendung die Stirn zu bieten. Ihr Geschäftsmodell, insbesondere der Produktionsprozess, spiegelt genau das wider.

Denn sie kaufen eben genau das Obst und Gemüse von Bio-Landwirt*innen ab, welches von dem regulären Markt nicht abgenommen wird und versenden es in Form von Abo-Boxen direkt an die Haustür der Endkund*innen. Das Abo-Modell ermöglicht es ihnen, das Obst- und Gemüse wochenweise zu beziehen. Dadurch kaufen sie nicht mehr ein, als sie am Ende verkaufen – und müssen demnach auch nichts wegschmeißen. 

Welche Besonderheiten gibt es in ihrem Geschäftsmodell? 

Fragen in der Business Model Canvas

Ein weiterer spannender Punkt ist, dass sie sich selbst nicht nur als Unternehmen sehen, sondern als Bewegung. Sie sind dabei, einen „Club der Gemüseretter*innen“ aufzubauen, was zeigt, dass das Unternehmen stark wertebasiert ist. Diese Werte spiegeln sich in jedem Produktionsschritt, aber auch im Unternehmensalltag und sogar in den Ertragsquellen wider, was sie authentisch macht. Denn erst vor Kurzem hat das derzeitige Gründer-Duo eine Crowdinvesting-Kampagne gestartet, um Personen mit der gleichen Vision die Möglichkeit zu geben, Teil der Bewegung zu werden. Auch auf ihrer Website kommunizieren sie sehr transparent, welche Maßnahmen sie ergreifen, um die Umwelt zu schützen – dazu gehört u. a. ein möglichst plastikfreier Versand. Außerdem stellen sie alle ihre Partner mit Beschreibungstext und Foto vor. 


Unsere Learnings

1.

Nimm dir Zeit, deine Werte klar zu definieren und verwende sie als Leitplanken deines Geschäftsmodells. So wirkst du authentisch und baust Vertrauen auf. 

2.

Außerdem helfen dir deine Werte, Kund*innen mit den gleichen Wertevorstellungen anzuziehen – so kannst du eine Community aufbauen.  

3.

Du möchtest Aufmerksamkeit? Dann werde kreativ, was deine Kommunikation nach außen angeht. Ein extravaganter Firmenname und Sprüche wie „Krumm, gerade, we don’t care!“ erwecken Aufmerksamkeit und unterstreichen den Normverstoß.

Jetzt bist du dran

In diesem Video erfährst du vom Geschäftsmodellexperten Patrick Stähler, warum es so wichtig ist, ein Geschäftsmodell zu entwickeln.

bhp