Entrepreneur University

Mit dem richtigen Studiengang Entrepreneur*in werden

Zwischen Unternehmertum und Hochschule sehen viele erst einmal keine unmittelbare Verbindung. Zu theoretisch scheint das an Universitäten vermittelte Wissen normalerweise zu sein. Das Rüstzeug zum Gründen holten sich die meisten Unternehmer*innen nicht in einem überfüllten Hörsaal mit 400 anderen Student*innen, sondern es kam auf ihre eigene Macher-Mentalität und das Sammeln von Praxiserfahrung an. Das Motto war bislang: Einfach mal loslegen. Falls auch du es so versuchen möchtest, empfiehlt sich zumindest etwas unternehmerisches Grundwissen.

Hier auf der Gründerplattform findest du viele wertvolle Tipps und Hilfen, mit denen du deine Gründung auch ohne Diplom zum Erfolg führst. So lernst du die Grundlagen der Entrepreneurship-Lehre kennen und erfährst alles über den Begriff Entrepreneurship und Entrepreneur*in und du kannst dich darüber informieren, was Michael Faschingbauer zum Effectuation-Ansatz, Günter Faltin zu seinem Sichtachsen-Ansatz oder dem Prinzip „Funktion statt Konvention“ und Patrick Stähler zur Geschäftsmodell-Arbeit zu sagen hat.

Doch du hast heute auch noch eine weitere Möglichkeit: das Studium. Einige Universitäten haben erkannt, dass Entrepreneurship durchaus etwas ist, das sich als eigener Hochschulstudiengang anbietet. Hier lernst du alles, was du brauchst, um ein*e erfolgreiche*r Unternehmer*in zu werden.

Wir stellen dir hier exemplarisch einige Studiengänge mitsamt ihren Schwerpunkten vor und klären dabei auch, was sie vom klassischen BWL-Studium unterscheidet.

Entrepreneurship an der Uni studieren

Wer denkt, er oder sie könne doch ebenso gut Betriebswirtschaftslehre studieren, um später einmal ein Unternehmen führen zu können, liegt damit zwar grundsätzlich nicht falsch. Er oder sie sollte sich aber vergegenwärtigen, dass es einen Unterschied zwischen Entrepreneur*innen und Manager*innen gibt: Während Letztere sich vor allem um die bestmögliche Leitung eines Unternehmens (Business Administration) bemühen, treiben Erstere ganz andere Dinge an. Potenziale entdecken und Ideen umsetzen, das sind ihre Leidenschaften. Entrepreneur*innen zeichnet vor allem Pioniergeist aus. Sie genießen es, neue Business-Welten zu entdecken und darin Fuß zu fassen.

Bisher würdest du dir ein solches Mindset eher nicht selbst zuschreiben? Keine Sorge: Auch das kannst du dir aneignen – mit dem richtigen Studiengang. Viele Hochschullehrende gehen davon aus, dass im Grunde jede*r ein*e Unternehmer*in sein kann und dieses Potenzial nur aus ihm bzw. ihr herausgekitzelt werden muss.

Wenn es dir nicht in erster Linie um Managementmethoden geht, sondern um die Gründung selbst, gib einer der Hochschulen den Vorzug, an denen du die ganz spezifischen Basics des Entrepreneurships vermittelt bekommst. Wir stellen dir die wichtigsten im Folgenden vor.

Entrepreneurship-Studium: die wichtigsten Hochschulen

Die meisten Unis, die sich speziell an Gründer*innen richten, setzen auf eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Das bedeutet, dass zunächst die theoretischen Grundlagen vermittelt werden, die in einer späteren Studienphase im unternehmerischen Umfeld angewandt werden. Jeder Studiengang setzt dabei allerdings etwas andere Schwerpunkte, die oft auch mit der Hochschule und deren Ausrichtung selbst zu tun haben.

Dies sind exemplarisch einige Lehrstühle für Entrepreneurship – die Auswahl macht deutlich, wie unterschiedlich Ausrichtungen ausfallen können:

RWTH Aachen: Innovation und Entrepreneurship

Aachen – als traditionsreicher Standort für technische Studiengänge – legt den Fokus auf die Vermittlung kaufmännischer Grundlagen an (angehende) Ingenieur*innen und Naturwissenschaftler*innen, die sich in die Selbstständigkeit wagen. Prof. Dr. Malte Brettel, Inhaber des entsprechenden Lehrstuhls, hat sich vor seiner akademischen Karriere selbst als erfolgreicher Gründer und Entrepreneur behauptet und greift somit auf praktisches Wissen aus erster Hand zurück.

Neben der Lehre kommt an der RWTH Aachen auch die Forschung nicht zu kurz, die sich unter anderem mit Entrepreneurship in anderen Kulturen, vor allem in Asien, befasst.

TU Kaiserslautern: Entrepreneurship

An der Technischen Universität Kaiserslautern sollen unternehmerische Fähigkeiten vermittelt und die Entscheidungsfindung auf Business-Ebene gefördert werden. Das Bachelor-Studium umfasst die Vermittlung größtenteils theoretischer Inhalte, etwa zur Betriebswirtschaftslehre, zu Grundlagen unternehmerischer Aktivitäten sowie zu Strategien, Handlungsweisen und Geschäftsmodellen. Dafür werden regelmäßig auch Gastredner*innen aus verschiedenen Startups eingeladen.

Im Master-Studium wird es in Kaiserslautern anwendungsorientierter: In „Principles of Entrepreneurship” lernen Studierende unter anderem, wie sie einen Businessplan erstellen – zudem bearbeiten sie in den verschiedenen Modulen Fallstudien, erhalten Einblicke ins „Business Developing” und absolvieren 160 Stunden Gründungspraktikum bei einem Startup.

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DHBW Karlsruhe: Bachelorstudiengang Unternehmertum

Die Duale Hochschule Baden-Württemberg in Karlsruhe setzt auf ein berufsintegriertes Studium: Die Studierenden betreiben bereits ein Gewerbe oder haben eine unternehmerische Funktion (beispielsweise im Familienbetrieb) inne, sodass sie die Studieninhalte sofort in die Praxis umsetzen können. Das Karlsruher Lehrkonzept vermittelt unternehmerische Handlungskompetenz im Rahmen dreier Bereiche:

  • Fachkompetenz: Basics; wichtiges unternehmerisches Wissen
  • Methodenkompetenz: Umsetzung des vermittelten Wissens in der Praxis
  • Sozialkompetenz: Verhalten gegenüber Angestellten, Kund*innen und Geschäftspartner*innen

Der Studiengang, an dessen Ende der Bachelortitel steht, hat dabei durchaus das große Ganze im Blick: Der Anspruch ist die bestmögliche Ausbildung und Qualifizierung von Unternehmer*innen mit dem Ziel, dass Deutschland auch zukünftig als Volkswirtschaft mit dem globalen Wettbewerb mithalten kann.

HWR Berlin: Unternehmensgründung und -nachfolge

Die Hochschule für Wirtschaft und Recht ist eng mit dem Gründungszentrum Berlin verzahnt, das sich mit verschiedenen Programmen als Startup-Inkubator für die Gründerszene der Hauptstadt erwiesen hat. In diesem Studiengang geht es zunächst um die Grundlagen unternehmerischen Handelns, bevor die Spezialisierung auf Unternehmensgründung auf dem Lehrplan steht. Da es sich um ein Teilzeit-Studium handelt, besteht außerdem die Möglichkeit, Gelerntes sofort in die Praxis umzusetzen.

Personen schmeißen Abschlusshüte

TU München: Entrepreneurship

Die Technische Universität München versteht sich als Gründeruniversität und formuliert den Anspruch, auf diesem Gebiet in Europa führend zu sein. Dazu berücksichtigt der Studiengang Entrepreneurship an der TUM sowohl Hands-on-Mentalität als auch wissenschaftlich fundierte Arbeit, um angehenden Gründer*innen so das Beste aus zwei Welten zu bieten. Die Studienangebote auf Deutsch und Englisch richten sich nicht nur an Student*innen, sondern grundsätzlich an alle Personen, die sich für Entrepreneurship interessieren und zu unternehmerischem Handeln befähigt werden wollen. Der Schwerpunkt des „TUMentrepreneurship Education“ genannten Qualifizierungsprogramms liegt dabei auf den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie, Medizintechnik, CleanTech und Life Sciences.

C. v. O. U. Oldenburg: Innovationsmanagement und Entrepreneurship

Der berufsbegleitende Masterstudiengang an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg richtet sich an Young Professionals und Gründer*innen mit abgeschlossenem Hochschulstudium, die sich „gezielt in den Bereichen des Innovationsmanagements und Entrepreneurship weiterbilden möchten”. Die Vermittlung umfassender Kenntnisse in beiden Teilgebieten ist speziell auf Berufstätige abgestimmt und erlaubt ihnen eine flexible Studiengestaltung im Berufsalltag. Zudem bietet die Hochschule auch ein Zertifikatsstudium an.

B. U. Wuppertal: Unternehmensgründung und Wirtschaftsentwicklung

In Wuppertal werden Bachelor- und Masterstudiengänge zum Thema Entrepreneurship angeboten. Neben der Vermittlung umfangreichen theoretischen Fachwissens eröffnet die Hochschule auch Zugang zur Expertise erfolgreicher Gründer*innen, die über ein Gründernetzwerk an die Universität angeschlossen sind. Im Rahmen der bizeps Startup Academy wird zudem die Möglichkeit geboten, in dreimonatigen Workshops eigene Gründungs-Ideen zu erarbeiten und umzusetzen.

An der Bergischen Universität Wuppertal gibt es außerdem den UNESCO-Lehrstuhl für Entrepreneurship und Interkulturelles Management, der „die Förderung eines nachhaltigen und verantwortungsbewussten unternehmerischen Denkens und Handelns unter besonderer Berücksichtigung von interkulturellen Aspekten” zum Ziel hat und entsprechende Studienmodule anbietet.

Leuphana-Universität Lüneburg: Gründungsmanagement

Das Studium Gründungsmanagement in Lüneburg versteht sich als dem Fachbereich Betriebswirtschaftslehre zugehörig. Allerdings resultiert aus den spezifischen Eigenheiten und Merkmalen ein eigener, spezialisierter Lehransatz. Neben der betriebswirtschaftlichen Sicht auf die Existenzgründung wird hier in Projektseminaren auch geübt, Wissen praktisch anzuwenden. Mit dem Gründungslabor existiert in Lüneburg zudem ein Projekt zur Unterstützung angehender Gründer*innen.

Hier siehst du Universitäten, Hochschulen und deren Gründerzentren, die Partner der Gründerplattform sind. Schau nach, welche Studiengänge sie rund ums Gründen anbieten!

Hier siehst du Universitäten, Hochschulen und deren Gründerzentren, die Partner der Gründerplattform sind. Schau nach, welche Studiengänge sie rund ums Gründen anbieten!

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Die Entrepreneur University: das Event von Gründer*innen für Gründer*innen!

Neben den Hochschulen gibt es aber auch andere Möglichkeiten, sich Know-how im Unternehmertum anzueignen. Die Entrepreneur University ist – obwohl der Name die Assoziation weckt – keine Universität, sondern ein Startup für Startups. Man könnte auch sagen: Hier richten sich ehemalige Gründer*innen an zukünftige Gründer*innen. Die Macher hinter der Firma hielten das Bildungssystem in Deutschland für unzureichend und kaum mit Unternehmertum und Selbstständigkeit vereinbar. Es brauchte also etwas Eigenes, Neues, eine Art Ausbildung für angehende Unternehmer*innen!

Vor diesem Hintergrund wurde überlegt, welche Themen für die Gründerszene wichtig sind und welche Personen und Persönlichkeiten etwas Signifikantes dazu beizutragen hätten. Letztere wurden kurzerhand als Speaker*innen zur allerersten Veranstaltung der sich formenden Entrepreneur University eingeladen.

Mittlerweile realisiert die Entrepreneur University diverse kostenpflichtige Events in den Bereichen „Unternehmertum“ und „Potenzialentfaltung“, auf denen neben erfolgreichen Gründer*innen auch Influencer*innen und Sportler*innen ihren Erfahrungsschatz teilen. Die größte Veranstaltung dieser Art ist das jährliche Founder Summit.

Fazit: Entrepreneur*in zu sein lässt sich lernen

Eine ganze Reihe Unis haben die Zeichen der Zeit erkannt und bilden neben hochqualifizierten Arbeitnehmer*innen auch unternehmerische Freigeister und Existenzgründer*innen aus. Die Lehransätze orientieren sich im Vergleich zur klassischen Betriebswirtschaftslehre zusätzlich zu den ökonomischen Grundlagen des Unternehmertums vor allem an praktischen Lösungen und Innovationsförderung. Häufig kooperieren die Unis dabei mit Gründer*innen aus der Region.

Die oben genannte Auswahl an Universitäten stellt dabei nur einen Ausschnitt aus der Hochschullandschaft dar. Diese Institute haben sich in der Gründerszene ein gewisses Renommee erarbeitet. Denkst du über ein Entrepreneurship-Studium nach, wirst du aber auch auf einige weitere interessante Standorte stoßen – erfreulicherweise.

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bhp