Coach*in werden

Erfolgreich dein eigenes Coaching-Business gründen

Du hast ein Herzensthema, in dem du dich richtig gut auskennst, und möchtest dein Wissen gern als Coach*in weitergeben? Dann bist du hier richtig! Wir zeigen dir, wie du dich als Coach*in selbstständig machst, welche Voraussetzungen für diesen Beruf gelten, wie du dich vermarktest und worauf du besonders achten solltest. 

Das Coaching ist eine verantwortungsvolle Tätigkeit, denn du arbeitest eng mit deinen Klient*innen zusammen und unterstützt sie bei wichtigen Berufs- oder Lebensentscheidungen. Sicherlich sind dir auf Social Media auch schon unseriöse oder aufdringliche Coachingangebote begegnet, von denen du dich abheben möchtest. Das gelingt dir zum Beispiel durch eine fundierte Weiterbildung und eine passende Positionierung.

Was ist eigentlich ein*e Coach*in?

Als Coach*in bietest du deinen Kund*innen nicht einfach nur Ratschläge an. Vielmehr gibst du ihnen Hilfe zur Selbsthilfe. Das heißt, du leitest sie mit gezielten Fragen, aktivem Zuhören und Reflexionsübungen dazu an, ihre Probleme eigenständig zu lösen. Denn das Potenzial dazu steckt bereits in ihnen! Im Gegensatz zu Trainer*innen arbeitest du meist eins zu eins mit deinen Coachees zusammen – aber auch Teamcoachings sind möglich. 

Während Trainer*innen vor allem Wissen vermitteln und mit ihren Teilnehmenden die praktische Umsetzung üben, liegt dein Fokus als Coach*in eher auf der individuellen Begleitung. Dazu schöpfst du aus einer großen Bandbreite an Methoden. Dein Fachwissen hilft dir, die Lage deiner Klient*innen richtig einzuschätzen. So gelingt es dir, sie in die richtige Richtung zu lenken. Deine Aufgabe ist jedoch nicht, das Tun deines Gegenübers zu bewerten oder zu korrigieren. Du unterstützt deine Kund*innen lediglich bei der individuellen Entscheidungsfindung.

businessplan-uebersicht

Erarbeite deinen bankfertigen Businessplan

Ganz einfach mit unserem kostenlosen Tool.

Jetzt registrieren

Mit welchen Voraussetzungen kannst du Coach*in werden?

Coach*in ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Grundsätzlich kann also jede Person Coachin oder Coach werden und sich auch so nennen. Dennoch ist es natürlich sinnvoll, eine fundierte Ausbildung zu machen. 

Diese Eigenschaften und Fähigkeiten solltest du mitbringen, um dich erfolgreich als Coach*in selbstständig zu machen:

  • fachliche Kompetenz in deinem Bereich
  • Empathie und Einfühlungsvermögen
  • Fähigkeit zur Selbstreflexion
  • Freude an Kommunikation und strategischer Gesprächsführung
  • ethisches Verantwortungsbewusstsein

Außerdem ist es hilfreich, schon einige Berufserfahrungen, ein Studium oder eine Ausbildung in deinem Fachbereich zu haben. Im Coaching kannst du dich weiterbilden lassen. Eine Grundausbildung solltest du schon vor deiner Gründung machen. Wichtig ist zudem, Supervision in Anspruch zu nehmen.

Die Coaching-Ausbildung: Worauf du achten solltest

Die Auswahl an Coaching-Ausbildungen ist groß: Für jeden inhaltlichen Bereich, jede Methode, jedes Budget und jeden Zeitrahmen gibt es passende Angebote. Doch nicht alle Ausbildungsstätten bieten anerkannte Zertifikate an oder arbeiten seriös. Hier solltest du dich auf jeden Fall gut informieren, etwa beim Deutschen Coachingverband e. V. oder bei anerkannten Bildungsstätten wie der IHK. 

Folgende Leitfragen können dir bei der Entscheidung für deine Coaching-Ausbildung helfen:

Welche Coachingart ist deine?

Es gibt verschiedene Arten, Themenfelder und Methoden beim Coaching. Die häufigsten Bereiche, in denen Coach*innen arbeiten, sind:

  • Life-Coaching: Hier geht es um individuelle Lebensziele, Persönlichkeitsentwicklung oder die Work-Life-Balance.
  • Business-Coaching: Du hilfst Menschen dabei, ihre beruflichen Träume zu verwirklichen, in bestimmten Bereichen selbstsicherer aufzutreten, ihr eigenes Unternehmen zu gründen, ein Team zu leiten – die Möglichkeiten sind vielfältig!
  • Gesundheitscoaching: Du unterstützt das physische oder mentale Wohlbefinden deiner Klient*innen zum Beispiel durch Entspannung, Meditation, Sport oder Ähnliches.
  • Konfliktcoaching: Du hilfst etwa Teams oder Familien in schwierigen Situationen, ihre Konflikte konstruktiv zu lösen.
  • Beziehungscoaching: Du verhilfst Paaren und Menschen in sonstigen zwischenmenschlichen Beziehungen dazu, ihre Probleme zu lösen und ihre Verbindung wieder erfüllender zu gestalten.
  • Kreativitätscoaching: Du hilfst deinen Klient*innen dabei, ihr kreatives und gestalterisches Potenzial auszuschöpfen, um Ideen zu finden, mit schwierigen Situationen umzugehen oder sich künstlerisch auszuleben.

Wenn du weißt, welche Art von Coaching du anbieten möchtest, hast du schon mal einen Suchbegriff für deine Recherche nach einer passenden Ausbildung. Außerdem gibt es verschiedene Herangehensweisen und Coaching-Methoden. Dazu zählen etwa folgende:

  • Lösungsorientiertes Coaching fokussiert die Entwicklung konkreter Lösungen für aktuelle Herausforderungen.
  • Beim systemischen Coaching werden die Wechselwirkungen innerhalb von Systemen (wie Familien oder Organisationen) berücksichtigt, um das Gesamtbild besser verstehen und verändern zu können.
  • Neurolinguistisches Programmieren (NLP) fördert positive Veränderungen durch die Analyse von Verhaltensweisen anhand von Sprache und Denkmustern.
  • Beim Gestaltcoaching geht es um das bewusste Erleben im Hier und Jetzt als Mittel, Selbstreflexion und Veränderung zu ermöglichen.
  • Provokatives Coaching setzt auf humorvolle Provokationen, die dabei helfen sollen, Denkmuster zu durchbrechen und neue Perspektiven zu eröffnen.
  • Beim Entwicklungscoaching liegt der Schwerpunkt auf persönlicher Entwicklung und Potenzialentfaltung.
  • Narratives Coaching nutzt die Kraft von Geschichten und Storytelling, um individuelle Lebens- oder Karrierewege zu verstehen und neu zu gestalten.

Welche Coaching-Ausbildung ist seriös?

Da Coach*in keine geschützte Berufsbezeichnung ist, kann theoretisch auch jede*r eine Coaching-Ausbildung anbieten. Folgende Punkte geben dir Hinweise darauf, ob ein Angebot seriös ist:

  • Die Ausbildung ist von entsprechenden Berufsverbänden anerkannt.
  • Du erhältst für deinen Abschluss ein Zertifikat, für das du in den meisten Fällen auch eine Prüfung ablegen musst.
  • Die Website, das Angebot und die Kostenstruktur der Ausbildungsstätte sind transparent dargestellt.
  • Die Trainer*innen sind qualifiziert für ihre Aufgabe und haben eine entsprechende Ausbildung durchlaufen.
  • Theoretische Inhalte, ein hoher Praxisbezug und Supervision sind Teil der Ausbildung.
  • Bewertungen und Erfahrungsberichte anderer Teilnehmender überzeugen dich.

Wenn du kannst, sprich mit anderen, die schon eine vergleichbare Coaching-Ausbildung gemacht haben, und frag nach Empfehlungen. Vielleicht könnt ihr euch gemeinsam den Lehrplan deiner Wunschausbildung ansehen, um eine bessere Einschätzung von der Qualität der Ausbildung zu bekommen. 

beratung-holen

Stell deine Fragen zum Thema Gründen

Unsere Gründungsexpert*innen sind für dich da!

Zur Beratung

Was darf eine Coaching-Ausbildung kosten?

Die Kosten für eine Coaching-Ausbildung variieren stark. Auch die Dauer kann sehr unterschiedlich ausfallen. Welches Angebot für dich das richtige ist, hängt natürlich auch von deinem Budget ab. Mit ein paar tausend Euro musst du bei einer Grundausbildung schon rechnen. Spezifisch auf ein Thema oder eine Methode ausgerichtete kürzere Seminare sind manchmal etwas günstiger. Doch eine dreitägige Ausbildung wird dir allein nicht zum erfolgreichen Coaching-Business verhelfen. Die meisten seriösen Coaching-Ausbildungen erstrecken sich über mehrere Monate. Häufig bestehen sie aus kürzeren intensiven Präsenzphasen und Aufgaben zum Selbstlernen für die Zeit dazwischen. Das hängt aber auch von der Coachingart ab, die du lernen möchtest. 

Am besten vergleichst du verschiedene Ausbildungen miteinander. Schau dir neben den Kosten auch an, was alles inbegriffen ist:

  • Dauer des Lehrgangs
  • Präsenz- und Selbstlernphasen
  • Unterrichtsmaterial und Seminarunterlagen
  • Supervision und Praktika (inbegriffen oder selbst zu organisieren?)
  • anerkanntes Zertifikat
  • Qualifikation der Ausbilder*innen

Die Coaching-Ausbildung ist deine wichtigste Voraussetzung für die spätere Arbeit mit Klient*innen. Investiere lieber etwas mehr oder spare eine Weile länger für eine fundierte und hochqualitative Ausbildung, als für wenig Geld eine Enttäuschung zu erleben. Du kannst auch eine Förderung beantragen, um deine Ausbildung zu finanzieren und Coach*in zu werden!

Benötigst du ein Zertifikat als Coach*in?

Ein anerkanntes Zertifikat ist essenziell, damit du als Coach*in Vertrauen bei deinen Klient*innen aufbauen kannst. Überprüfe deshalb, ob die Ausbildungsinstitution Zertifikate vergibt und ob diese offiziell anerkannt oder akkreditiert sind. Ein Zertifikat steigert deine Glaubwürdigkeit und deine Marktchancen erheblich, vor allem, solange du noch keine oder nur wenig Berufserfahrung als Coach*in vorweisen kannst.

Coaching-Business Schritt für Schritt gründen

Mit Ausbildung und Zertifikat in der Tasche kannst du dich als Coach*in selbstständig machen. Am Anfang stehen einige Formalitäten an. So musst du dich vom Finanzamt steuerlich erfassen lassen. Möchtest du Förderungen beantragen oder einen Kredit aufnehmen, brauchst du einen Businessplan – generell immer eine gute Idee, um deine Gründung zu planen. Außerdem stellt sich die Frage, wo dein Coaching stattfinden soll und wie du deine ersten Klient*innen findest.

 Ist das unsere Haltung? Eigentlich standen wir doch immer auf dem Standpunkt: Ein Businessplan ist IMMER wichtig, vor allem für die Gründer*innen selbst. Aber vielleicht ändert sich das gerade?

Coach_werden_intext.png

1. Rechtsform finden und beim Finanzamt anmelden

Willst du Coach*in werden, stehst du vor der Frage, ob du als freiberuflich tätig oder als gewerbetreibend eingestuft wirst. Das hat Auswirkungen auf die Steuer. Übst du auch oder vornehmlich eine lehrende Tätigkeit aus (z. B. ein festes Coaching-Programm) oder gehörst du einem der freien Berufe an (z. B. Psychotherapeut*in, Heilpraktiker*in, Unternehmensberater*in), arbeitest du freiberuflich. Schneidest du dein Angebot individuell auf deine Klient*innen zu, musst du in der Regel ein Gewerbe anmelden. Falls du dir unsicher bist, lass dich am besten vorab steuerrechtlich beraten.

Viele Coach*innen wählen die Rechtsform des Einzelunternehmens oder sie schließen sich mit anderen Kolleg*innen zu einer GbR zusammen. Aber auch andere Rechtsformen sind möglich. Falls du etwa jetzt oder in Zukunft eine Coaching-Akademie mit mehreren Kolleg*innen haben möchtes, könntest du eine GmbH oder UG gründen.

2. Businessplan schreiben

Deine Ansprechpersonen bei Förderungsprogrammen oder Banken wollen in der Regel einen Businessplan von dir sehen, bevor sie dir Geld geben. Auch für dich selbst und deine Coaching-Tätigkeit ist es sinnvoll, dein Geschäftsmodell einmal schriftlich festzuhalten. Mit unserem Tool ist es ganz leicht, den Businessplan zu erstellen.

3. Förderung und Finanzierung finden

Ob für deine Coaching-Ausbildung, die Miete für Räumlichkeiten oder die Anschaffung von Tools und Material – ein Coaching-Business zu gründen, kostet Geld. Willst du dich durch einen Kredit unterstützen lassen oder eine Förderung in Anspruch nehmen, benötigst du Geldgeber*innen, die bereit sind, in dein Business zu investieren. Mit unserem Finanzierungsfinder kannst du dich auf die Suche nach passenden Angeboten machen!

4. Räumlichkeiten suchen

Du kannst deine Coachings natürlich komplett online durchführen. Das geht auch von zu Hause aus, wenn du den nötigen Platz hast. Statt eines Coachingraums benötigst du dann Equipment zum Video-Coaching: Kamera, Mikrofon, stabiles Internet, Videotelefonie-Software und Online-Coaching-Tools. Zudem ist es sinnvoll, den Ausschnitt deines Büros, den deine Klient*innen sehen können, ansprechend zu gestalten. Ein neutraler, ruhiger und ablenkungsfreier Hintergrund hilft, sich auf das Gespräch zu konzentrieren.

Im Vor-Ort-Gespräch kommen mehr nonverbale Signale vom und beim Gegenüber an. Das Coaching kann so mehr Tiefe gewinnen. Aber das ist auch Typsache und eine Frage des Budgets. In größeren Städten kannst du Coachingräume oder mit Equipment ausgestattete Räumlichkeiten für Online-Veranstaltungen stunden- oder tageweise buchen. Das ist günstiger, als ein dauerhaftes Büro zu mieten. 

5. Potenzielle Kund*innen auf dich aufmerksam machen

Du bist bereit zum Coachen! Fehlen nur noch die Klient*innen? Mit folgenden Schritten kannst du deine Zielgruppe erreichen:

  • Online-Präsenz aufbauen: Erstelle eine Website, auf der du dich und dein Angebot vorstellst. Das ist deine digitale Visitenkarte. Du kannst auch einen Blog einbinden, auf dem du Artikel zu Themen veröffentlichst, die für deinen Coaching-Bereich relevant sind.
  • Soziale Medien nutzen: Verwende Plattformen wie LinkedIn, Instagram oder TikTok, um deine Coaching-Dienstleistungen durch Social-Media-Marketing zu bewerben und eine Community aufzubauen.
  • Netzwerken: Besuche Netzwerkveranstaltungen deiner Branche, um dich mit Interessent*innen und Kolleg*innen zu verbinden.
  • Webinare veranstalten: Gib dein Wissen zu deinem Fokusthema in einem Online-Vortrag oder Kurzworkshop weiter – kostenlos oder zum kleinen Preis. So lernen potenzielle Klient*innen dich und dein Angebot kennen.
  • Referenzen sammeln: Bitte zufriedene Kund*innen um Bewertungen und integriere sie in dein Marketing. Du kannst auch Probekund*innen akquirieren oder eine günstigere Coaching-Stunde gegen Feedback anbieten.
  • E-Mail-Marketing: Baue dir eine E-Mail-Liste auf und versende regelmäßig Newsletter mit relevanten Inhalten, Angeboten und Neuigkeiten.
  • Kooperationen eingehen: Suche nach Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Coach*innen oder Unternehmen, um deine Reichweite zu erweitern. Zu vielen Themen gibt es zum Beispiel Online-Kongresse, bei denen verschiedene Coach*innen und Expert*innen interviewt werden.

Fazit

Als Coach*in zu arbeiten, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die eine solide Ausbildung sowie stetige Weiterbildung und Supervision erfordert. Um sich von den vielen anderen Coachingangeboten abzuheben, bedarf es außerdem einer cleveren Positionierung am Markt. Wenn du dich mit deinem Thema auskennst, gern mit Menschen kommunizierst und sie unterstützt, dabei die ethischen Grundsätze befolgst und vor allem leidenschaftlich dabei bist, steht einer erfolgreichen Coaching-Karriere nichts im Wege!

Genug gelesen?
Dann leg los!

Lass dir den Weg weisen...

Willst du sofort gründen?
(heißt: Du bist in der Lage, deinen Plan direkt in die Tat umzusetzen)

Wie hat dir diese Seite gefallen? Über 7.000 Nutzer haben uns bereits mit

von 5 möglichen Sternen bewertet. Bewerte auch du uns!

bhp