Wer heute gründet, kommt um einen eigenen Internetauftritt nicht mehr herum. Die Digitalisierung ist allgegenwärtig und sehr wahrscheinlich tummeln sich auch deine potenziellen Kunden im Netz. Wenn du sie dort erreichen möchtest, ist das Online-Marketing dein bester Freund. Hier liest du, wie es funktioniert, welche Tools dir im Web zur Verfügung stehen und wie du deine eigene Online-Marketing-Strategie entwickelst.
Online-Marketing: Eine Definition
Das Online-Marketing ist nur ein Teil deines Gesamtmarketingmix – und zwar der, der sich im Internet abspielt. Der Begriff beschreibt also all deine Aktivitäten, die du mithilfe von Onlinemedien durchführst, um dein Unternehmen zu präsentieren, auf dein Angebot aufmerksam zu machen sowie Interessierte zu erreichen und zum Kauf zu bewegen. Bekannt sind neben dem Begriff Online-Marketing auch Bezeichnungen wie Internetmarketing oder E-Marketing, die gleichbedeutend verwendet werden.
Im klassischen Marketing werden die vier „P“s - Product, Price, Place und Promotion - unterschieden – auf Deutsch Produkt-, Preis-, Distributions- und Kommunikationspolitik. Die meisten Online-Marketing-Maßnahmen sind im Bereich Promotion zu verorten, der Werbung und weitere verkaufsfördernde Kommunikation wie PR umfasst. Dazu zählen zum Beispiel Tools wie Suchmaschinenoptimierung, Displaywerbung oder Affiliate-Marketing. Aber auch der Vertrieb spielt online eine immer größere Rolle, da vor allem E-Commerce-Unternehmen ihre Produkte über Onlineshops statt in Ladengeschäften verkaufen.
Online-Marketing dient dazu, über das Internet entweder direkte Geschäfte zu machen – wie den Verkauf eines Produkts – oder Kundenkontakte, sogenannte Leads, zu generieren. Diese Kontakte werden auch als indirekte Geschäfte bezeichnet und können sich im späteren Verlauf zu zahlenden Kunden entwickeln. Durch verschiedene Online-Marketing-Maßnahmen schaffst du viele Berührungspunkte (Touchpoints), an denen potenziell Interessierte ihre Kundenreise zu dir starten oder erneut mit deinem Unternehmen in Kontakt treten. So siebst du nach und nach diejenigen heraus, die tatsächlich bei dir kaufen wollen. Diese Technik ist auch als Marketing-Funnel bekannt.
Online-Marketing-Training mit Philipp Hoppe
Wie du online Kunden gewinnst
Einblick in die Geschichte des Online-Marketings
Das klassische Offline-Marketing kennt nur eine Richtung: von Sender zu Empfänger. Egal, ob Print-, Radio- oder Fernsehwerbung – die Werbemittel können gelesen, gehört oder angeschaut werden, aber es ist nicht möglich, mit ihnen zu interagieren. In den Anfangszeiten des Internets funktionierte das Online-Marketing noch auf dieselbe Weise, als lediglich Anzeigen auf Websites geschaltet und E-Mails verschickt wurden. Diese eindimensionale Strategie wird auch als Above-the-Line- oder Push-Marketing bezeichnet.
Doch um die Jahrtausendwende herum veränderte sich etwas: Die ersten sozialen Medien entstanden und boten allen Internetnutzer*innen die Gelegenheit, selbst zu senden. Wer wollte, konnte einen Blog starten, ein Video hochladen oder etwas posten. Das eröffnete Werbetreibenden ganz neue Möglichkeiten – wie Suchmaschinen- und Social-Media-, Affiliate- oder Influencer-Marketing.
Heute ist es ganz normal, dass Unternehmen online mit ihrer Zielgruppe interagieren. Vor allem in den letzten 10 bis 20 Jahren hat sich Online-Marketing von etwas Neuem zu einem Standard-Tool entwickelt, das in keinem Marketingmix fehlen darf. So lassen sich potenzielle Kunden dort abholen, wo sie gerade stehen, statt dass aktiv auf sie zugegangen wird. Die Auswirkungen der verschiedenen Maßnahmen lassen sich zudem viel genauer messen als im klassischen Marketing. Der Fokus richtet sich also immer mehr auf Below-the-Line- bzw. Pull-Marketing.
Online-Marketing: Die Grundlagen
Wer Online-Marketing lernen und verstehen will, sollte sich zunächst mit den Grundlagen auseinandersetzen. Diese umfassen zum Beispiel:
- verschiedene Arten von Online-Marketing
- mögliche Maßnahmen und Ziele
- hilfreiche Tools zur Umsetzung
- wichtige Kennzahlen im Online-Marketing
- Mittel zur Erfolgsmessung
Mit ein wenig Grundwissen kannst du eine durchdachte Online-Marketing-Strategie entwickeln, die dir hilft, deine persönlichen Unternehmensziele zu erreichen. Schon mit einem kleinen Budget kannst du viel erreichen. Verschaff dir hier einen Überblick über die Grundlagen im Detail!
Ziele des Online-Marketings
Wer Online-Marketing betreibt, verfolgt in der Regel drei grundlegende Ziele:
- Reichweite generieren für Website, Onlineshop oder Social-Media-Kanäle
- die Zielgruppe zur Interaktion bewegen – zum Beispiel zu Linkklicks, Downloads oder Anfragen über eine Kommentar- oder Nachrichtenfunktion
- Transaktionen erzeugen – das können Verkäufe sein, aber auch Bestellungen, Anmeldungen zu einem Newsletter oder das Eintragen in eine Warteliste
Im ersten Schritt musst du Menschen dazu bringen, sich für dich und dein Angebot zu interessieren. Das funktioniert nur, wenn diese auch wissen, dass es dich überhaupt gibt. Also musst du dein Unternehmen bekannt machen – durch Branding, einen eigenen Internetauftritt und den Aufbau einer einzigartigen Marke. Auch eigene Social-Media-Kanäle sowie Erwähnungen auf anderen Websites und Kanälen sind hilfreich. Mit Rücksicht auf dein zeitliches und finanzielles Budget solltest du hier allerdings nicht zu viel auf einmal machen. Fokussiere dich lieber auf deine Website und einen oder zwei Social-Media-Kanäle, als überall „ein bisschen“ vertreten zu sein.
Aufbauend auf deiner Internetpräsenz kannst du weitere Ziele verfolgen. Das Engagement deiner Zielgruppe misst du über die Zahl der Websiteaufrufe, Interaktionen und Kommentare in den sozialen Medien, die Verweildauer, Absprungrate usw. Leads, also Kontaktinformationen, generierst du mithilfe von E-Mail-Marketing, Direktnachrichten, Kontaktformularen oder auch Telefonaten. Das finale Ziel, also den Verkauf deiner Produkte oder Dienstleistungen, erreichst du meist, nachdem deine Kunden mehrfach mit dir in Kontakt getreten sind. Den Erfolg misst du anhand der Sales, also der Anzahl an Bestellungen und Verkäufen.
Webinar-Empfehlung
In unserem Webinar mit Matthias Henze, dem Co-Gründer und CEO von Jimdo, gehen wir das 1x1 des digitalen Marketings mit ihm durch. Außerdem erzählt er, was für ihn die Erfolgskriterien für ein gelungenes Online-Marketing sind – und er zeigt Beispiele von gut gestalteten Webseiten. Reinschauen lohnt sich!
Kanäle und Maßnahmen für dein Online-Marketing
Das Internet bietet eine große Bandbreite an Kanälen und Möglichkeiten, Online-Marketing zu betreiben. Für jedes Ziel – Reichweite, Interaktion und Transaktionen – kannst du passende Maßnahmen ergreifen. Grob gliedern lassen sie sich in den eigenen Webauftritt und Content-Marketing, bezahlte Werbung, E-Mail-Marketing und Online-PR. Die Bereiche überschneiden einander jedoch, sodass sie sich nicht ganz klar voneinander abgrenzen lassen. Die wichtigsten Beispiele für sinnvolle Online-Marketing-Maßnahmen sind die folgenden:
Website
Deine eigene Website ist im Online-Marketing der Dreh- und Angelpunkt. Hierhin soll deine Zielgruppe im besten Fall kommen, um dein Angebot zu kaufen. Nicht alle Gründer*innen erstellen sofort eine Website für ihr Business. Vor allem Freelancer*innen finden ihre Kunden oft eher über Empfehlungen oder nutzen die sozialen Medien. Doch auf die allein solltest du dich nicht verlassen. Schließlich könnte es sein, dass es Facebook, Instagram oder Twitter eines Tages nicht mehr gibt und deine mühsam aufgebaute Präsenz dort verschwindet. Was mit deiner eigenen Website passiert, entscheidest dagegen du allein. Sie ist die Homebase deiner Unternehmung, von der ausgehend du alle deine weiteren Marketingmaßnahmen planen kannst.
Display-Werbung
Die klassischen Anzeigen auf Plakaten in der Stadt oder in Zeitschriften kannst du auch ins Internet übertragen. Viele Online-Medien finanzieren sich durch Werbung und verkaufen Anzeigenflächen an Unternehmen. So kannst du beispielsweise in Online-Magazinen, einem Forum oder auf YouTube werben.
Suchmaschinenmarketing (SEM)
Das Suchmaschinenmarketing gliedert sich in zwei Bereiche: Mit der Suchmaschinenoptimierung (SEO) richtest du deine Website darauf aus, dass sie bei Suchmaschinen wie Google gut gefunden wird – beispielsweise indem du in Texten relevante Keywords verwendest, aber auch durch technische Maßnahmen. Für die Suchmaschinenwerbung (SEA) erstellst du dagegen bezahlte Anzeigen, die auf der Ergebnisseite ganz oben über den organischen Suchergebnissen stehen – manchmal auch an der Seite oder unten drunter.
Content-Marketing
Das Content-Marketing ist eine subtile, unauffällige Maßnahme, die online eine große Rolle spielt. Es geht darum, Interessierte mit hilfreichen Informationen zu versorgen, die einen Mehrwert bieten. So kannst du sie für dein Thema begeistern und ihnen über kurz oder lang auch dein Angebot verkaufen. Um Content zu erstellen, hast du beispielsweise diese Möglichkeiten:
- einen Blog starten
- Ratgeber oder Anleitungen schreiben
- YouTube-Videos drehen
- auf Social Media hilfreiche Tipps geben
- mehrwertige Newsletter verschicken
- ein E-Book oder White Paper verfassen
Social-Media-Marketing
Auf Social-Media-Kanälen wie Facebook, Instagram, Twitter, YouTube oder Pinterest kannst du sowohl Content-Marketing betreiben als auch bezahlte Anzeigen schalten. Mit sinnvollen Beiträgen und gutem Social-Media-Marketing hilfst du anderen Nutzer*innen weiter und machst sie auf dein Angebot aufmerksam. Auch für einen Blick hinter die Kulissen eignen sich die sozialen Medien. Der wichtigste Punkt ist jedoch der Austausch mit deiner Zielgruppe. Nirgendwo können deine (potenziellen) Kunden so leicht mit dir interagieren wie in sozialen Netzwerken. Du kannst dir Feedback einholen, Meinungsumfragen machen oder dich zu neuen Angeboten inspirieren lassen.
Affiliate-Marketing
Für diese Online-Marketing-Maßnahme, das sogenannte Affiliate-Marketing, holst du dir Partner ins Boot, die beispielsweise einen Link oder ein Banner zu deinen Produkten auf ihrer Website, ihren Social-Media-Kanälen oder in E-Mails einbinden. Dafür erhalten sie von dir eine Vergütung pro Klick, pro Lead oder auch pro Verkauf.
Influencer-Marketing
Influencer*innen werden online immer wichtiger für Unternehmen. Meist handelt es sich dabei um Instagrammer*innen, YouTuber*innen oder Blogger*innen mit einer hohen Reichweite und Einfluss auf die jeweilige Zielgruppe. Diese können beispielsweise über dein Unternehmen informieren, Produkte vorstellen und testen, Produktplatzierungen vornehmen oder Rabattcodes verteilen. Viele Influencer*innen leben von diesem Geschäftsmodell. Damit die Marketingmaßnahme glaubwürdig wird, solltest du auf Influencer*innen setzen, die Expert*innen auf einem Gebiet sind, das zu deinem Angebot passt.
E-Mail-Marketing
Die E-Mail ist ein Klassiker unter den Online-Marketing-Instrumenten. Wenn dir Menschen ihre E-Mail-Adresse geben, kannst du sie direkt ansprechen und langfristig ihre Aufmerksamkeit erregen. Ein Newsletter, der hilfreiche Infos zu einem Thema liefert, das deine Zielgruppe interessiert, eignet sich wunderbar dazu, deine E-Mail-Liste aufzubauen. Die Kontakte kannst du später nutzen, um spezielle Angebote zu verschicken, auf Aktionen oder Events aufmerksam zu machen oder für Reaktivierungsmails, Geburtstagsglückwünsche etc.
Online-PR
Auch die Public Relations laufen online etwas anders ab als in der analogen Welt. Pressemitteilungen und Neuigkeiten kannst du im Internet selbst verbreiten. Du bist also nicht mehr darauf angewiesen, dass Journalist*innen und große Medien sich für dich interessieren. Stattdessen hast du eigene Kanäle wie deine Website, deinen Newsletter oder die sozialen Medien. Für die weitere Verbreitung kommen nicht mehr nur Journalist*innen, sondern beispielsweise auch Blogger*innen und Influencer*innen sowie Onlinemedien in Frage.
Hörempfehlung: "Euer Onlineshop geht übermorgen an den Start. Wie wollt ihr Menschen auf euch aufmerksam machen"?" Diese Frage stellt Jan seinen Gästen Nina Hannemann und Jered Fastner von Horny Hive im Ideencouch-Podcast. Ihre Geschäftsidee: Der Online-Verkauf von Selbsttests für sexuell übertragbare Krankheiten. Ihre Antwort: Online-Werbung, zum Beispiel Google-Ads und Instagram-Werbung, schalten. Da keiner von den Gründer*innen Marketing-Erfahrung hat, rät Jan ihnen, erstmal mit kleinem Budget zu starten - und auch die Kraft von PR und Schlüsselpartnern miteinzubeziehen. Wieso er ihnen das rät, erfährst du im Podcast!
Eine Online-Marketing-Strategie entwickeln
Die Möglichkeiten des Online-Marketings sind schier unendlich. Doch um sie wirklich effizient nutzen zu können, brauchst du eine Strategie. Gerade zu Beginn deiner Gründung musst du zwar erst einmal viel ausprobieren – ganz nach dem Prinzip „Trial and Error“. Mit der Zeit wirst du jedoch Erfahrungen sammeln und merken, was für dich am besten funktioniert. Denn welche Online-Marketing-Strategie zu deinem Unternehmen passt, hängt ganz davon ab,
- wer zu deiner Zielgruppe gehört,
- wo sich deine Zielgruppe online aufhält,
- welche Maßnahmen bei ihr wirken.
Um das herauszufinden, musst du dir für dein Online-Marketing klare Ziele setzen, deine Maßnahmen entlang der Customer Journey planen, also dem Weg deiner Kunden zu dir, und ihren Erfolg anhand verschiedener Kennzahlen messen.
Ziele festlegen
Deine Ziele kannst du zum Beispiel mithilfe der SMART-Methode konkretisieren. Das Akronym steht für:
- Spezifisch: Versuche, deine Ziele möglichst konkret und nicht zu schwammig zu formulieren. Nimm dir statt „Ich möchte erfolgreicher werden“ lieber vor: „Ich möchte mehr Produkte verkaufen“.
- Messbar: Deine Erfolge sollten anhand fester Kennzahlen messbar sein. Konkretisiere dein Ziel also: „Ich möchte mein Produkt 50-mal pro Monat verkaufen“.
- Attraktiv: Wer Ziele erreichen möchte, braucht Motivation. Frage dich also, warum du dir dieses Ziel setzt: „Ich möchte mein Produkt 50-mal verkaufen, um meinen Umsatz zu erhöhen“.
- Realistisch: Prüfe, ob dein Ziel realistisch ist. Kannst du die Produktionskosten decken? Hast du ausreichend Kapazität? Wenn du dein Produkt bisher nur fünfmal verkauft hast, ist es beispielsweise unrealistisch, dass du es im nächsten Monat 5.000-mal verkaufst.
- Terminiert: Setze dir eine Deadline für dein Ziel – das motiviert zusätzlich und sorgt dafür, dass du es bis dahin wirklich umsetzt: „Ich möchte mein Produkt bis zum 31.12.2020 50-mal verkaufen, um meinen Umsatz zu erhöhen.
Natürlich kannst und solltest du dir kleinere Unterziele setzen, beispielsweise zu einem speziellen Online-Marketing-Kanal.
Maßnahmen planen
Im nächsten Schritt überlegst du dir, welche Maßnahmen dich deinem Ziel näherbringen könnten. Berücksichtige dabei immer den Punkt, an dem die jeweilige Zielgruppe gerade steht:
- Menschen, die dich noch gar nicht kennen und bisher noch kein Bewusstsein für dein Thema hatten, erreichst du beispielsweise mit Werbeanzeigen.
- An deinem Thema Interessierte erreichst du durch Content-Marketing.
- Wer dich schon kennt, folgt dir auf deinen Social-Media-Kanälen oder abonniert deinen Newsletter.
- Abonnenten und Followern kannst du attraktive Angebote machen.
Erfolgskontrolle
Wenn du wissen willst, ob deine Maßnahmen auch funktionieren und wie du sie optimieren kannst, solltest du deinen Erfolg regelmäßig messen. Dazu kannst du verschiedene Kennzahlen zusammentragen und analysieren. Die Erkenntnisse, die du daraus ziehst, verwendest du nun zur Verbesserung deines Online-Marketings. Aktivitäten, die dir nichts gebracht haben, brauchst du nicht weiterzuverfolgen. Erfolgreiche Maßnahmen kannst du dagegen in Zukunft noch ausbauen.
Diese Kennzahlen sind wichtig
Im Online-Marketing gibt es zahlreiche Kennzahlen, die je nach Marketingkanal und Ziel unterschiedlich wichtig sein können. Sie werden auch als KPIs bezeichnet, also Key-Performance-Indicators. Mit diesen grundlegenden KPIs solltest du dich in jedem Fall auseinandersetzen:
- Conversions: Anzahl der erfolgreich getätigten Aktionen, z. B. Käufe oder Bestellungen
- Conversion-Rate: Anzahl der Conversions im Verhältnis zur Summe der Websitebesuche
- CPA, CPO und CPL: Kosten pro Aktion, Bestellung oder Lead
- Return on Investment (ROI): ergibt sich aus dem Gewinn geteilt durch die investierten Kosten – liegt er über 1, hat sich die Maßnahme wirtschaftlich gelohnt
- Return on Ad spend (ROAS): ergibt sich aus dem Gewinn geteilt durch die Werbekosten und sollte ebenfalls über 1 liegen.
Website
Für jeden Online-Marketing-Kanal gibt es spezifische weitere Kennzahlen, die du berücksichtigen solltest, wenn du den jeweiligen Kanal nutzt. Bei deiner Website sind das zum Beispiel:
- Visitors: Anzahl der Websitebesucher
- Unique Visits: Anzahl der einzigartigen Websitebesuche
- Page Impressions: Anzahl der Seitenaufrufe pro Besucher
- Verweildauer: Aufenthaltszeit eines Website-Besuchers
- Absprungrate: Anzahl der Besucher, die die Website ohne einen weiteren Klick wieder verlassen
- Wiederkehrende Besucher: Anzahl der wiederkehrenden Besucher (im Verhältnis zu den neuen)
E-Commerce
Verkaufst du deine Produkte über einen Onlineshop, sind zusätzlich diese KPIs wichtig:
- Anzahl der Bestellungen insgesamt und pro Besucher (Order pro Visitor)
- Umsatz
- Retourenquote
- Stornoquote
Suchmaschinenmarketing
Für dein Suchmaschinenmarketing solltest du folgende Kennzahlen überwachen:
- Sichtbarkeitsindex und bei Suchmaschinen indexierte Seiten
- Keyword-Rankings und Suchvolumina für wichtige Suchbegriffe zu deinem Unternehmen und Angebot
- Click-Through-Rate (CTR): Anzahl der Klicks auf Werbeanzeigen im Vergleich dazu, wie häufig diese angezeigt wurden
- Cost per Click (CPC), Cost per Lead (CPL): Kosten pro Klick auf eine Werbeanzeige bzw. Lead
Social Media
In den sozialen Medien spielen diese KPIs eine Rolle:
- Social-Media-Awareness, also Erwähnungen deiner Marke oder Produkte in den sozialen Medien
- Anzahl der Social-Media-Kontakte und -Follower
- Community-Wachstum
- Anzahl der Beiträge
- Anzahl der Interaktionen wie Likes, Kommentare, Retweets und Weiterempfehlungen
- Antwortzeit und -rate
E-Mail-Marketing
Beim E-Mail-Marketing gilt es, folgende Kennzahlen zu berücksichtigen:
- Abonnenten: Zahl der Newsletter-Abonnenten
- Delivery-Rate: Anzahl der versendeten E-Mails
- Bounce-Rate: Anzahl der E-Mails, die nicht zugestellt werden konnten
- Öffnungsrate: Anzahl der geöffneten Mails im Verhältnis zur Gesamtzahl
- Click-Through-Rate: Anzahl der Klicks auf Links, Banner oder Buttons im Newsletter
- Abmelderate: Anzahl der (nun ehemaligen) Abonnenten, die den Newsletter deabonniert haben
Für wen lohnt sich Online-Marketing?
Du fragst dich, ob sich Online-Marketing für dich überhaupt lohnt? Vielleicht hast du ja ein lokales Ladengeschäft oder möchtest ein Café eröffnen – da ist das Internet doch nicht so wichtig? Die Sache ist die: Heute sucht fast jede*r online nach Geschäften in der Nähe – egal, ob es sich um den Friseur, die Hautärztin oder eben eine Gaststätte handelt. Sicher hast du auch selbst schon einmal nach „Schlüsseldienst in der Nähe“ gegoogelt, statt rauszugehen und selbst nachzuschauen.
In Zeiten einer fortgeschrittenen Digitalisierung ist es wichtig, online präsent zu sein. Kaum ein Unternehmen kommt noch um eine eigene Website herum! Wenn du dich darauf verlässt, dass deine Kunden auf anderen Wegen zu dir kommen, verschenkst du eine Menge Potenzial. In deinen Laden lockst du Internetnutzer beispielsweise durch lokale Suchmaschinenoptimierung auf deine Stadt oder Region. Du kannst deine Website auf Suchbegriffe wie „veganes Restaurant in Berlin“ optimieren oder dein Unternehmen bei Google My Business eintragen lassen. Bei den vielfältigen Möglichkeiten des Online-Marketings ist für jede Gründungsidee etwas dabei!
Die wichtigsten Plattformen im Überblick
Diese Übersicht zeigt dir, auf welchen Plattformen du welche Online-Marketing-Maßnahmen ergreifen kannst:
Plattform | Maßnahmen |
Website |
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Suchmaschinen (Google, Bing, Ecosia etc.) |
|
YouTube |
|
Social Media |
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andere Onlinemedien |
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Was kostet Online-Marketing?
Wie viel Geld du für dein Online-Marketing ausgeben musst, lässt sich nicht pauschal sagen. Es kommt ganz darauf an, welche Maßnahmen du wählst. Bei Werbeanzeigen zahlst du beispielsweise oft pro Klick. Im Bereich der Suchmaschinenwerbung musst du dich dabei gegen die Konkurrenz durchsetzen und benötigst daher auch ein entsprechendes Budget. Auch Influencer*innen und Affiliate-Partner wollen bezahlt werden. Mit der Website- und Content-Erstellung sowie dem Social-Media-Management kannst du Fachleute beauftragen. Am Anfang kannst du als Gründer*in aber auch einiges selbst machen oder kostengünstige Maßnahmen auswählen – zum Beispiel Social Media, Blogartikel oder Newsletter.
Hörempfehlung: Philipp Hoppe möchte Gründer*innen beim Aufsetzen ihres Online-Marketings unterstützen – auch, damit sie nicht so viel Geld verschenken. Denn das passiert insbesondere am Anfang sehr oft! Was war eigentlich zuerst da, der Erfolg oder der fancy Instagram-Account – und wie hängt beides zusammen? Philipp und Jan geben dir in diesem Podcast Tipps, wie du am besten online durchstartest!
Chancen und Herausforderungen
Das Online-Marketing bietet dir durch seine zahlreichen Möglichkeiten viele Chancen, dein Unternehmen voranzubringen. Doch wo Chancen sind, gibt es auch Risiken. Die digitale Welt wird immer komplexer, sodass es gar nicht so einfach ist, sie zu verstehen und den Überblick über all die Optionen zu behalten. Doch wenn du die Herausforderungen kennst, kannst du sie auch bewältigen, sodass die Chancen am Ende überwiegen!
Chancen | Herausforderungen |
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Aktuelle Online-Marketing-Trends
Das Internet ist schnelllebig, sodass auch im Online-Marketing stetig neue Trends entstehen. Hier sind einige interessante Entwicklungen, die du im Auge behalten solltest:
- Social Shopping: Immer mehr Social-Media-Plattformen integrieren Shoppingfunktionen in ihre Apps, über die beispielsweise von Influencer*innen beworbene Produkte direkt gekauft werden können. Käufer können dann innerhalb der App bestellen und bezahlen. Das bietet E-Commerce-Unternehmen neue Möglichkeiten.
- Suche per Sprachassistenz: Der Trend geht dahin, dass immer mehr Menschen mithilfe einer Sprachassistenzsoftware googeln. Daraus ergeben sich neue Suchbegriffe, die sich mehr an der gesprochenen als der geschriebenen Sprache orientieren. Statt also Stichwörter einzugeben, sprechen Nutzer eher ganze Fragen ein. Dies solltest du bei der Suchmaschinenoptimierung berücksichtigen.
- Künstliche Intelligenz: Mithilfe künstlicher Intelligenz werden sich KPIs und Kundendaten in Zukunft noch genauer analysieren lassen. Entsprechende Tools ermöglichen es dir, deine Zielgruppe noch besser kennenzulernen und ihre Bedürfnisse optimal zu erfüllen. Auch immer interessanter werden Chatbots, mit denen sich der Kundenservice verbessern lässt.
- Messenger-Marketing: Internetnutzer treffen sich heute nicht mehr so häufig in Foren oder auf Facebook – sie nutzen lieber Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Telegram. Das kannst du dir auch für dein Online-Marketing zunutze machen. Bei vielen Messengern hast du inzwischen die Möglichkeit, dir als Unternehmen einen Kanal einzurichten, über den du mit deiner Zielgruppe kommunizieren kannst.
- Augmented Reality: Durch die Augmented-Reality-Technologie ist es möglich, der realen Welt über die Smartphone-Kamera virtuelle Elemente hinzuzufügen – ähnlich wie bei einem Instagramfilter. So können beispielsweise Optiker*innen oder Bekleidungsgeschäfte ihren Kunden die Möglichkeit bieten, Brillen oder Kleider zu Hause virtuell anzuprobieren.
Fazit
Online-Marketing ist ein weites Feld, das dir unendlich viele Möglichkeiten bietet, dein Unternehmen zu promoten. Natürlich ist es da manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Aber du musst auch nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Suche dir ein paar Tools, die dir für dein Marketing sinnvoll erscheinen, und probiere sie erst einmal aus. Erweitern kannst du deine Strategie dann immer noch! Du wirst sehen: Online-Marketing bringt dich nicht nur weiter, sondern macht auch Spaß! Schließlich kommst du dadurch mit deiner Zielgruppe in Kontakt und kannst sie besser kennenlernen. Also: Worauf wartest du noch?
Zum Abschluss haben wir noch ein paar handfeste Tipps für dein Online-Marketing gebündelt:
1. Marketing ist nicht Vertrieb – verwechsle das nicht. Dein eigentliches Ziel ist nicht Aufmerksamkeit, sondern Umsatz. Verausgabe dich daher nicht im Marketing – es sein denn, du findest einen Kanal, der deine Vertriebsaufgabe gleich miterledigt.
2. Mache eine Inventur deiner Ressourcen, bevor du dein Online-Marketing planst:
- Wo kennst du dich aus?
- Was macht dir Spaß oder was möchtest du lernen?
- Wie viele Stunden pro Woche möchtest du mit Online-Marketing verbringen und was kannst du dir leisten?
3. Fange mit zwei oder drei Kanälen an, prüfe und lerne. Bevor du etwas Neues dazu nimmst, trenne dich von einem Kanal, der nicht so gut funktioniert.
4. Keep ist simple! Für viele ist eine Kombination aus einer ansprechenden und aussagekräftigen Website mit handwerklich guter Suchmaschinenoptimierung (SEO) und einem (!) liebevoll gepflegten Social-Media-Kanal die beste Lösung.
Online-Marketing-Training mit Philipp Hoppe
Wie du online Kunden gewinnst