Preisgestaltung – der optimale Verkaufspreis

Finde die richtigen Preise, die deine Kund*innen überzeugen

Die Preisgestaltung ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg deines Unternehmens. Als Gründer*in geht es nicht nur darum, ein tolles Produkt oder eine begehrte Dienstleistung zu entwickeln, sondern auch einen Preis dafür festzulegen, der für dich und deine Kund*innen gleichermaßen attraktiv ist.

In diesem Artikel erfährst du, warum eine durchdachte Preisgestaltung entscheidend ist und wie du eine erfolgreiche Preispolitik festlegst, mit der du deine Ziele erreichst.

Wichtige Begriffe der Preisgestaltung

Bevor wir in die Praxis einsteigen und dir die besten Tricks und Tipps der Preisgestaltung verraten, wollen wir zunächst die wichtigsten Begriffe definieren: 

  • Bei der Preispolitik geht es darum, die Richtlinien für deine Preisgestaltung vorzugeben. Ziel ist es, den perfekten Preis zu finden. Der soll dir ermöglichen, nachhaltig zu wirtschaften und ein optimales Geschäftsergebnis zu erzielen. Die Preispolitik ist Teil des operativen Marketings und zielt auf die Steigerung des Absatzes deines Unternehmens ab.  
  • Preisstrategien dienen der Umsetzung der Preispolitik und helfen dabei, die festgelegten Ziele zu erreichen. Wir unterscheiden im Wesentlichen Festpreisstrategien von dynamischen Preisstrategien. 
  • Unter Preisgestaltung versteht man den Prozess, mit dem du als Unternehmer*in die Preise für deine Produkte oder Dienstleistungen festlegst. Die Preisgestaltung ist eine wichtige strategische Entscheidung für dein Business – denn schließlich spielt der Preis eine entscheidende Rolle, ob Kund*innen deine Angebote kaufen oder nicht. Preisgestaltung ist mehr als nur eine Berechnung des Preises. Wie du deine Preise gestaltest, hängt von den drei Ks ab: Kosten, Konsument*innen und Konkurrenz. 
  • Die Preiskalkulation ist wiederum der erste Schritt im Preisgestaltungsprozess. Dabei ermittelst du alle Kosten, die mit der Produktion und dem Vertrieb des Produkts oder der Dienstleistung verbunden sind, wie z. B. Rohstoffe, Arbeitskosten und Marketingkosten. Anschließend schlägst du die gewünschte Gewinnmarge auf. Wie hoch diese ist, kannst du aus der Preispolitik und den Preisstrategien ableiten. 

In großen Unternehmen legt oft die Geschäftsleitung die Preispolitik fest, während die Marketingabteilung sich mit den Preisstrategien und der Preisgestaltung befasst.

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Ziele der Preisgestaltung

Preisgestaltung ist mehr als die reine Kalkulation eines Preises, der die Kosten für ein Produkt oder eine Leistung deckt und eine gewünschte Gewinnmarge enthält. Sie ist ein zentraler Teil des Marketings und ein Hebel, um den Gewinn zu steigern.  

Mit ihrer Preisgestaltung können Unternehmen unterschiedliche Ziele verfolgen. So kann ein Ziel sein, mit unschlagbar günstigen Preisen die Konkurrenz in die Knie zu zwingen – um anschließend die Preise wieder hochzusetzen, wenn die Verbraucher*innen keine Alternativen am Markt mehr finden. Oder ein Unternehmen kann seine Preise übertrieben hoch ansetzen, um sich den Anschein von Exklusivität zu verleihen und die eigenen Produkte zu Luxusgütern zu stilisieren.  

In den meisten Fällen verfolgen Unternehmen mit ihrer Preisgestaltung die folgenden Hauptziele:

  • Rentabilität: Im Zentrum jeder Preisgestaltung steht fast immer die Rentabilität, also die Wirtschaftlichkeit deines Unternehmens. Deine Preise sollten so gestaltet sein, dass sie nicht nur deine Selbstkosten decken, sondern auch einen angemessenen Gewinn abwerfen. Dieser Gewinn sollte es dir ermöglichen, ein gutes Leben zu führen, dich weiterzuentwickeln und möglicherweise dein Geschäft zu erweitern oder andere unternehmerische Ziele zu verfolgen. 
  • Umsatzsteigerung: Eine weitere Zielsetzung der Preisgestaltung ist die Steigerung des Umsatzes, indem sie Kund*innen dazu ermutigt, mehr von deinen Produkten oder Dienstleistungen zu kaufen. 
  • Kundennutzen: Der ideale Preis sollte sowohl für deine Kund*innen als auch für dich als Unternehmer*in attraktiv sein. Kund*innen sollten das Gefühl haben, einen fairen Preis zu bezahlen, der dem Nutzen entspricht, den sie aus deinen Angeboten ziehen. Dies erfordert oft geschicktes Marketing, besonders wenn deine Produkte oder Dienstleistungen höherpreisig sind. 
  • Kundenbindung: Ein gut gewählter Preis, der den Vorstellungen deiner Kund*innen entspricht und den Kundennutzen widerspiegelt, hilft, langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen. Auch das ist ein wichtiges Ziel der Preisgestaltung. 
  • Wettbewerbsfähigkeit: Deine Preise müssen wettbewerbsfähig sein, um Kund*innen von der Konkurrenz abzuhalten. Eine kluge Preisstrategie hilft dir dabei, deine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, indem du die Preise auf dem Markt analysierst und deine eigenen gegebenenfalls anpasst. 
  • Ausbau deiner Marktposition: Durch geschickte Preisgestaltung kannst du deine Marktposition stärken, indem du deine Bekanntheit steigerst, neue Kund*innen gewinnst und deine Angebote gezielt auf deine Zielgruppe zuschneidest. Dies kann durch Preissenkungen erreicht werden, wenn du dich als kostengünstiges Unternehmen positionieren möchtest, aber auch durch Preiserhöhungen, wenn du deine Expertise auf deinem Gebiet betonen oder die Exklusivität deines Angebots herausstellen möchtest. 

Die Vielseitigkeit der Preisgestaltung ermöglicht es dir, sie je nach Fokus und Ausrichtung deines Unternehmens einzusetzen. Deine konkreten Ziele als Unternehmer*in bestimmen letztendlich, wie du deine Preisstrategie gestaltest.

Woraus setzt sich der Preis zusammen?

Der Preis eines Produktes oder einer Dienstleistung setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, die alle eine Rolle bei der Festlegung des Gesamtpreises spielen und daher bei der Preisgestaltung berücksichtigt werden sollten.  

Hier sind die Hauptfaktoren, die den Preis beeinflussen: 

Herstellungs- oder Beschaffungskosten: Die direkten Kosten für die Herstellung oder Beschaffung deiner Produkte sind ein wesentlicher Bestandteil des Preises. Dies umfasst Materialkosten, Arbeitskosten, Produktionskosten und andere Ausgaben, die für die Erstellung des Angebots notwendig sind. 

Overhead-Kosten: Zusätzlich zu den direkten Produktionskosten fallen auch Overhead-Kosten an, die indirekt mit der Herstellung oder Bereitstellung verbunden sind. Dazu gehören Miet- und Betriebskosten, Versicherungen, Marketingausgaben und andere allgemeine Geschäftskosten. 

Gewinnmarge: Um rentabel zu sein, musst du eine angemessene Gewinnmarge in deinen Preis einberechnen. Diese Marge dient dazu, nicht nur die Kosten zu decken, sondern auch einen Gewinn zu erwirtschaften, der es dir ermöglicht, dein Unternehmen zu führen und zu wachsen. 

Marktnachfrage: Die Nachfrage nach deinen Produkten oder Dienstleistungen kann auch den Preis beeinflussen. Wenn die Nachfrage hoch ist, kannst du möglicherweise einen höheren Preis verlangen. Umgekehrt kann ein geringeres Interesse dazu führen, dass du deine Preise senken musst, um wettbewerbsfähig zu bleiben. 

Wettbewerbsumfeld: Die Preise deiner Wettbewerber*innen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Wenn du dich in einem Markt mit vielen Mitbewerber*innen befindest, musst du deine Preise möglicherweise anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Kund*innen anzulocken. 

Vorgehensweise bei der Preisgestaltung

Als wichtiger Baustein für den Erfolg deines Unternehmens erfordert deine Preisgestaltung eine sorgfältige Planung. Folgende Schritte sind dabei wichtig:

Zielmarkt identifizieren

Zunächst einmal solltest du deinen Zielmarkt kennen: Wer ist deine Zielgruppe? Haben deine potenziellen Kund*innen überhaupt Bedarf an deinen Angeboten? Was sind ihre Wünsche und Bedürfnisse? Welchen Preis wären sie bereit zu zahlen? Welche Alternativen zu deinem Angebot haben sie?  

Finde mit einer einfachen Zielgruppenanalyse heraus, welche Vorlieben und Kaufneigungen deine Zielkundschaft hat – denn nur so kannst du Preisstrategien entwickeln, um deine Angebote gewinnbringend zu verkaufen.  

Selbstkosten berechnen

Hast du einen an deiner Zielgruppe orientierten Preis für deine Angebote ermittelt, musst du überprüfen, ob dieser auch realistisch ist: Dein Verkaufspreis darf nicht unter deinen Selbstkosten liegen – denn sonst machst du finanzielle Verluste. Berechne deine Selbstkosten und lege einen Preis fest, der oberhalb dieser Grenze liegt und eine ausreichende Gewinnmarge enthält. 

Übrigens: In Ausnahmefällen darfst du von dieser Regel abweichen und dein Angebot zu einem Preis verkaufen, der nicht die Kosten deckt. Du kannst zum Beispiel versuchen, durch Lockangebote Kund*innen zu gewinnen und an dich zu binden. Das ist aber wirklich nur dann klug, wenn du davon ausgehen kannst, dass deine anfänglichen Verluste durch spätere Gewinne ausgeglichen werden!

Nutzenbasierte Preisgestaltung

Denke über den Wert nach, den deine Produkte oder Dienstleistungen für deine Kund*innen haben. Welche Probleme lösen sie? Welchen Nutzen bieten sie? Eine wert- oder nutzenbasierte Preisgestaltung orientiert sich nicht nur an den Kosten, sondern auch an der wahrgenommenen Wertsteigerung für deine Kund*innen.  

Bei manchen Produkten ist der günstige Preis ein Teil des Nutzens. Die Kund*innen freuen sich dann, ein Schnäppchen gemacht zu haben. Umgekehrt wird ein höherer Preis häufig als Indikator für höhere Qualität wahrgenommen. Die Kund*innen kaufen sich dann auch das Gefühl, sich etwas besonders Gutes getan zu haben oder zu einem exklusiven Kreis zu gehören.

Marktanalyse/Wettbewerbsanalyse

Bei der Preisgestaltung ist es hilfreich, deine Preise mit denen deiner Mitbewerber*innen zu vergleichen. Achte darauf, dass sie sich nicht zu sehr unterscheiden, damit du wettbewerbsfähig bleibst. Vor allem am Anfang kann es schwierig sein, mit Preisen zu überzeugen, die am oberen Ende der marktüblichen Preisspanne liegen.  

Allein die Preise der Konkurrenz sind für deine eigene Preisgestaltung allerdings nicht entscheidend. Möchtest du höhere Preise verlangen, solltest du dies vor deinen potenziellen Kund*innen rechtfertigen können: Was macht dein Angebot so besonders, dass der höhere Preis fair ist?

Umsatzziel & Preisstrategie festlegen

Überlege dir, welche Umsätze du erzielen möchtest. Dein Umsatzziel ist der Ausgangspunkt deiner Preisgestaltung und die Grundlage für deine Preisstrategie. Stelle dir bei der Festlegung folgende Fragen: 

  • Ist mein Umsatzziel realistisch? 
  • Mit welchen Preisen kann ich mein Umsatzziel erreichen?  

Die zweite Frage beschäftigt sich mit deiner Preisstrategie – also der Art und Weise, wie du deine Preise vermarktest. Hier kommen beispielsweise Premium-Preise für hochwertige Produkte infrage oder günstigere Preise, um eine breitere Kundschaft anzusprechen.

Preise testen und anpassen

Teste deine Preise: Wie kommen sie bei deinen Kund*innen an? Überwache deine Preisgestaltung und passe sie bei Bedarf an, um sicherzustellen, dass du wettbewerbsfähig bleibst und dein festgelegtes Umsatzziel erreichst.

Langfristige Perspektive

Betrachte die Preisgestaltung nicht isoliert, sondern im Kontext deiner Unternehmensziele. Ein zu niedriger Preis kann langfristig zu finanziellen Problemen führen, während ein zu hoher Preis potenzielle Kund*innen abschrecken kann. Finde den richtigen Mittelweg, der sowohl kurz- als auch langfristig für dein Unternehmen rentabel ist. 

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Beispiel: Preisgestaltung für eine Limonade

Nehmen wir an, du möchtest mit einer gesunden, vitaminreichen Limonade an den Markt gehen. Dann könntest du bei der Preisgestaltung wie folgt vorgehen: 

  1. Zielmarkt identifizieren: Als Hauptzielgruppe für deine neue Limonade erkennst du nach zahlreichen Beobachtungen, Marktrecherchen und Gesprächen mit potenziellen Kund*innen gesundheitsbewusste, sportliche Menschen. Du findest heraus, dass vor allem junge Erwachsene mit einem trendbewussten, urbanen Lebensstil Interesse an deiner Limo haben. Viele von ihnen suchen eine Alternative zu Bier oder Wein einerseits und stark gesüßten Softdrinks andererseits. 
  2. Selbstkosten berechnen: Nachdem du deine Zielgruppe identifiziert hast, berechnest du deine Selbstkosten. Die Selbstkosten pro Flasche (0,33 l) betragen 0,60 EUR, einschließlich Zutaten, Verpackung, Herstellungskosten und Marketing. Auf diesen Selbstkostenpreis schlägst du deine Marge auf. Wie hoch die sein darf, ermittelst du in den folgenden Schritten. 
  3. Nutzenbasierte Preisgestaltung: Du denkst über den Wert nach, den deine Limonade für deine Kund*innen hat. Deine vitaminreiche und kalorienarme Limonade bietet einen gesundheitlichen Nutzen und eine erfrischende Alternative zu herkömmlichen Limonaden, aber auch zu alkoholfreiem Bier und ähnlichen Getränken. 
  4. Marktanalyse/Wettbewerbsanalyse: Du vergleichst deine Preise mit denen ähnlicher Produkte auf dem Markt. Da du die Besonderheiten und den Mehrwert deiner Limonade kennst und klar formuliert hast, weißt du, dass du nicht mit Standardlimos konkurrierst, sondern eher mit ausgefallenen Trendgetränken. 
  5. Umsatzziel & Preisstrategie festlegen: Überlege dir, welche Umsätze du mit dem Verkauf deiner Limonade erzielen möchtest. Basierend auf deinem Umsatzziel und deiner Zielgruppe kannst du deine Preisstrategie festlegen. Vielleicht möchtest du einen Premium-Preis für die hochwertigen Inhaltsstoffe und den gesundheitlichen Nutzen festlegen. 
  6. Preise testen und anpassen: Mit Probeverkäufen auf Festivals und Straßenfesten und mit ersten Gastronomiebetrieben, die deine Limonade auf ihre Getränkekarten setzen, testest du deine Preise. Du startest mit einer angestrebten Gewinnmarge von 30 Prozent.

Beispielrechnung für den Verkaufspreis pro 0,33 l Flasche: 

  • Angenommene Selbstkosten pro Flasche: 0,60 EUR 
  • Angestrebte Gewinnmarge: 30 % 
  • Gewinn pro Flasche: 0,60 EUR * 0,30 = 0,18 EUR 
  • Gesamtpreis pro Flasche: 0,60 EUR + 0,18 EUR = 0,78 EUR (wobei das der Preis ist, den du von deinen Zwischenhändlern bekommst, die wiederum ihre eigenen Kosten und eine Gewinnmarge aufschlagen). 

Nach einiger Zeit stellst du fest, dass die Absatzzahlen hinter deinen Vorstellungen zurückbleiben. Deshalb versuchst du es mit einer geringeren Gewinnmarge und senkst den Preis auf 0,72 EUR. Das ermöglicht es u. a. den Gastronom*innen den Preis für deine Limo zu senken. Tatsächlich steigen die Absatzzahlen daraufhin an. Deshalb belässt du es vorläufig bei diesem Preis.

Instrumente der Preisgestaltung

Um deine Preisgestaltung zu optimieren, kannst du verschiedene Instrumente nutzen, darunter: 

Sonderangebote: Biete einen Nachlass auf Saisonware oder Restbestände an, um Platz zu schaffen und Aufmerksamkeit zu erzeugen. Du kannst mit Sonderangeboten auch gezielt Neu kund*innen ansprechen (etwa wenn sie sich für deinen Newsletter anmelden) oder Stammkund*innen mit dem besonderen Aktionsangebot für ihre Treue belohnen. 

Rabatte: Belohne Kund*innen für größere Bestellungen oder längerfristige Abonnements mit Mengenrabatten. Du machst dadurch trotzdem kein Verlustgeschäft, denn du sparst ja Kosten für Logistik und Marketing. Indem du einen Rabatt für den nächsten Einkauf oder Auftrag gewährst, erhöhst du die Kundenbindung – und sparst dir die Kosten für die Kundenakquise.  

Flatrates und Memberships: Biete Flatrates an, die den Zugriff auf mehrere Produkte oder Dienstleistungen zu einem Festpreis ermöglichen. Dein Vorteil: Eine höhere Planbarkeit der Einnahmen. Eine einfache Form sind Bonuskarten: Deine Kund*innen sammeln mit jedem Einkauf einen Stempel und bekommen den elften gratis oder zum Sonderpreis. Das ist schnell umzusetzen und erhöht die Kundenbindung.  

Besondere Zahlungsbedingungen: Motiviere Kund*innen zu schnelleren Zahlungen, indem du Rabatte für PayPal, Sofortüberweisung oder Vorauszahlung anbietest. Dadurch schonst du deine Liquidität und vermeidest Zahlungsausfälle oder teure Mahnverfahren. 

Zusätzlicher Service: Erhöhe deine Preise für zusätzliche Services wie Eilaufträge oder personalisierte Produkte. Achte aber darauf, diese Aufschläge transparent zu kommunizieren, damit sich deine Kund*innen nicht über den Tisch gezogen fühlen.

13 Tricks für die optimale Preisgestaltung

Du hast nun gelernt, wie du vorgehen kannst, um deine Preise zu gestalten. Doch kennst du auch die Tricks der psychologischen Preisgestaltung? Diese helfen dir dabei, deine Preise so zu wählen, dass sie von deinen Kund*innen als fair und attraktiv empfunden werden, selbst bei höheren Preisniveaus.

Hier sind ausgewählte Tricks, die dir dabei helfen: 

  1. Social Proof: Erhöhe den Wert deiner Angebote durch Bewertungen und Testimonials, um das Vertrauen deiner Kund*innen zu stärken. (Beispiel: Veröffentliche positive Kundenbewertungen auf deiner Website). 
  2. Lenke den Fokus weg vom Preis: Überzeuge deine Kund*innen davon, dass deine Produkte ihre Probleme lösen oder ihre Bedürfnisse erfüllen, ohne den Preis in den Vordergrund zu stellen. Betone die Vorteile und den Nutzen deiner Produkte. 
  3. Optionen für jedes Preissegment: Biete deinen Kund*innen Auswahlmöglichkeiten, um ihnen das Gefühl von Kontrolle zu geben. Platziere ein mittelpreisiges Produkt zwischen einer günstigeren und einer teureren Variante. 
  4. Premium-Preis-Strategie: Präsentiere zusätzlich zu deinen Standardprodukten eine höhere Preisklasse, um Exklusivität und Qualität zu vermitteln (Beispiel: Biete neben einer Standardapp auch eine Premiumversion mit erweiterten Funktionen an). 
  5. Vermeide Dezimalstellen: Durch das Weglassen von Dezimalstellen bei der Preisauszeichnung wirkst du großzügiger und ermutigst Kund*innen, mehr auszugeben (statt 19,99 EUR rundest du auf 20 EUR auf). 
  6. Charme-Preis-Technik: Umgekehrt gilt aber auch: Krumme Zahlen statt aufgerundeter Summen können deine Preise günstiger erscheinen lassen (9,95 EUR statt 10 EUR.) 
  7. Anchoring-Effekt: Nutze den Ankereffekt, indem du einen hohen Preis als Referenzpunkt setzt und dein Angebot im Vergleich dazu günstiger erscheinen lässt (Beispiel: Ein Luxusprodukt für 1000 EUR macht dein Produkt für 500 EUR attraktiver). 
  8. Stundensatz oder Paketpreis: Biete deine Dienstleistungen zu einem Stundensatz oder als Paket mit festem Preis an, um dein Angebot attraktiver zu gestalten (Beispiel: Biete Webdesign-Dienstleistungen entweder stundenweise oder als Komplettpaket an). 
  9. Ratenzahlung: Biete deinen Kund*innen die Möglichkeit der Ratenzahlung an, um hochpreisige Angebote erschwinglicher zu machen. 
  10. Biete einen Mehrwert: Zeige deine Alleinstellungsmerkmale und den Mehrwert deiner Angebote, um Kund*innen von der Qualität zu überzeugen (Beispiel: Betone die Herkunft deiner Produkte oder die Handwerkskunst hinter deinen Dienstleistungen). 
  11. Abzüge: Gewähre Rabatte oder Vergünstigungen, um das Sparverhalten deiner Kund*innen anzusprechen (Beispiel: Biete einen Rabatt von 10 Prozent für wiederkehrende Kund*innen an oder erlasse die Versandkosten ab einem bestimmten Einkaufswert). 
  12. Preis pro Artikel: Gib bei Produkten den Einzelpreis an, um den Preis günstiger erscheinen zu lassen (Beispiel: 1,50 EUR pro Stück statt 15 EUR pro Packung.) 
  13. Design von Preisschildern & Flyern: Platziere den Preis möglichst unten links, um ihn optisch unbedeutender erscheinen zu lassen und die Wahrnehmung der Kund*innen zu beeinflussen. 

Die psychologische Preisgestaltung ist ein wichtiger Aspekt beim Verkauf von Produkten und Dienstleistungen. Überlege, mit welchen Tricks du deine Preisstrategie optimieren und deine Angebote attraktiver gestalten kannst. Nicht alles funktioniert für alle Produkte, Zielgruppen oder Situationen gleichermaßen.  

Verschiedene Preisstrategien

Die Preise, die du für ein Angebot ansetzt, sind ein wichtiger Hebel im Marketing. Die Preisgestaltung sollte jedoch nicht aus dem Bauch heraus erfolgen. Überlege dir, welche übergeordnete Preisstrategie du mit deiner Preisgestaltung verfolgen möchtest.  

Deine Preisstrategie kann zum Beispiel darauf abzielen, deine Positionierung zu stärken. Dann sind vor allem die Preise der Konkurrenz deine Bezugsgröße.  

  • Hochpreisstrategie: Wenn du deine Preise deutlich höher ansetzt als deine Konkurrenz, positionierst du dich als Premiummarke. Dann solltest du eine entsprechende Leistungsqualität garantieren können und diese Qualität als einen wichtigen Teil deines Nutzenversprechens hervorstellen.  
  • Bei der Niedrigpreisstrategie zählt für die Kund*innen vor allem der günstige Preis und du kannst die Qualität etwas vernachlässigen. 
  • Du kannst dich auch für den Mittelweg entscheiden und eine Mittelpreispolitik verfolgen. Dabei setzt du auf einen mittleren Preis bei mittlerer Qualität. Auch eine Mischung aus allen drei Preisstrategien ist möglich, bei der du dein Angebot preislich und qualitativ differenzierst (an dieser Stelle empfehlen wir dir unseren Ratgeber zur Produkt-Treppe. Dort erfährst du, wie du mit einer gezielten Differenzierung deines Angebots und deiner Preise dein Unternehmen auf solide Füße stellst). 

Neben den drei genannten Preisstrategien, die als Festpreisstrategien bezeichnet werden, gibt es dynamische Strategien der Preisgestaltung, die sich am Lebenszyklus eines Angebots orientieren und eher für Gründer*innen innovativer Startups infrage kommen. Wenn du etwas ganz Neues anbietest, kannst du anfangs einen hohen Preis nehmen (und damit die hohen Entwicklungskosten auffangen). Sobald der Markt etwas gesättigt ist und/oder weitere Wettbewerber einsteigen, gehst du mit den Preisen runter. Diesen Weg gehen viele Smartphone-Entwickler, die ihr jeweils aktuelles Modell zu sehr hohen Preisen einführen. 

Aber auch der umgekehrte Weg kann sinnvoll sein: Du wählst am Anfang besonders niedrige Preise, um dein Angebot bekannt zu machen und große Märkte zu erschließen. Ein Beispiel sind Lebensmittel-Lieferdienste, die anfangs mit extrem günstigen Preisen aufgefallen sind. Es ging ihnen nicht um kostendeckende Preise, sondern vor allem darum, Kund*innen an sich zu binden und sich möglichst früh einen möglichst großen Teil des Kuchens zu sichern. 

Schließlich kannst du bei deiner Preisstrategie auch auf eine Preisdifferenzierung setzen und im Rahmen deines Marketings dieselben Angebote auf unterschiedlichen Märkten, zu unterschiedlichen Zeitpunkten oder an unterschiedliche Zielgruppen zu unterschiedlichen Preisen verkaufen. Die zeitliche Preisdifferenzierung kennen wir beispielsweise von Tankstellen, bei denen der Preis für den Liter Benzin je nach Tageszeit, Wochentag oder Anlass (Ferienbeginn) angepasst wird.

Fazit: Die Kunst der Preisgestaltung

Das Thema Preisgestaltung mag komplex erscheinen, aber mit dem Grundwissen aus diesem Artikel und etwas Experimentierfreude wird es dir gelingen, den optimalen Verkaufspreis für deine Produkte oder Dienstleistungen zu finden.  

Probieren geht über Studieren! Es gibt keine One-Size-Fits-All-Lösung für die Preisgestaltung. Es ist völlig in Ordnung, verschiedene Ansätze auszuprobieren und zu sehen, was für dich und deine Kund*innen am besten funktioniert. Denke immer daran, dass deine Kund*innen im Mittelpunkt stehen. Verstehe ihre Bedürfnisse, höre auf ihr Feedback und passe deine Preisgestaltung entsprechend an. Letztendlich geht es darum, einen fairen Preis anzubieten, der sowohl für sie als auch für dich attraktiv ist. 

Du hast das Zeug dazu, deine Preise zu optimieren und dadurch dein Unternehmen nach vorne zu bringen. Ran an den Preis und viel Erfolg dabei! 

FAQ

Was versteht man unter Preisgestaltung?

Preisgestaltung ist der Prozess, bei dem du für deine Produkte oder Dienstleistungen optimale Preise festlegst. Dabei berücksichtigst du die übergeordnete Preispolitik deines Unternehmens, aber auch die Kosten, die Bedürfnisse deiner Kund*innen und die Preise deiner Konkurrenz.

Wie funktioniert Preisgestaltung?

Preisgestaltung funktioniert, indem du deine Kosten berechnest, den Nutzen für deine Kund*innen berücksichtigst und die Preise deiner Konkurrenz analysierst. Danach legst du einen Preis fest, der rentabel ist und deine Geschäftsziele unterstützt.

Welche 4 Preisstrategien gibt es?

Es gibt vier Hauptpreisstrategien: Hochpreisstrategie, Niedrigpreisstrategie, Mittelpreisstrategie und eine Mischung aus allen drei. Diese Strategien helfen dir dabei, deine Produkte oder Dienstleistungen zu positionieren und den Markt zu beeinflussen. Sie werden als Festpreisstrategien bezeichnet und können von dynamischen Preisstrategien unterschieden werden (diese sind vor allem für innovative Startups von Bedeutung). 

Was muss man bei der Preisgestaltung beachten?

Deine Preisgestaltung zielt darauf, einen Preis zu finden, der für dich und deine Kund*innen attraktiv ist. Dabei ist es wichtig, die Bedürfnisse deiner Kund*innen zu verstehen, deine Kosten zu berücksichtigen, die Preise deiner Konkurrenz zu analysieren und deine Geschäftsziele im Auge zu behalten. Indem du diese Faktoren berücksichtigst, kannst du einen optimalen Verkaufspreis festlegen.

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bhp