"Produkt-Treppe" - Intuitiv Geschäftsmodelle entwickeln

Wer sich selbstständig macht, sollte im Idealfall nicht nur ein Produkt oder eine Dienstleistung anbieten. Besser wäre es, wenn auf ein breites Portfolio an unterschiedlichen Angeboten zurückgegriffen werden kann. 

Das Modell der Produkt-Treppe wurde mit seiner Standardisierung von Brigitte und Ehrenfried Conta Gromberg entwickelt. Die Produkt-Treppe besteht aus drei Kategorien, die jeweils in zwei Stufen eingeteilt sind. Auf den einzelnen Stufen sind konkrete Produkte angesiedelt, die du für unterschiedliche Preise anbietest. Je höher die Stufe, desto teurer das Produkt. Im Rahmen des Konzepts können Produkte auch als Dienstleistungen verstanden werden. 

Ebene 0

Auf der Ebene 0 bewegt sich die Öffentlichkeit oder Interessenten deines Angebots. Darunter fallen Instrumente wie zum Beispiel deine Website, deine wichtigsten Social-Media-Kanäle oder ein eigener Blog. Die Ebene kann auch als „Marketing-Grundausstattung“ bezeichnet werden und soll dir dabei helfen, potenzielle Kunden auf dich aufmerksam zu machen. 

Reichweite (Stufe eins und zwei)

Die ersten beiden Stufen dienen dem Aufbau deiner Reichweite. Hier bietest du vorwiegend kostenlose Produkte an. Im Idealfall gewinnst du dabei auch die Kontaktdaten deiner Kunden. Ein gutes Beispiel ist der kostenlose Newsletter, für den sich deine Kunden mit ihrer E-Mail-Adresse anmelden. Solltest du auf diesen Stufen bereits Produkte anbieten, dann sollte der damit erzielte Umsatz gerade deine Kosten decken. Geld verdienst du mit Stufe 3-6.

Auf der Gründerplattform kannst du mehr über den Themenbereich Online-Marketing erfahren. Wer weiß, wie Online-Marketing funktioniert, kann sowohl über eigene Blogs, andere Content-Angebote oder über Newsletter günstig Aufmerksamkeit generieren. 

Tragschicht (Stufe drei und vier)

Auf diesen beiden Stufen bietest du Produkte oder Dienstleistungen zu Preisen an, die sich die breite Masse leisten kann. Hier solltest du gut aufgestellt sein und ausreichend verkaufen, da du mit den Stufen deinen Grundumsatz erzielst. Wenn du im Online-Bereich tätig bist, könnten Webinare oder Online-Kurse Beispiele sein. Die Angebote auf diesen Stufen kannst du als deine „Arbeitspferde“ verstehen. 

Auf der Gründerplattform kannst du dein Geschäftsmodell skizzieren und ein Angebot für deine Zielgruppe entwickeln. Wenn du noch keine Idee hast, wie dein Angebot aussehen könnte, dann haben wir ein wenig Inspiration für dich: Hier findest du über 90 Geschäftsideen!

Superuser (Stufe fünf und sechs)

Auf den letzten Stufen sind die sogenannten Superuser, die bereit sind auch hochpreisige Produkte oder Dienstleistungen zu kaufen. Es dauert ein bisschen, bis du Superuser für dein Unternehmen gewinnst, da sie sich erst mal mit deinem Angebot vertraut machen müssen. Nach einiger Vorlaufzeit sollten im besten Fall 5-10% deiner Kunden diese Stufen erreicht haben. Sie sind deine loyalsten und wichtigsten Kunden.

Da es viele Angebote gibt, die sich überschneiden solltest du eine starke Value Proposition entwickeln: Sie ist der Grund, warum sich Leute zwischen mehreren Alternativen für dich entscheiden! Bei der Entwicklung hilft dir die Gründerplattform mit vielen Inhalten und Tools. 

Fazit

Nützlich ist die Produkt-Treppe dann, wenn du unterschiedliche Leistungsangebote in eine sinnvolle Struktur bringen möchtest. Sie hilft dir vielleicht auch dabei, die richtigen Preise festzulegen und macht dir deutlich, an welchen Stellen du auf Umsatz verzichten solltest. Mit der Produkt-Treppe richten sich die Autoren vor allem an Solopreneure. Wir finden das Konzept aber so stark, dass wir allen Unternehmer*innen – vor allem in digitalen Geschäftsmodellen - vorschlagen, das Thema zu durchdenken und auf die eigene Gründung anzuwenden. Allerdings ersetzt sie nicht die Arbeit am Geschäftsmodell oder an einem Businessplan. Hier empfehlen wir dir, die Tools der Gründerplattform zu nutzen – gerade dann, wenn du eine geeignete Finanzierung für dein Unternehmen benötigst. 

Hörempfehlung: Möchtest du mehr über die Produkt-Treppe erfahren? Wir haben für dich mit dem Entwickler der Methode, Ehrenfried Conta Gromberg, gesprochen. Er gibt im Ideencouch Podcast #17 Beispiele für die einzelnen Stufen und erklärt dir, welche Fehler du bei der Anwendung vermeiden solltest. 

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bhp