Noch nie war es so einfach, eine eigene Firma zu gründen, wie heute. Die Wirtschaft in Deutschland läuft, das Internet bringt neue Chancen für Produktentwicklung, Vermarktung und Vertrieb, es gibt vielfältige Finanzierungsmöglichkeiten und auch die bürokratischen Hürden sind gar nicht so unüberwindbar, wie viele meinen.
Aber warum sollte man überhaupt den Weg in die Selbstständigkeit gehen? Ganz einfach: Mit der Gründung eines eigenen Unternehmens gewinnst du Unabhängigkeit und lernst jeden Tag neues dazu. Du kannst dir deine Zeit frei einteilen, selbstbestimmt arbeiten, deine Ideen und Visionen umsetzen – und es gibt niemanden, der dir in deine Entscheidungen reinredet. Alles was zählt, ist der Markt.
Jede Firma ist anders. Aber ganz egal, was du vorhast: Bevor du dein Geschäft eröffnen, deine erste Bestellung entgegennehmen oder deinen ersten Auftrag akquirieren kannst, solltest du folgende Fragen geklärt haben:
Worauf es bei den einzelnen Punkten ankommt und wo du Hilfe bekommst, erklären wir dir in diesem Artikel.
Von der Qualität deiner Geschäftsidee hängt ab, ob die Gründung deiner Firma ein Erfolg wird oder nicht. Deshalb lohnt es sich, diesem Thema besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Zunächst sollte deine Idee zu dir und deinen Fähigkeiten passen. Dann fällt es dir umso leichter, sie zu verwirklichen und alles zu tun, damit sie gelingt. Außerdem sollte sie sich so umsetzen lassen, dass du dich nicht überforderst – finanziell gesehen, aber auch im Hinblick auf deine zeitlichen Ressourcen und deine Belastbarkeit. Und natürlich sollte deine Geschäftsidee auch wirtschaftlich machbar sein, denn wenn sich mit ihr kein Geld verdienen lässt, ist es keine Geschäftsidee.
Wie gut deine Geschäftsidee ist, erkennst du an folgenden Merkmalen:
Du solltest zumindest einer dieser drei Fragen aus vollem Herzen „Ja“ beantworten können – dann bist du auf dem richtigen Weg.
Dir fehlt noch die passende Idee, um dein eigenes Unternehmen zu gründen? Dann gibt es verschiedene Ansatzpunkte, um mit den richtigen Fragen eine aufzustöbern:
Worüber ärgerst du dich? Wo stößt du auf Unannehmlichkeiten? Was könnte einfacher, preiswerter, zuverlässiger, nachhaltiger etc. gelöst werden?
Worin bist du gut? Was für Leute kennst du? Welche materiellen Ressourcen hast du? Schreibe alles auf und überlege, was für eine Geschäftsidee sich aus dieser einzigartigen Kombination entwickeln ließe.
Was gibt es bei dir vor Ort noch nicht, was in anderen Städten oder Ländern ein Hit ist?
Du brauchst nicht auf den genialen Geistesblitz warten, der eines Tages über dich kommt. Es gibt viele clevere Methoden, um gezielt nach Geschäftsideen zu suchen und diese systematisch zu verfeinern. Einige der effektivsten stellen wir auf der Gründerplattform vor. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie lassen sich direkt umsetzen und erfordern kein großes Vorwissen.
Lass deiner Kreativität freien Lauf und stelle bewusst die gängigen Muster infrage. Versuche, dich nicht zu früh festzulegen. Im Idealfall gehst du sogar mit mehreren Geschäftsideen oder Ideenvarianten auf die Reise.
Damit keiner deiner Gedanken verloren geht, haben wir ein digitales Tool entwickelt, mit dem du alles festhalten kannst, was dir in den Sinn kommt. Der Clou: Deine Notizen werden sortiert und aufbereitet, sodass du sie für die weiteren Stufen im Gründungsprozess nutzen kannst, etwa für deinen Businessplan.
Du bist einfach nicht der Typ, der vor Ideen nur so sprüht? Es liegt dir mehr, anzupacken und Dinge zu regeln, als stundenlang über Konzepten zu brüten? Dann ist vielleicht statt einer Neugründung eine Firmenübernahme oder eine Franchisegründung besser für dich geeignet. Bei diesen besonderen Formen der Existenzgründung geht es nämlich nicht darum, Neues auszuprobieren, sondern bewährte Konzepte umzusetzen. Oder du schaust dir unsere vielen Geschäftsideen an.
Bring deine Idee aufs Papier!
Dein eigenes Geschäftsmodell nur einen Klick entfernt
Deine Idee ist nur der Anfang, quasi der Rohentwurf für die Gründung deines Unternehmens. Jetzt gilt es, daraus ein richtiges Geschäftsmodell zu entwickeln, aus dem hervorgeht, wie dein Unternehmen später funktionieren soll.
Ein Geschäftsmodell besteht aus mehreren Bausteinen, die alle miteinander zusammenhängen und für den wirtschaftlichen Erfolg gleichermaßen wichtig sind. Im Zentrum steht dabei der Nutzen, den eine Firma für den Kunden schafft.
Viele Gründer*innen machen sich vor allem Gedanken über ihr Produkt bzw. ihre Dienstleistung und organisieren alles andere so, wie es eben üblich ist. Der Geschäftsmodell-Ansatz öffnet den Blick und hilft dir dabei, alle Facetten deiner Firma wahrzunehmen. Konkret bedeutet das, dass du nicht nur über dein Angebot nachdenkst, sondern auch darüber, wie du die Herstellung, den Vertrieb oder das Ertragsmodell organisieren könntest, um dein Nutzenversprechen bestmöglich einzulösen und deine Kunden noch glücklicher zu machen.
Die Abbildung oben zeigt, aus welchen Bausteinen sich ein Geschäftsmodell zusammensetzt. Beantworte einfach die Fragen, die in den Kästchen stehen, und vervollständige nach und nach das Bild. Es kommt noch nicht auf die Details an. Wichtig ist, dass du nichts als Gegeben annimmst, sondern immer nach der besten Lösung suchst. Behalte dabei das Nutzenversprechen im Blick.
Es ist ganz normal, dass du deine Notizen ändern, ergänzen oder durchstreichen wirst. Das liegt daran, dass in einem Unternehmen alles miteinander verbunden ist. Wenn du an einer Stelle etwas änderst, kann es sein, dass du auch die anderen Felder anpassen musst. Mit dem interaktiven Geschäftsmodell-Tool der Gründerplattform verlierst du trotzdem nicht den Überblick. Und wenn du einen Punkt nicht verstehst oder dir dazu nichts einfällt, kannst du dir unsere Erklärvideos anschauen, dich von den Geschäftsmodellen anderer Gründer*innen inspirieren lassen oder dir kostenfreie Beratung von den über 100 Partnern einholen, die mit der Gründerplattform zusammenarbeiten.
Übrigens: Jedes Unternehmen hat per se ein Geschäftsmodell – unabhängig davon, ob sich jemand Gedanken darüber gemacht hat oder nicht. Warum du dir die Mühe machen solltest, es aufzuschreiben und zu planen? Weil du dann die Abläufe in deiner Firma besser verstehst und weil du Chancen erkennst, die dir sonst verborgen geblieben wären. Je besser dein Geschäftsmodell, desto leichter wirst du Umsatz machen!
Dein Geschäftsmodell zeigt, wie deine Firma funktionieren wird. Was jetzt noch fehlt, ist ein vollständiger Businessplan. In deinem Businessplan beschreibst du nicht nur, was du vorhast, sondern auch, – und das ist der Unterschied – wie du dabei vorgehen willst. Welche Meilensteine setzt du dir? Bis wann und mit welchen Maßnahmen willst du sie erreichen? Wo siehst du Risiken und wie bereitest du dich darauf vor?
Wenn du dich mit Fragen wie diesen auseinandersetzt, triffst du später leichter die richtigen Entscheidungen. Du schreibst also den Businessplan in erster Linie für dich selbst, aber auch für deine Geldgeber, das Arbeitsamt oder deine Geschäftspartner. Sie alle werden auf einen Businessplan bestehen, bevor sie dir ihre Unterstützung zusagen.
Dabei werden sie sich besonders gründlich den Finanzplan ansehen, der zu jedem vollständigen Businessplan gehört. Er zeigt, wie viel Geld du am Anfang in dein Unternehmen hineinstecken musst, wie sich die Umsätze und Gewinne entwickeln, wie es um deine Liquidität bestellt ist und was die größten Kostentreiber sind.
Vergiss bei der Ermittlung deines Kapitalbedarfs nicht, dass du vermutlich die Anlaufphase zu überbrücken hast, in der deine Einnahmen noch nicht ausreichen, um die laufenden Kosten zu decken. Auch dieses Minus musst du zu deinem Kapitalbedarf hinzurechnen.
Es ist gar nicht so einfach, einen realistischen Finanzplan aufzustellen, schließlich können wir alle nicht in die Zukunft schauen. Vor allem die Umsätze lassen sich nur schwer abschätzen. Aber es gibt Möglichkeiten, zu vernünftigen Aussagen zu kommen: Nutze zum Beispiel deine Erfahrungen aus ersten Verkäufen oder aus Gesprächen mit deiner Zielgruppe, ziehe Vergleichszahlen anderer Firmen heran und sei bei allem lieber etwas vorsichtiger als zu optimistisch.
Für viele Gründer*innen stellt das Schreiben des Businessplans eine große Hürde dar. Um dir diesen Schritt zu erleichtern, haben wir ein Businessplan-Tool entwickelt. Einfache Leitfragen führen dich durch die Kapitel und unsere praktischen Finanzplan-Assistenten machen Excel-Tabellen und Formatierarbeit in Word-Dokumenten überflüssig.
Ein Kapitel, das in keinem Businessplan fehlen darf, trägt die Überschrift „Rechtsform“. Darin geht es um das juristische Gerüst deines Unternehmens. Die Rechtsform entscheidet unter anderem darüber, wie die Haftung geregelt ist, wie die einzelnen Gesellschafter zueinander stehen und welche Steuern anfallen.
Beliebte Rechtsformen in Deutschland sind die GmbH und das Einzelunternehmen. Je nach Vorhaben können aber auch ungewöhnlichere Varianten wie etwa die Genossenschaft passen.
Was passt besser, eine UG, eine OHG oder eine GbR? Was sind die Vorteile von Kapitalgesellschaften gegenüber Personengesellschaften? Welche Rechtsformen sind mit einer Eintragung im Handelsregister verbunden? Für Menschen ohne juristisches Know-how ist es nicht einfach, im Dschungel der Rechtsformen den Überblick zu behalten. Deshalb bietet die Gründerplattform eine effektive Entscheidungshilfe: Anhand von wenigen Angaben zu deiner Firma werden dir die Rechtsformen angezeigt, die am ehesten für dich passen. Das reduziert die Menge an Lesestoff, die du zu bewältigen hast. Und wenn du dann immer noch unsicher bist, kannst du dir durch eine Steuerberatung helfen lassen.
Noch eine Bitte: Lass dich von diesem Thema nicht verrückt machen. Die perfekte Rechtsform für dein Unternehmen gibt es nicht, schon gar nicht auf Dauer. Ansprüche können sich ändern, zum Beispiel wenn deine Firma wächst. Deshalb ist es möglich, die Rechtsform später zu wechseln, falls sich herausstellen sollte, dass eine andere Variante besser passt.
Je nachdem, wie groß deine Pläne sind, kann der Kapitalbedarf für deine Unternehmensgründung bei 0 EUR liegen oder in die Millionen gehen. Einen Teil davon solltest du mit deinem Eigenkapital bestreiten können (als Faustregel wird häufig ein Anteil von mindestens 20 Prozent genannt, aber es gibt Ausnahmen). Um den anderen Teil zusammenzubekommen, hast du mehrere Möglichkeiten:
Daneben gibt es noch viele weitere Finanzierungsquellen, etwa Businessplan-Wettbewerbe, Stipendien, Crowdfunding oder Crowdinvesting. Die Gründerplattform bündelt alle wichtigen Informationen zum Thema Finanzierung und Förderung. Auf Wunsch filtert sie die zu deinem Unternehmen passenden Angebote und Finanzpartner heraus und du kannst sogar online deine Finanzierungsanfrage stellen. Das spart kostbare Zeit und macht deine Gründung schneller und einfacher.
Zum Schluss haben wir die wichtigsten Aussagen aus dem Artikel in einer praktischen Checkliste für die Gründung deines Unternehmens zusammengestellt. Arbeite sie nach und nach durch und starte bestens vorbereitet in die Zukunft:
Jetzt soll es mit deinem Unternehmen so richtig losgehen? Unser Behördenwegweiser hilft dir, die für dich wichtigen Ämter in deiner Nähe zu finden. Wähle einfach aus, wonach du suchst. Wir zeigen dir die für dich zuständigen Behörden und Ämter, die passende Kammer und das zuständige Amtsgericht mit Adresse, Öffnungszeiten und Ansprechpartnern.
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