Einen Unverpackt-Laden eröffnen
Bio-Lebensmittel und plastikfreie Produkte im eigenen Laden verkaufen

Das Thema Nachhaltigkeit nimmt in Deutschland einen immer größeren Stellenwert ein – auch beim Einkaufen. Dementsprechend finden sich vor allem in Großstädten immer mehr sogenannte Unverpackt-Läden: Shops, die Lebensmittel und Drogerieartikel ohne Einwegverpackung anbieten. Das Ziel ist, nicht nur Müll zu reduzieren, sondern auch Lebensmittelverschwendung vorzubeugen: Jede*r kann sich Nudeln, Reis, Obst oder Seife in genau der benötigten Menge in mitgebrachten oder vor Ort zur Verfügung gestellten Pfandflaschen oder Kartons abfüllen.

Einige Unverpackt-Läden spezialisieren sich dabei auf regionale Produkte, andere arbeiten ausschließlich mit kleinen Manufakturen zusammen – ihnen allen gemein ist, dass es sich um Lebensmittel in Bio-Qualität handelt und das Sortiment überschaubar ist. Von allem gibt es eine bzw. wenige, statt wie im konventionellen Supermarkt dutzende verschiedene Sorten.

Du interessierst dich ebenfalls für Nachhaltigkeit und träumst schon lange vom eigenen Laden? Dann ist die Idee, einen Unverpackt-Laden zu eröffnen vielleicht genau die richtige für dich. Wir erklären, worauf du achten solltest.

Starthilfe für deinen Unverpackt-Laden

Auch wenn das Thema eine immer größere Bedeutung bekommt: Einen Unverpackt-Laden zu eröffnen ist, wie jede Gründung, ein großes Abenteuer mit vielen Risiken. Gerade zu Beginn sind die finanziellen Aufwände sehr hoch und das Thema Bio bzw. Nachhaltigkeit stößt zwar bei Vielen auf Begeisterung, aber auch auf Skepsis. Als Gründer*in eines Unverpackt-Ladens wagst du dich in einen Bereich, in dem eine umfassende Warenkunde und ein gewisser Pioniergeist wichtig sind. Die gute Nachricht ist jedoch: Andere vor dir haben die Eröffnung eines eigene Unverpackt-Ladens bereits erfolgreich gemeistert und teilen ihr Wissen und ihre Erfahrungen gerne mit dir. So bieten die deutschen Pioniere von Original Unverpackt beispielsweise mehrtägige (Online-)Kurse an, in denen du nicht nur Wichtiges zu Ladenplanung, Marketing und anderen Gründungsthemen erfährst, sondern vor allem waren- und branchenspezifische Informationen erhältst. Zusätzlich knüpfst du wertvolle Kontakte zu anderen Gründer*innen. die sich mit Nachhaltigkeit und dem Unverpackt-Konzept beschäftigen. Neben Original Unverpackt gibt es auch noch andere Anbieter in Deutschland, die unterschiedliche Kursformate anbieten.

Hinweis: Der Unverpackt e.V.- Verband für Unverpackt-Läden ist auch Partner der Gründerplattform und bietet dir kostenlose Beratung für deinen eigenen Laden. Wenn du also mithilfe unserer Tools deine Idee, das Geschäftsmodell und den Businssplan erstellst, kannst du deine Daten hier teilen und eine Anfrage versenden.
Außerdem kannst du dich über den Verband vernetzen und viele aktuelle Informationen über Standorte, Lieferanten und Entwicklungen in der Unverpackt-Branche erhalten.

Voraussetzungen, um einen Unverpackt-Laden zu eröffnen

Wie bei jeder Unternehmensgründung gilt auch bei der Eröffnung eines Unverpackt-Ladens: Du solltest Lust auf kaufmännische Themen haben, denn Finanzen, Buchhaltung und Co. wollen geplant, geführt und geprüft werden – auch, wenn du dir für die Feinheiten professionelle Unterstützung von einem/einer Steuerberater*in suchst. Außerdem solltest du Spaß am Kundenkontakt haben und offen für verschiedene Menschen und Meinungen sein. Gerade, weil es um das Thema Nachhaltigkeit geht, zu dem es immer Kontroversen gibt.
Suche dir bereits zu Beginn Verbündete, von denen du lernen kannst. Denn nicht nur die Geschäftsführung an sich ist eine Herausforderung, sondern auch die konsequente Sortimentsgestaltung. Profitiere hier von den Erfahrungen anderer Ladenbetreiber*innen und übernimm zum Beispiel vertrauenswürdige Lieferanten. In den meisten Fällen ist die Community der Unverpackt-Läden stark und gibt gerne Wissen weiter.

Eine bestimmte Berufsausbildung benötigst du übrigens nicht, um einen Unverpackt-Laden zu eröffnen. Kenntnisse aus dem Einzelhandel, der Lebensmittelindustrie und/oder der Landwirtschaft sind aber von Vorteil.

Außerdem gibt es für die Eröffnung eines Ladens zahlreiche gesetzliche Bestimmungen, die beispielsweise die Öffnungszeiten, bauliche Vorgaben, notwendige Versicherungen und die Deklaration von Preisen betreffen. So müssen zum Beispiel deine Kassen beim Finanzamt angemeldet und durch bestimmte technische Sicherheitseinrichtungen gesichert werden – das schreibt die Kassensicherungsverordnung vor. Mehr zu dieser Verordnung erfährst du in unserem Artikel zur Kassensicherungsverordnung
Beim Verkauf von Lebensmitteln gibt es noch einmal zusätzliche Vorschriften, die im Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch, in der Lebensmittelhygieneverordnung, der Kennzeichnungsverordnung und der EU-Öko-Verordnung festgeschrieben sind. Informiere dich bei deiner Industrie- und Handelskammer über die Vorschriften und was du für die Bio-Zertifizierung deines Ladens beachten musst. Hier findest du auch Fortbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich.

Eine wichtige Formalie im Zuge deiner Geschäftseröffnung: Du musst ein Gewerbe beim entsprechenden Amt anmelden. Je nach Bundesland kostet dich die Gewerbeanmeldung zwischen 15 und 65 EUR. Im Anschluss musst du den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung online ausfüllen und elektronisch per ELSTER an dein zuständiges Finanzamt übermitteln. Nach der Prüfung deiner Daten erhältst du eine Steuernummer für dein Gewerbe. Je nach Rechtsform musst du deinen Laden dann noch in das Handelsregister eintragen lassen.

Hörempfehlung: Milena Glimbovski beschreibt sich selbst als kleiner Öko, der immer versucht hat, nachhaltig zu leben. Dies war ihre Motivation “Original Unverpackt”, den ersten Unverpacktladen Deutschlands, zu gründen - als Quereinsteigerin! Welche Herausforderungen ihr auf dem Weg begegneten und warum sie zwei Monate nach der Gründung das halbe Team entließ, erfährst du im Podcast “Ungeschönt – der Gründungs-Podcast der KfW Bankengruppe”. 

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Fotocredits:• 2018 Katja Vogt für Original Unverpackt

Rechtsform – welche ist die richtige für einen Unverpackt-Laden?

Grundsätzlich kannst du einen Unverpackt-Laden in jeder Rechtsform eröffnen, besonders geläufig sind jedoch folgende:

  • Einzelunternehmen: Hier meldest du ohne Mindestkapital ein Gewerbe an und kannst direkt loslegen. Bedenke jedoch, dass du im Fall der Fälle mit deinem privaten und geschäftlichen Vermögen haften musst.
  • GbR: Die GbR funktioniert wie ein Einzelunternehmen, ist aber für mindestens zwei gründende Personen vorgesehen.
  • GmbH: Wenn du mindestens 25.000 EUR Kapital mitbringst, kannst du eine GmbH gründen, bei der die Haftung auf das geschäftliche Vermögen beschränkt ist. Die bürokratischen Aufwände sind hier allerdings höher.
  • UG: Die UG ist der GmbH ähnlich, mit dem Unterschied, dass du hier nur einen Euro als Startkapital vorweisen musst. Allerdings darfst du dir Gewinne erst dann auszahlen, wenn das Stammkapital in Höhe von 25.000 EUR als Rücklage aus den Gewinnen aufgebaut wurde.

Welche Unternehmensform die richtige für dich ist, hängt vor allem von deinem Startkapital ab. Mit entsprechenden finanziellen Mitteln lohnt sicherlich die Gründung einer GmbH für einen Unverpackt-Laden – zu Beginn kannst du aber auch sehr gut als Einzelunternehmen starten bzw. als GbR, wenn du mit eine*r Partner*in gründen möchtest.

Der Businessplan – darum ist er wichtig

Bevor du in deinem eigenen Laden stehst, solltest du dir mit einem Businessplan unbedingt Klarheit über den Markt, dein Angebot und die Finanzierung verschaffen. Nimm dir dafür ausreichend Zeit, denn ein sauber erarbeiteter Plan bewahrt dich nicht nur vor (teuren) Fehlern, sondern ist am Ende auch ein wichtiges Werkzeug, um eine Bank oder andere Geldgeber von dir und deinem Laden zu überzeugen.

Folgende Punkte gehören in einen Businessplan.

Die Marktanalyse

Schaue dir an, wo es bereits Unverpackt-Läden gibt, was diese auszeichnet und wie lange diese an ihrem Standort schon bestehen. Nicht deine direkte Konkurrenz, aber ein wichtiger Indikator für das Interesse an nachhaltigen Themen und Bio-Produkten können auch Filialen großer Bio-Supermärkte sein. Vielleicht findest du gerade in einem Bereich, in dem es viele dieser Märkte gibt, genau deinen Standort, denn Bio ist nicht gleich unverpackt. Grundsätzlich ist ein Standort in einer Einkaufsstraße natürlich sehr attraktiv und sichert viel Laufkundschaft – allerdings ist die Ladenmiete dann meist recht hoch. Vielleicht entscheidest du dich eher für eine etwas günstigere, wenn auch verstecktere Lage: Da Unverpackt-Läden noch eine Seltenheit sind, nehmen potenzielle Kunden auch etwas weitere Wege auf sich, um zu dir zu kommen.

Tipp: Diskutiere das Thema mit einem Standortexperten deiner örtlichen Handelskammer/ IHK und frage Besitzer*innen von Unverpackt-Läden, auch in anderen Städten, nach ihren Erfahrungen.

Berücksichtige außerdem deine Zielgruppe: Oftmals sind es junge Menschen bzw. Familien, die besonders viel Wert auf nachhaltige Bio-Produkte legen. So kann ein Stadtteil mit vielen Familien ein guter Standort für dich sein. Wenn du mit regionalen Manufakturen zusammenarbeiten möchtest, beachte auch die Wege zwischen deinem zukünftigen Laden und deinen Lieferanten.

Beispiel: In einem Unverpackt-Laden in einem kleinen Dorf in Bayern übernahm Luisa Brummer den Laden ihrer Oma und krempelte ihn um. Ihre Zielgruppe ist 50, eher 60+ – dementsprechend gestaltet sich das Sortiment:

'Es gibt noch Sahne im Plastikbecher mit Aluminiumdeckel, auch Toastscheiben, und das Grauen für jeden Plastikfeind: einzeln eingeschweißte Schmelzkäsescheiben. „Die alten Leute wollen das“, sagt Luisa. Ist das nicht inkonsequent? „Manche Sachen kann ich einfach noch nicht unverpackt anbieten. Wenn die Leute wegen der Hälfte zu Edeka müssen, kaufen sie auch dort den Rest.“ Hier bekommen sie ihre Käsescheiben, ihr Maggi, aber eben auch die unverpackten Nudeln, Nüsse, sogar Schokolade, Gummifrösche oder Brotchips ohne Verpackung. Ein kleiner Schritt ist auch ein Schritt.

Die Wurst ist übrigens nicht bio. „Zu teuer für die Leute“, sagt sie. „Aus einem Euro dürfen nicht plötzlich drei werden. “Die unverpackten Lebensmittel sind dafür meist günstiger: 100 Gramm eingepackte Spaghetti kosten 56 Cent, die unverpackten nur 30, Gewürze kosten lose nur einen Bruchteil. Luisa will das verpackungsfreie Leben niemandem aufzwingen, sie will es möglich machen: Nahezu alles, was sie verpackt verkauft, gibt es auch unverpackt. „Ich sag dann: Schau, das haben wir auch lose“, wenn es dann noch gleich viel oder weniger kostet, tauschen die meisten Kunden die Lebensmittel schnell aus.'

Julia Kopatzki – DB MOBIL 11/2019

Vielleicht ist es auch ein guter Weg für dich, das Unverpackt-Konzept nicht ganz sklavisch umzusetzen (vor allem, wenn du einen Dorfladen eröffnest oder übernimmst).

Dein Angebot

Die Beschaffung von Produkten in Bio-Qualität ist unverpackt leider oft noch eine große Herausforderung. Gerade größere Lieferanten sind (noch) nicht darauf eingestellt, frei von Einwegverpackung zu produzieren. Mit lokalen Anbietern wirst du es hier wahrscheinlich leichter haben. Nimm außerdem Kontakt zu anderen Unverpackt-Läden auf und frage nach deren Lieferanten – vielleicht kannst du einige davon übernehmen. Grundsätzlich gilt: Regionale Händler*innen mit kurzen Lieferwegen sind immer zu bevorzugen.

Davon unabhängig solltest du dein Angebot, gerade zu Beginn, nicht zu groß planen: Konzentriere dich auf einfach abzufüllende Produkte mit langer Haltbarkeit, wie etwa Nudeln, Reis und Getreide, und gut zu lagernde Drogerieartikel, und stocke dann mit saisonalen Produkten auf. Wenn du Konkurrenz in der Nachbarschaft hast, prüfe was dort eventuell nicht angeboten wird, aber von dir abgedeckt werden kann.

Überlege dir außerdem, ob du neben den Lebensmitteln und Drogerieartikeln auch wiederverwendbare Verpackungen anbieten möchtest: Das ist eine sinnvolle und lukrative Ergänzung, auch für Laufkundschaft, die keine eigene Verpackung mitbringt. Außerdem kannst du die Verpackung für Werbung nutzen, wenn du diese mit deinem Logo bedruckst.

Kosten rund um die Eröffnung deines Unverpackt-Ladens

Gleich vorweg: Einen Unverpackt-Laden eröffnen, bedeutet eine große Investition. Schon für die Einrichtung des Ladens solltest du mit einem fünfstelligen Betrag rechnen – die laufenden Kosten kommen dann dazu und müssen bei der Kalkulation deiner Preise berücksichtigt werden.

Folgende Gründungskosten fallen an:

  1. Gebühren für die Gewerbeanmeldung und notwendige Zertifizierungen
  2. Kosten für die Ladensuche und Anmietung (Maklerprovision, Kaution, …)
  3. Einrichtung des Ladens mit Regalen, Verkaufstresen, Behältern, Elektronik, …
  4. Erstausstattung mit Ware
  5. Werbekosten rund um die Eröffnung
  6. Ggf. Kosten für die Entwicklung eines Logos, des Designs von beispielsweise nachhaltiger Verpackung, einer Website, usw.
  7. Beratungskosten rund um die Gründung, beispielsweise für eine Steuerberatung oder für Workshops
  8. Lizenzgebühren, falls du als Franchise gründest

Nach der Eröffnung fallen mindestens folgende Punkte an:

  1. Ausgaben für neue Ware
  2. Monatliche Ladenmiete
  3. Betriebskosten für Strom, Wasser, Telefon usw.
  4. Versicherungen
  5. Marketingkosten
  6. Steuern und Buchhaltungskosten
  7. Ggf. Personalkosten, zum Beispiel für Verkäufer*innen oder Reinigungspersonal
  8. Eventuell Franchise-Lizenzgebühr

Tipp: Prüfe, ob du nicht ein „normales“ Lebensmittelgeschäft übernehmen und zu einem Unverpackt-Laden weiterentwickeln kannst.

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Die Finanzierung: Crowdfunding und Förderprogramme

Wenn du nicht bereits seit Jahren auf die Eröffnung deines Unverpackt-Ladens hinsparst, wird es wahrscheinlich schwierig, sämtliche Kosten aus eigener Tasche aufzubringen. Für die Eröffnung eines Unverpackt-Ladens hat sich aber in den vergangenen Jahren ein anderer Weg etabliert: Crowdfunding. Auf einer Online-Plattform stellst du dein Vorhaben vor und gibst einen finanziellen Bedarf an. Interessierte Nutzer*innen können dich mit einem beliebigen Betrag unterstützen. Als Dankeschön kannst du ihnen beispielsweise einen Gutschein für ihren ersten Einkauf in deinem Laden ausstellen. Auf diesem Weg wurde bereits eine ganze Menge dieser nachhaltigen Läden finanziert.

Crowdinvesting wäre auch eine Möglichkeit – hier erhalten die Unterstützer*innen Unternehmensanteile – das ist bei einem Unverpackt-Laden jedoch eher unüblich.

Diese Schwarm-Finanzierung hat übrigens noch einige nette Nebeneffekte: So kannst du die Crowdfunding-Kampagne nutzen, um herauszufinden, ob und wie groß das Interesse für dein Projekt überhaupt ist, und du kannst auf diesem Wege schon vor der Eröffnung für deinen Laden werben. Bereits etablierte Unverpackt-Läden nutzen solche Plattformen auch, um neue Produkte anzutesten – finanziert die Crowd eine Idee, muss auch Interesse da sein.

Im Bereich Nachhaltigkeit gibt es außerdem noch zahlreiche weitere Fördermöglichkeiten und beispielsweise Wettbewerbe, bei denen du zumindest einen Teil deiner Gründungskosten gewinnen kannst. Etwas klassischer ist der Weg über Existenzgründungsprogramme der KfW und anderer Förderbanken. Gründest du aus der Arbeitslosigkeit, kannst du bei der Agentur für Arbeit unter bestimmten Voraussetzungen einen Gründungszuschuss beantragen.
Die gute Nachricht ist auf jeden Fall: Mit deinem Vorhaben, einen Unverpackt-Laden zu eröffnen, stößt du bei zahlreichen Institutionen auf offene Ohren und Geldbeutel, so dass du hier mit einem guten Businessplan und einem überzeugenden Konzept verhältnismäßig leicht an eine finanzielle Förderung gelangst.

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Fotocredits:• 2018 Katja Vog für Original Verpackt

Marketing für deinen Unverpackt-Laden

Vor allem zum Start ist Marketing für deinen Unverpackt-Laden unverzichtbar. Beschäftige dich dafür ausführlich mit deiner Zielgruppe und wo du diese antriffst. Da Unverpackt-Läden für Regionalität stehen, kann es sich beispielsweise lohnen in (Bio-)Cafés in der Nachbarschaft zu werben oder bei deinen Zulieferern. Auch und gerade in sozialen Medien sind Nachhaltigkeit und Lebensmittel Themen, die ausgezeichnet funktionieren. Vielleicht hast du in deinem Bekanntenkreis ja sogar eine*n Food-Blogger*in, der/die mit den Lebensmitteln aus deinem Laden für seine/ihre Leser*innen kochen möchte?

Wenn du lieber nur in deinem Laden stehen und verkaufen möchtest und von Marketing wenig Ahnung hast, suche dir für dieses Thema fachkundige Partner.

Tipp:  Andere Wege finden, Verpackung zu sparen und selbst ein Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit gründen? Eine Idee: Shampoos als Pulver per Briefumschlag verschicken. Hör rein in den Podcast Ideencouch - Dominik Eggert erklärt, wie er mit seiner Geschäftsidee „better by Less“ Haushalte plastikfrei bekommen will.

Mitarbeiter*innen für deinen Unverpackt-Laden

Verkaufen und beraten, den Warenbestand kontrollieren und Ware nachordern, das Sortiment erweitern, die Räume putzen, die Buchhaltung machen: Einen Unverpackt-Laden komplett alleine zu betreiben, ist über kurz oder lang ein nahezu unmögliches Unterfangen. Selbst wenn du in allen Bereichen top-fit bist, brauchst auch du irgendwann Feierabend, und mehr als hin und wieder mal einen freien Sonntag. Überlege dir also rechtzeitig, ob und welche Mitarbeiter*innen du einstellen möchtest.

Wäge ab, welche Aufgaben unbedingt in deiner Hand bleiben sollten (weil du sie gut kannst und/oder gerne machst) und was du abgibst. Naheliegend ist es beispielsweise, Mitarbeiter*innen für den Verkauf einzustellen, ein Putz-Team zu beauftragen, das regelmäßig nach Feierabend kommt, eine*n Buchhalter*in und/oder jemanden für das Marketing. Dabei musst du niemanden fest anstellen, sondern kannst mit Freelancer*innen zusammenarbeiten, Aushilfen auf 450-Euro-Basis einstellen oder sogenanntes Mitarbeiter-Outsourcing nutzen, also eine Firma mit einzelnen Teilbereichen deines Geschäfts beauftragen.

Bedenke bzw. berechne aber vor der Entscheidung, ob und wie viel Personal rentabel ist. Denn neben der regelmäßigen Gehaltszahlung werden Lohnnebenkosten und Kosten für Versicherungen fällig.

Unverpackt-Laden eröffnen mit den richtigen Versicherungen

Noch vor der Eröffnung solltest du verschiedene Versicherungen abschließen, die dich und eventuell dein Team aber auch deinen Laden und die Einrichtung vor Schäden und Ansprüchen Dritter schützen. Sinnvolle Policen sind hier:

  1. Betriebshaftpflicht: Diese greift, wenn eine dritte Partei Schadenersatz für Schäden, die durch dich oder deine Mitarbeiter im Zuge der unternehmerischen Tätigkeit entstanden sind, geltend machen möchte.
  2. Rechtsschutz: Kommt es zu Streitigkeiten mit Kunden, Partnern oder Lieferanten, kann dich die Rechtsschutzversicherung vor finanziellen Aufwänden bei Gerichtsverfahren schützen.
  3. Geschäftsversicherungen: Ein Sammelbegriff für verschiedene Versicherungen, die deinen Laden, die Einrichtung und Ware vor Schäden oder Einbruch und Diebstahl schützen. Wäge hier genau ab, welche Fälle versichert werden sollen, zum Beispiel Brandschäden oder Glasbruch.

Neben diesen geschäftlichen Versicherungen solltest du auch als Privatperson ausreichend abgesichert sein, etwa über eine (private) Kranken- und Sozialversicherung, eine Berufsunfähigkeits- oder Unfallversicherung.

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Fazit

Mit deiner nachhaltigen Geschäftsidee von einem Unverpackt-Laden liegst du voll im Trend. Auch wenn das finanzielle Risiko zu Beginn hoch erscheint, erleichtern vielfältige Finanzierungsmöglichkeiten den Start. Mit den folgenden fünf Schritten legst du den Grundstein für deinen eigenen Laden:

  1. Entscheide dich, ob du deinen Laden als Franchise oder komplett unabhängig gründen möchtest.
  2. Erarbeite in einem Businessplan dein Angebot, erstelle eine Marktanalyse, analysiere den Standort, und bestimme die notwendigen finanziellen Mittel.
  3. Finde Geldgeber für deinen Unverpackt-Laden, zum Beispiel über Crowdfunding.
  4. Mache mit guten Marketingmaßnahmen auf deinen (neuen) Unverpackt-Laden aufmerksam.
  5. Glaube an deine Idee und bewahre dir den Spaß bei der Arbeit.

Ein erfolgreiches Beispiel ist Marie Delaperrière mit ihrem Geschäft für unverpackte Ware. Sieh dir gerne ihr Geschäftsmodell zum verpackungsfreien Laden an.

Außerdem: Wie Lycka mit Joghurt und Eis Schulmahlzeiten in Entwicklungsländern finanziert.


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bhp