Arbeiten was man will, wann man will und wo man will – das klingt für viele verlockend und ist häufig die Motivation, über eine Existenzgründung nachzudenken. Und dann trennen sich die Wege bzw. Gedanken: Die einen machen sich in ihrem bisherigen Job selbstständig, die anderen starten mit einer eigenen Idee, einem eigenen Produkt oder einem eigenen Geschäft durch. Letzteres ist oft gemeint, wenn wir von der klassischen Unternehmerpersönlichkeit sprechen, der es nicht (nur) um die freie Zeiteinteilung und Projektwahl geht, sondern um etwas wirklich Eigenes. Doch was ist das Geheimnis erfolgreicher Unternehmer*innen? Welche Voraussetzungen solltest du mitbringen und wie gelingt der Weg ins Unternehmertum? Hier kommen Dos and Don’ts sowie praktische Tipps.
Welche Eigenschaften brauchen erfolgreiche Unternehmer*innen?
Sprechstunde mit Brit Tiedemann und Svenja Erichsen
Unternehmer*in werden: (K)Eine Anleitung
Selbstbewusst, entschlossen und nie um eine Antwort verlegen tritt der oder die erfolgreiche Unternehmer*in in der Öffentlichkeit auf. Ein gut sitzender Anzug oder das edle Designerkostüm unterstreichen den großen Auftritt. Kleider machen Leute – das weiß schließlich jeder…
So oder so ähnlich heißt es in vielen Ratgebern – und zugegeben: Viele haben auch genau dieses Bild vor Augen, wenn sie an eine erfolgreiche Unternehmerpersönlichkeit denken. Allerdings: Schaut man sich in der Wirklichkeit um, dann ist nicht nur die optische Beschreibung eines erfolgreichen Geschäftsmannes bzw. einer Geschäftsfrau falsch. Auch das „typische“ Auftreten und die angeblich unverzichtbaren Soft Skills sind schlichtweg übertrieben, wenn nicht sogar abschreckend. Wir sagen: Um erfolgreiche ein Unternehmen zu gründen, gibt es keine sichere Erfolgsformel und keine typischen Eigenschaften. Wege zum Erfolg gibt es so viele, wie Ideen und Menschen, die sie umsetzen. Glaubst du nicht? Dann schau dir in unserem Inspirationsbereich mal die Videos unserer Gründer*innen an. Du wirst überrascht sein, wie unterschiedlich die Menschen hinter einer Idee sein können, auf wie viele verschiedene Arten sie gestartet sind und welche Ängste sie gerade zu Beginn gehabt haben.
Apropos Ängste: Wenn du nicht gerade der oder die absolute Superheld*in mit Carbonschutzschild bist, gehören Ängste zum Gründen einfach dazu. Fragen wie „Was kann ich überhaupt? Bin ich gut genug? Traue ich mich das wirklich?“ kommen ganz automatisch und haben meist einen Zweck. Zum Beispiel, dich vor unüberlegten Handlungen zu schützen. Nutze diese Zweifel, um dich zu Beginn mit dir und deinen Stärken, Schwächen und deiner Motivation auseinanderzusetzen. Auf der Gründerplattform findest du jede Menge Werkzeuge und Checklisten, um beispielsweise eine Inventur deiner Ressourcen zu machen und mehr über dich und das sinngebende „Warum?“ herauszufinden. Wenn es dir schwerfällt, dich und deine Fähigkeiten realistisch einzuschätzen, kann es helfen, sich mit anderen auszutauschen. Frage im Freundeskreis und in der Familie, wie andere dich sehen und was sie dir für deine Gründung mit auf den Weg geben würden. Ist dir das „zu dicht“ dran, kannst du auch eine Gründungsberatung in Anspruch nehmen. Auf der Gründerplattform kannst du beispielsweise mit Partnern in Kontakt treten, die dich kostenlos zu deinen Fragen beraten und dir zu deinem Geschäftsmodell und/oder deinem Businessplan Feedback geben.
Welcher Gründungstyp bist du?
Wie eingangs bereits beschrieben, gibt es unterschiedliche Ausgangspunkte, an denen eine Gründung beginnt. Einige Gründer*innen haben eine Idee, für die sie brennen, oder ein Thema, in dem sie absolute Profis sind – anderen geht es eher um das Gründen an sich, die Idee ist erstmal zweitrangig. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass diese verschiedenen Ansätze modellhaft für drei verschiedene Gründertypen stehen:
- Der Fachmann bzw. die Fachfrau: Dieser Typ geht in seinem oder ihrem Thema komplett auf und weiß darüber mehr, als wahrscheinlich 99 Prozent der Menschheit. Entsprechend detailversessen und perfektionistisch ist er oder sie, wenn es um die Gründung geht. Das kann manchmal dazu führen, dass die Profitabilität flöten geht – manchmal reichen auch 80 Prozent, um im Business erfolgreich (und profitabel) zu sein.
- Der oder die Manager*in: Planen, kontrollieren, optimieren – Menschen dieses Typs können sehr gut steuern und übergeordnet arbeiten. Dafür fehlt ihnen manchmal Detailwissen. Dieses Wissen sollten sie sich gezielt aneignen und/oder sich mit Menschen zusammentun, die mit ihrem Knowhow diese Lücken schließen (Geschäftspartner*innen oder Mitarbeiter*innen).
- Der oder die Visionär*in: Mit jedem Gedanken eine neue Idee – Visonär*innen sprudeln über vor Entdeckergeist und Kreativität. Dabei vergessen sie manchmal, dass nicht alles und erst recht nicht alles gleichzeitig machbar ist. Ein Gegenüber mit ausgeprägten Manager oder Fachqualitäten kann Visionär* davor bewahren, sich zu verzetteln.
Neugierig, welcher Unternehmertyp du bist?
Melde dich an, um den Test zu machen!
Wie du siehst, sind für eine erfolgreiche Gründung eigentlich die Charakterzüge aller drei Persönlichkeitstypen gleichermaßen gefragt. Wahrscheinlich wirst du dich beim Lesen in einem der Typen mehr als in den anderen beiden wiederfinden, oder? Die wenigsten Gründer*innen vereinen alle Typen mit ihren Stärken und Schwächen in einer Person. Das macht auch überhaupt nichts: Wichtig ist, dass du dir über dich und deine Eigenschaften im Klaren bist und diese einerseits bestmöglich einbringst, dir andererseits an den richtigen Stellen Unterstützung von Menschen suchst, die dich ergänzen. Frage dich also auch, ob du alleine oder im Team gründen möchtest – wobei „im Team“ sowohl bedeuten kann, dass du dir weitere Gründer*innen dazu holst, als auch, dass du von Anfang an mit Mitarbeiter*innen planst. Wichtig ist dann, dass du im Vorwege ganz klar absteckst, wer welche Rechte und Pflichten hat, ob es verschiedene Themen gibt, die einzeln oder gemeinsam bearbeitet werden usw. Sind die Verhältnisse klar, vermeidest du spätere Machtkämpfe oder Unzufriedenheit, weil die Erwartungen andere waren.
Freiheit vs. Sicherheit: Den groben Gründungsrahmen abstecken
Im Zuge deiner Planung solltest du dich außerdem fragen, wie viel Risiko und Ungewissheit du tragen willst und aushalten kannst. Bist du dir noch nicht sicher, ob du wirklich dauerhaft als selbstständige*r Unternehmer*in arbeiten möchtest, kannst du zuerst nebenberuflich gründen und weiterhin in deinem gewohnten und sicheren Job arbeiten. Bei manchen Geschäftsideen ist auch das Franchisemodell eine gute Alternative, da du hier von etablierten Prozessen und einem bekannten Namen profitierst und gleichzeitig dein* eigene*r Chef*in bist.
Unternehmer*in werden: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wenn der Entschluss gefasst ist, Unternehmer*in zu werden, scheint sich oft ein riesiger Berg an Aufgaben aufzutürmen, der im ersten Moment so groß wirkt, dass er kaum zu bewältigen ist. Die gute Nachricht: Auf der Gründerplattform findest du alle Informationen und Tools, die dir helfen, die wichtigsten Schritte zu gehen und dir in deinem Tempo einen Plan von deinem zukünftigen Geschäft zu machen. Was das konkret bedeutet, verraten wir dir hier in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Das Wichtigste gleich vorab: Lege auf jeden Fall los! Nichts ist schlimmer, als ewig zu planen, Formulare auszufüllen und Rechnung aufzustellen, ohne jemals wirklich ein Gefühl dafür zu bekommen, was es heißt, ein Unternehmen zu gründen. Wenn du einen Laden eröffnen möchtest, beginne mit der Suche nach einem Standort. Willst du mit einem Restaurant durchstarten, schreibe eine Speisekarte. Zukünftige Agentur-Inhaber*innen können schon mal an ihrer Website arbeiten usw. Und während du erste Schritte in die Selbstständigkeit machst, kümmere dich außerdem um folgende Dinge:
- Eine Idee finden und formulieren: Manchmal scheint es ganz einfach. Die Idee ist da und du verwirklichst mit deiner Gründung deinen Wunsch, zum Beispiel nach einem eigenen Restaurant oder Laden. Manchmal ist die Ideenfindung aber auch harte Arbeit. Dann hilft es, sich von anderen Gründer*innen inspirieren zu lassen. Wenn du strukturierter an die Sache herangehen willst, kannst du dir diese Frage stellen: „Welches Problem möchte ich mit meinem Unternehmen lösen?“
In allen Fällen solltest du deine Idee aufschreiben und dir Zeit nehmen, verschiedene weitere Ideen und Gedanken dazu zu sammeln. Nimm erst einmal keine Wertung vor, sondern schreib alles auf, was dir einfällt. Nicht immer ist die erste Idee die beste. Häufig steckt viel mehr Potenzial darin, als auf den ersten Blick erkennbar ist. - Das Geschäftsmodell erarbeiten: Irgendwann werden deine Pläne konkreter, und du legst die Rahmendaten für deine Gründung fest. Formuliere ein klares Angebot, bestimme, wo und in welchem Umfang du dieses anbieten wirst, und notiere, welche Fähigkeiten du dafür mitbringst (und welche dir vielleicht noch fehlen). An dieser Stelle geht es bereits in Richtung Businessplan, zunächst aber noch etwas allgemeiner und übergeordneter.
Spätestens jetzt ist auch der Moment, an dem du dich damit beschäftigen solltest, ob du komplett neu gründest, ob du in ein bestehendes Unternehmen einsteigen, ein Geschäft übernehmen oder dich einem Franchisesystem anschließen willst. Jeder Einstieg erfordert nämlich andere Folgeschritte. - Einen Businessplan schreiben: Mit einem Businessplan wird deine Idee nun richtig konkret. Beschreibe detailliert, was du vorhast, welche Voraussetzungen du dafür mitbringst und wie die aktuelle Marktsituation in deiner Branche aussieht. Analysiere deinen Standort und deine Zielgruppe(n) und leite daraus Vertriebs- und Marketing-Maßnahmen ab. Ein zentraler Punkt ist die Auflistung sämtlicher anfänglicher und laufender Kosten und die Frage, wie du diese finanzieren willst. Auch ob und wie du mit Personal und Partner*innen planst, ist relevant.
Mit einem Businessplan gründest du dein Unternehmen quasi auf dem Papier. Praktisch: Wenn du dir einmal nicht sicher bist, wie du ein Kapitel deines Businessplans angehen solltest, unterstützt dich unser Tool mit Beispielen, Vorlagen und Leitfragen beim Schreiben. - Finanzierung sicherstellen: Während einige Ideen nur wenig Startkapital benötigen, gibt es andere, bei denen du in finanzielle Vorleistung treten musst – etwa, wenn du ein Restaurant einrichten oder teure Maschinen für die Produktion anschaffen musst. Je nach Idee, Kapitalbedarf und Unternehmensform hast du unterschiedliche Möglichkeiten, deine Gründung zu finanzieren – vom klassischen Bankenkredit bis zu öffentlichen Förderprogrammen. Auch hier unterstützen wir dich mit einem Tool, um die passende Finanzierung zu finden.
Hörempfehlung: Christoph Nahrholdt, Kati Schwendtke und Jan Schmidt-Prüfer sind erfolgreiche Unternehmer*innen, die im Gespräch mit Jan Evers spannende Einblicke in ihre Mindsets geben. Welche Routinen und Denkweisen helfen ihnen, konzentriert und kreativ zu arbeiten, Energie zu bekommen und fokussiert zu bleiben? Hör in den Ideencouch-Podcast #87 mit dieser Unternehmer*innen-Runde rein und lass dich inspirieren!
Erfolgreiche*r Unternehmer*in werden: Deine verschiedenen Rollen
Weiter oben haben wir ja schon drei grundlegende Unternehmertypen und ihre besonderen Eigenschaften erwähnt. Und wir haben gezeigt, dass bei einer Gründung alle drei gleichermaßen gefragt sind.
Allerdings sind für die Geschäftsführung, vor allem wenn die heiße Phase der Unternehmensgründung erst einmal durch ist und etwas Routine eingekehrt ist, weitere Rollen wichtig. Überlege auch hier, welche du wie gut füllen kannst und willst, wie wichtig sie jeweils für dein Unternehmen sind und wer die Rolle ausfüllt, wenn du es nicht tust.
- Erfinder*in: Mit deiner Unternehmensgründung hast du bereits etwas „erfunden“ – allerdings gilt es stets zu überlegen, was es noch Neues gibt. Welche Trends können sich lohnen? Wie verändert sich der Markt? Und wie könntest du die Kundenbedürfnisse noch besser befriedigen? Hier spielen vor allem visionäre Menschen ihre Stärken aus.
- Prozessoptimierer*in: Erfinde nicht nur Neues, sondern verbessere auch Bestehendes – das kann ein Produkt, aber auch ein Arbeitsschritt sein. Im Idealfall arbeiten hier Fachmann bzw. -frau und Manager*in zusammen.
- Verkäufer*in: Ob es der Teller Spaghetti in deinem italienischen Restaurant ist oder die Beratungsleistung für Firmen – um erfolgreich zu sein, musst du dich und dein Produkt verkaufen. Dabei kann Fachwissen genauso wichtig sein wie ein freundliches und serviceorientiertes Auftreten.
- Vorgesetzte*r: Wenn du Angestellte hast, musst du diese einstellen, führen und weiterentwickeln. Wenn es schlecht läuft aber auch einfangen und dich im schlimmsten Fall wieder von ihnen trennen. Was so eindeutig nach Managementfähigkeiten klingt, ist es jedoch nicht immer: Nur weil jemand gut im Organisieren und Strukturieren ist, muss er oder sie nicht gut im Umgang mit Menschen sein – hier geht es vor allem um Menschenkenntnis und Empathie. Auch ausgewiesene Fachleute oder sehr visionäre Menschen können ausgezeichnete Führungskräfte sein.
- Auftraggeber*in: Im Umgang mit beispielsweise Lieferanten musst du Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen beweisen. Hier sind gut strukturierte und prozessorientierte Menschen mit Managementwissen den Fachleuten und Visionär*innen wahrscheinlich überlegen.
- Dienstleister*in: Du hast immer auch Kund*innen bzw. Auftraggeber*innen, die dich für deine Arbeit oder dein Produkt bezahlen und entsprechende Erwartungen haben.
- Vermittler*in: Wenn du im GründerTeam ein Unternehmen führst, kannst du bei Meinungsverschiedenheiten in eine vermittelnde Rolle geraten. Gleiches gilt bei Unstimmigkeiten zwischen Angestellten.
Die Identifikation der verschiedenen Rollen ist nicht nur nützlich, damit dir klar wird, was du wann zu tun hast und wo du bereits gut bist oder dich noch verbessern musst. Die Definition jeder Rolle (die übrigens für jedes Unternehmen anders aussehen kann) kannst du auch nutzen, um Werte für dein Unternehmen und die Zusammenarbeit zu entwickeln.
Den Papierkram abhaken!
Mit personalisierter Start-Anleitung zum ersten Umsatz
Don’ts: Fehler, die es zu vermeiden gilt
Bevor wir dir abschließend eine Handvoll Tipps mitgeben, um mit deinem Unternehmen erfolgreich und glücklich zu werden, kommen hier fünf Fehler, die du gerade in der Gründungsphase vermeiden solltest:
- Verrenne dich nicht in (erstmal) unwichtige Details
Wir neigen dazu, erst mit etwas zu beginnen, wenn wir uns nahezu sicher sind, dass es ein Erfolg wird – alles muss perfekt sein. Kann es aber eigentlich nicht, jedenfalls nicht zu Beginn. Und muss es auch nicht. Hinterfrage immer, was du zur Gründung unbedingt brauchst, was unbedingt entschieden sein muss, und was warten kann. Dieser Tipp ist vor allem für den Unternehmertyp „Fachmann bzw. Fachfrau“ entscheidend. - Gib nicht zu schnell auf
Erfolg kommt nicht über Nacht. Selbst wenn es zu Beginn schlechter läuft als erwartet, solltest du durchhalten – natürlich nur, solange es die äußeren, das heißt vor allem die finanziellen Umstände erlauben und du dich noch wohlfühlst. - Investiere nicht dein komplettes Geld
Es nützt überhaupt nichts, wenn du deine letzten Euros in dein Unternehmen steckst und am Ende zwar ein Geschäft, aber kein Geld mehr für die Miete deiner Wohnung auf dem Konto hast. Plane deine Kosten gründlich und eher etwas großzügig, und kümmere dich dann um eine ausreichende Finanzierung mit Fremdkapital. Einen privaten Notgroschen solltest du immer auf der Bank haben. - Gib dich nicht mit dem zufrieden, was du schon erreicht hast
Die Anforderungen an dich und dein Unternehmen können sich schnell ändern. Was in einem Jahr richtig gut gelaufen ist, ist im nächsten Jahr schon wieder unwichtig. Behalte darum immer deinen Markt im Blick und sei offen für neue Ideen. Andererseits: Hart erarbeitete Erfolge dürfen und sollten dennoch regelmäßig gefeiert werden. - Sei nicht zu bescheiden
Viele sagen, diese Eigenschaft sei etwas typisch Deutsches: Bescheidenheit. Nur nicht zu viel über sich reden – „So toll ist meine Idee nun auch wieder nicht.“ Ist sie doch! Wenn du erfolgreiche*r Unternehmer*in werden willst, musst du über dich und dein Produkt sprechen – und zwar laut und mit voller Begeisterung.
Hörempfehlung: Sema Gedik hat ein Problem: Sie hat mit ihrem Unternehmen AUF AUGENHOEHE zu viel Erfolg! Dabei ist das, was jetzt passiert, genau das, wovon sie seit Langem geträumt hat: für gleichberechtigte Teilhabe und Diversität in der Modewelt sorgen. Wie kann sie ihrer Mission näherkommen und die ganzen Anfragen managen, ohne dabei unterzugehen? Jan und Sema systematisieren, was es jetzt braucht, um den Erfolg zum Erfolg zu machen.
Dos: So wirst du glückliche*r und erfolgreiche*r Unternehmer*in
Erfolg ist die eine Sache, Glück die andere – und beides hängt miteinander zusammen. Damit das auch bei dir so ist, kommen hier fünf Tipps für dein Leben als Unternehmer*in:
- Weniger reden, mehr handeln
„Man könnte doch...“, „Es wäre schön, wenn...“, „Vielleicht ist es eine Idee...“ – viele Ideen bleiben bei genau diesen Satzanfängen stecken. Statt immer nur darüber zu reden, solltest du einfach irgendwann machen. Es gibt schließlich genügend gute Beispiele für eine erfolgreiche Gründung und nützliche Tools, die dir das Gründen erleichtern. - Mache kleine Schritte in deinem Tempo
Heute die Unternehmensgründung und morgen die Weltherrschaft – so muss es, Gott sei Dank, nicht laufen, um erfolgreiche*r Unternehmer*in zu werden. Setze dir Ziele und arbeite Schritt für Schritt an deren Erreichung. In deinem Tempo und kontinuierlich. - Stelle dich deinen Kritikern und lerne aus Fehlern
Es wird immer Leute geben, die deine Idee nicht gut finden. Und du wirst unweigerlich (irgendwann) Fehler machen. Aber: Beides ist nicht schlimm, ganz im Gegenteil. Nutze das Negative, um für die Zukunft zu lernen und besser zu werden. - Strukturiere dich und dein Leben
Gerade in der Anfangsphase wirst du wahrscheinlich deine ganze Zeit in dein Unternehmen stecken. Aber spätestens nach den ersten Monaten solltest du unbedingt auch wieder deinem Privatleben einen festen Platz einräumen. Triff dich mit Freunden und gehe zum Sport, auch wenn du eigentlich noch an einer Präsentation arbeiten könntest. Es wird immer etwas zu tun geben, aber immer und rund um die Uhr arbeiten, hält auf Dauer niemand aus. - Entwickle Routinen
Lege fixe Zeiten fest, zu denen du deine E-Mails liest, Lieferanten anrufst, dich der Akquise widmest oder das Lager deines Cafés aufräumst, und halte dich daran. Vor allem ungeliebte Aufgaben arbeitest du so effektiver ab. Gleichzeitig helfen dir Routinen dabei, Entspannungsphasen und private Dinge ausreichend zuzulassen.
Um abends wirklich abschalten zu können, kann es hilfreich sein, To-do-Listen zu führen: Priorisiere deine Aufgaben nach Dringlichkeit, hake als letzte Handlung des Tages alles ab, was du geschafft hast, und übertrage offene Punkte auf die Liste für den neuen Tag. So schließt du gedanklich mit einem Tag ab und bereitest den nächsten optimal vor.
Hörempfehlung: Um Routinen geht es auch in dieser Podcast-Folge mit Dr. Kirsten Mikkelsen, denn sie sind einer der Life-Hacks für ein positives Mindset - und ein positives Mindset ist ein Erfolgsfaktor! Denn nur, wenn du in deiner vollen Stärke bist, kannst du Höchstleistungen erbringen, positive Energie verbreiten und andere motivieren, ebenfalls an dein Vorhaben zu glauben. Kirsten gibt Kurse für interdisziplinäre Studierendengruppen an der Europa-Universität Flensburg und spricht darüber, mit welchen Methoden sie die Studierenden zum Reflektieren bringt.
Fazit – Unternehmer*in werden
Um erfolgreiche*r Unternehmer*in zu werden, kommt es oft weniger auf die Geschäftsidee an, als vielmehr auf deine Persönlichkeit und deine Einstellung. Setze dich mit dir und deiner Persönlichkeit auseinander und finde heraus, was dich wirklich begeistert – in deiner Leidenschaft steckt oft die Idee für dein zukünftiges Unternehmen. Stellst du dann fest, dass dir an der einen oder anderen Stelle Wissen oder auch die Lust fehlen, suche dir Verbündete: Gründe mit Partner*innen oder finde Mitarbeiter*innen, die dich mit ihrem Wissen und ihrer Motivation unterstützen.
Wenn dir der Schritt ins Vollzeit-Unternehmertum zu groß ist, ist eine nebenberufliche Gründung vielleicht genau das Richtige für dich. Alles ist denkbar und mit der richtigen Einstellung und etwas Mut auch realisierbar.
Wenn du den grundlegenden Rahmen für deine Selbstständigkeit abgesteckt hast, geht es an die konkrete Planung: Schreibe einen Businessplan und finde die passende Finanzierung für dein Geschäft. Dann kann es auch schon losgehen.
Bei all der Arbeit, die du nicht nur während der Gründungsphase in dein Unternehmen steckst, vergiss aber eines nicht: Pausen und Privatleben sind wichtig. Nur wenn du dich auch erholen kannst, wirst du langfristig die Energie für ein erfolgreiches Unternehmen haben und dabei den Spaß nicht verlieren.