Einen Hausmeisterservice gründen

Tipps & Tricks für deine Gründung

Einen Hausmeisterservice gründen, ist kein Hexenwerk. Aber lukrative Aufträge bekommst du nur mit guten Ideen und gezielter Vorbereitung.

Hausmeister*innen werden fast überall gebraucht – sie arbeiten in großen Wohnanlagen, für Eigentümergemeinschaften, Eigenheimbesitzer, Gewerbetreibende, Firmen oder kommunale Auftraggeber. Du musst vor allem einen Gewerbeschein und handwerkliches Talent mitbringen, um dich selbstständig zu machen mit einem Hausmeisterservice. Was du noch brauchst und wie du als Hausmeister*in Erfolg haben kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Persönliche und formale Voraussetzungen

Möchtest du dich selbstständig machen mit einem Hausmeisterservice, meldest du dich beim zuständigen Gewerbeamt, beim Finanzamt und bei der gewerblichen Berufsgenossenschaft an. Damit hast du alle Formalitäten erfüllt, aber noch lange nicht alle Voraussetzungen. Für die Arbeit als Hausmeister*in benötigst du keine Ausbildung, denn diese Tätigkeit zählt nicht zu den geschützten Berufen. Aber es liegt auf der Hand, dass du handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, soziale Kompetenz und eine gute Portion Flexibilität mitbringen solltest. Denn zu deinen Aufgaben gehören beispielsweise kleinere Reparaturen, Gartenarbeiten, Winterdienst, Reinigung und die Kommunikation mit Kunden, Mietern und Vermietern. Feste Arbeitszeiten? Nicht immer: Wenn es schneit, musst du raus. Wenn das Licht im Treppenhaus ausfällt, musst du ran.

Hausmeisterservice gründen – mit einem Businessplan

Ein Businessplan ist nicht alles, aber er ist wichtig. Er ist dein Leitfaden für die Gründung und mindestens für die erste Zeit deiner Selbstständigkeit. Im Businessplan beschreibst du unter anderem deine Geschäftsidee, mögliche Kunden, die Konkurrenzsituation und was gerade dich befähigt, einen Hausmeisterservice zu gründen.

Ein Businessplan enthält immer Zahlen: den Finanzplan. Er gibt Auskunft darüber, was Gründung und laufender Betrieb kosten und mit welchen Umsätzen du rechnest. Für deinen Businessplan musst du dir auch darüber klar werden, ob du allein antreten willst oder gleich mit einem Team von Mitarbeitenden. Arbeitest du allein, reichen eventuell schon wenige Aufträge für den nötigen Umsatz. Dafür kannst du vermutlich bestimmte Großkunden nicht bedienen – weil du nicht überall gleichzeitig sein kannst.

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Analysiere den Markt

Deine Geschäftsidee lautet zunächst ganz einfach: Ich will einen Hausmeisterservice gründen. Bei wachsenden Städten und anhaltendem Bauboom klingt das nach einem guten Geschäft. Nun gibt es in deiner Gegend aber wahrscheinlich bereits viele Anbieter, ob als Einzelpersonen oder mittelständische Unternehmen mit Hunderten Mitarbeiter*innen, die einen Hausmeisterservice anbieten. Hast du da überhaupt eine Chance? Eine Antwort darauf liefert eine Marktanalyse oder Wettbewerbsanalyse. Für so eine Analyse musst du kein Wirtschaftsstudium absolviert haben. Es geht einfach darum, sämtliche Hausmeisterdienste und die möglichen Kunden in deiner Umgebung näher unter die Lupe zu nehmen.

  • Wie viele potenzielle Kunden gibt es in deinem Umfeld? Hast du es eher mit Gewerbeunternehmen und Büros zu tun, mit Privateigentümern oder mit Wohnungsunternehmen, die Hunderte oder gar Tausende Wohnungen vermieten?
  • Entstehen in deinem Einzugsbereich gerade viele Neubausiedlungen, deren Eigentümer du als Kunden gewinnen kannst?
  • Gibt es in deiner Stadt öffentliche Auftraggeber oder Industrieunternehmen, die einen Hausmeisterservice nachfragen?
  • Welche der möglichen Zielgruppen würde am besten für deine Dienste zahlen?
  • Was verlangt die Konkurrenz für ihren Service?

Die Wettbewerbsanalyse: Erklärung, Vorgehen und Tipps

Standort und Kundennähe

Wichtiger als der Standort, also die Adresse deines Unternehmens, ist die Frage, wo deine potenziellen Kunden zu Hause sind. Laufkundschaft wie in einem Restaurant wirst du als Hausmeister*in kaum haben. Aber du solltest deine Kunden bzw. die von dir betreuten Objekte von deinem Standort aus in kurzer Zeit mit dem Auto erreichen können. Liegt dein Unternehmen mitten in der Stadt, sollten deine Kunden in den angrenzenden Stadtvierteln zu finden sein. Es werden also eher Wohngesellschaften, Eigentümergemeinschaften und Büros sein. Liegt es am Stadtrand, zählen wahrscheinlich eher Eigenheimbesitzer und Gewerbeunternehmen zu deiner Kundschaft.

Was sind deine Stärken?

Klar ist: Du bist vermutlich nicht die erste Person, die an einem Standort einen Hausmeisterservice anbietet – aber vielleicht bist du ja der oder  die Richtige für eine bestimmte Nische? Liegt deine Stärke etwa in der Gartenarbeit, kann es sich lohnen, sich auf Eigenheimbesitzer mit Garten zu fokussieren. Lieferst du gute Arbeit ab, spricht sich das in der Regel schnell in der Nachbarschaft herum, und du gewinnst neue Kunden. Die Qualität deiner Gartenarbeit könnte dein Alleinstellungsmerkmal sein, deine sogenannte USP (unique selling proposition). Damit hebst du dich von anderen Wettbewerbern ab. Du kannst dich auch über den Preis von der Konkurrenz abheben. Einfach ausgedrückt: Sei günstiger als die anderen. Vielleicht gelingt dir das, weil du weniger Kosten hast, etwa weil deine Anfahrtswege kürzer sind oder du keine Büromiete zahlen musst. Das klappt aber nur, wenn du dabei trotzdem auf den nötigen Umsatz kommst. Sieh dir dazu auch unseren Artikel zum Thema Preiskalkulation an.

Welche Rechtsform soll der Hausmeisterservice haben?

Dein Hausmeisterservice braucht eine Rechtsform, um am Markt auftreten zu können. Für welche du dich entscheidest, liegt bei dir. Du kannst deine Firma als Einzelunternehmen, Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) oder als Unternehmergesellschaft (UG) gründen. Ein Hausmeisterservice als Einzelunternehmen ist die einfachste Lösung. Dafür genügt ein Gewerbeschein, und du benötigst kein Stammkapital. Dem Finanzamt reicht die Gewinnermittlung per Einnahmeüberschussrechnung. Der Haken: Wenn dein Einzelunternehmen Schulden statt Gewinne macht, haftest du mit deinem Privatvermögen. Dieses Risiko kannst du mit einer GmbH begrenzen, und zwar auf 25.000 EUR. Diese Summe musst du allerdings als Stammkapital in die GmbH einbringen. Weitere Gründungskosten: Beratungs- und Notargebühren. Statt einer GmbH kannst du auch eine UG gründen. Dafür reicht zunächst ein Euro Stammkapital. Aus den Gewinnen der folgenden Jahre erhöhst du das Stammkapital Schritt für Schritt – bis aus deiner UG eine GmbH werden kann.

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Welche Kosten kommen auf dich zu?

Einen Hausmeisterservice zu gründen kostet Geld, aber die Investitionen sind überschaubar. Der Gewerbeschein kostet je nach Gemeinde zwischen 15 und etwa 65 EUR. Zur Grundausstattung für einen Hausmeisterservice gehören z. B. ein Werkzeugkasten, eine Bohrmaschine und weitere Werkzeuge und Geräte, etwa ein Rasenmäher. Für Winterdienst und Hausreinigung benötigst du Utensilien wie Schneeschieber, Besen und Wischeimer. Für deine Arbeitsgeräte brauchst du einen Lagerraum. Das kann kostensparend zunächst der eigene Keller oder die eigene Garage sein. Ein Fahrzeug ist ebenfalls unumgänglich. Für den Anfang tut es aber auch der ohnehin vorhandene Pkw oder ein günstiger Gebrauchtwagen. Die nötigen Büroarbeiten wie Rechnungen schreiben und Angebote erstellen kannst du zunächst am Laptop zu Hause erledigen. Ein weiterer Kostenpunkt sind Versicherungen – für den Betrieb und dich privat. Dazu steht mehr weiter unten in diesem Artikel.

In den ersten Wochen oder Monaten wirst du wahrscheinlich keine oder nur wenige Umsätze haben, aber trotzdem Kosten, auch zur Lebensführung. Kannst du diese Anfangsinvestitionen und Ausgaben aus eigener Tasche stemmen, brauchst du kein Fremdkapital. Dann kannst du dir den Gang zur Bank oder anderen privaten Geldgebern sparen. Ist dein Kapitalbedarf größer als deine Brieftasche, kommt ein Förderkredit infrage. Solche Kredite für Unternehmensgründungen vergeben die KfW, die Förderbank des Bundes, und auf Länderebene eigene Förder- beziehungsweise Investitionsbanken.

So gewinnst du Kunden

Als Unternehmer*in brauchst du vor allem: Aufträge. Die werden, gerade wenn dein Unternehmen noch jung ist, nicht von alleine kommen. Du musst also auf deine Dienste aufmerksam machen. Dafür stehen dir im Prinzip drei Wege zur Verfügung:

  • das Internet
  • analoge Werbung (Zeitungsanzeigen, Flyer)
  • persönliche Kontakte

Welcher für dich der erfolgversprechendste ist, hängt auch von deiner Marktanalyse ab. Wenn du weißt, wer deine Zielgruppe ist, findest du auch heraus, wie du sie am besten ansprechen kannst. Wenn deine potenziellen Kunden eher Eigenheimbesitzer sind, könnten sich klassische Flyer lohnen oder eine Annonce im örtlichen Anzeigenblatt. Sind deine Adressaten Firmen und Wohnungsgesellschaften, kannst du ein schriftliches Angebot schicken. Aber nichts überzeugt so sehr wie der persönliche Kontakt. Du solltest möglichst schon vor dem Start mit dem Networking beginnen. Verbreite in deinem privaten Umfeld, dass du einen Hausmeisterservice gründen willst. Sorge dafür, dass deine ehemaligen Kolleg*innen von deinen Plänen erfahren. Stelle dich auch bei Haus- und  Immobilienverwaltungen vor. Diese Firmen betreuen meist mehrere große Objekte und suchen immer mal wieder nach einem Hausmeisterservice. Hast du dort einen Auftrag ergattert und gute Arbeit abgeliefert, kannst du mit weiteren Aufträgen rechnen.

Wie immer du sonst an Aufträge kommst, eines brauchst du ganz sicher: eine Firmenwebsite. Denn die Suche nach einem Hausmeisterservice beginnt für viele potenzielle Kunden im Internet. Wenn du ein Händchen dafür hast, kannst du deine Firmenwebsite selbst erstellen. Dazu gibt es eine Reihe von Diensten, die den Aufbau einer Homepage nach dem Baukastenprinzip anbieten – ohne Programmierkenntnisse und zum Teil sogar kostenlos. Du kannst die Website auch von Profis erstellen lassen. Sie sollte auf jeden Fall klar gegliedert sein, dein Angebot in den Mittelpunkt stellen und deutlich machen, was du zu bieten hast. Achte auf fehlerfreie Texte, ansprechende Fotos und gut platzierte Kontaktinfos (Telefon, E-Mail).

Wenn du hier eine gewisse Affinität hast, kannst du dich auch mit den Themen Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenmarketing (SEA) beschäftigen. Mit entsprechenden Texten und „ein bisschen Marketing“ wird deine Seite und somit deine Dienstleistung besser im Netz gefunden. Wenn du dich nicht selbst darum kümmern kannst und dein Budget ausreicht, übernimmt eine Agentur gerne diese Aufgaben.

Allein oder im Team arbeiten?

Wenn du mit deinem Hausmeisterservice erfolgreich bist und immer mehr Kunden gewinnst, stellt sich womöglich die Frage, ob du alle anstehenden Aufträge allein abwickeln kannst. Musst du eventuell Aufträge absagen, weil du keine Kapazitäten mehr frei hast? Spätestens dann ist der Zeitpunkt gekommen, um über Mitarbeitende nachzudenken. Das ist ein Schritt, den du gründlich überlegen und durchrechnen musst, denn geeignete Leute musst du finden, einarbeiten und natürlich entlohnen. Prüfe, ob deine Auftragslage das auch langfristig hergibt. Neue Mitarbeitende sind aber auch eine Chance, deinen Hausmeisterservice auszuweiten und mit zusätzlicher Kompetenz auszustatten. Stellst du etwa gelernte Maler*innen und Lackierer*innen ein, kannst du deinen Kunden künftig auch die Übernahme von Malerarbeiten anbieten.

Welche Versicherungen brauchst du?

Wenn du dich mit einem Hausmeisterservice selbstständig machen willst, musst du dich auch um das Thema Versicherungen kümmern. Bevor du irgendeinen Versicherungsvertrag abschließt, solltest du überlegen, welche Risiken in deinem Fall eine Rolle spielen.

Wenn du im Bereich Hausmeisterservice selbstständig bist, hast du es vor allem mit drei Arten von Risiken zu tun:

  • Haftungsrisiken – falls du oder deine Mitarbeitenden einen Schaden gegenüber Dritten anrichten
  • Ertragsausfallrisiken – falls du etwa wegen einer längeren Krankheit Umsatzausfälle hast
  • Sachwertrisiken – falls deine Ausrüstung, Firmenwagen und Betriebseinrichtung Schaden nehmen

Selbstverständlich musst du dich auch um deine private Absicherung bei Krankheit und im Alter kümmern. Für deine private Absicherung und die deiner Firma kannst du dich von unabhängigen Versicherungsmakler*innen oder Versicherungsberater*innen unterstützen lassen. Diese Berufsgruppen arbeiten in deinem Auftrag und sind nicht an eine Versicherungsgesellschaft gebunden. Versicherungsvertreter*innen dagegen arbeiten im Auftrag einer bestimmten Versicherung und bieten daher nur die Produkte ihrer Gesellschaft an.

Fazit

Einen Hausmeisterservice zu gründen ist wirklich nicht schwierig. Die Einstiegshürden sind niedrig und der Bauboom der vergangenen Jahre hat den Markt erweitert. Alles, was du brauchst, sind zunächst ein Gewerbeschein und eine Steuernummer. Was du noch mitbringen solltest, sind handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und Flexibilität. Bevor du aber loslegst, brauchst du einen guten Plan – einen Businessplan. Der verschafft dir einen Überblick über Kosten, Konkurrenz, potenzielle Kunden und deine persönlichen Stärken. Wenn du diese Hausaufgaben erledigt hast, sollte einem Erfolg als Hausmeister*in nichts im Wege stehen.

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bhp