Wofür brauche ich ein Geschäftsmodell?
Ein Geschäftsmodell konkretisiert deine Geschäftsidee in Richtung eines funktionierenden Unternehmens. Es hilft dir, die wichtigsten Aspekte zu durchdenken und auf einen Blick darzustellen.
Wie sollte ich mein Geschäftsmodell entwickeln?
Die Business Model Canvas (übersetzt in etwa: „Geschäftsmodell-Leinwand“) hat sich hier als Methode durchgesetzt. Sie bietet einen standardisierten Weg, deine Geschäftsidee aufzuschreiben, ohne schon in die Tiefe zu gehen wie bei einem Businessplan.
Wie definiere ich mein Angebot?
Dein Angebot ist nicht einfach dein Produkt bzw. deine Dienstleistung. Es ist die Antwort auf die Frage, womit du bei deinen Kunden Begeisterung auslösen kannst. Hier findest du unseren Ratgeber dazu.
Was sind die Kernfähigkeiten meines Unternehmens?
Mit Kernfähigkeiten sind diejenigen deiner Fähigkeiten (bzw. die deines Unternehmens) gemeint, die für deine Kunden und den Kundennutzen entscheidend sind. Sie machen dein Unternehmen unverwechselbar. Hier findest du unseren Ratgeber dazu.
Was sind meine Kernaktivitäten?
Je klarer du die einzelnen Schritte deiner „Produktion“ benennen kannst, desto besser wird dein Geschäftsmodell: Was machst du selbst, was andere, was die Kunden? Frage dich bei jedem Schritt, was aus Kundensicht die beste Lösung wäre. Hier findest du unseren Ratgeber dazu.
Welche Rollen spielen Vertrieb und Kommunikation in meinem Geschäftsmodell?
Vertrieb und Kommunikation hängen eng zusammen. Die Wege, über die dein Angebot zu deinen Kunden kommt (Vertrieb), bestimmen auch die Art, wie du mit deinen Kunden kommunizierst. Hier findest du unseren Ratgeber dazu.
Was sind Schlüsselpartner?
Unter Schlüsselpartnern verstehen wir andere Firmen und sonstige Akteure, die so wichtig für dich sind, dass du nicht auf sie verzichten könntest. Sie verfolgen ein gemeinsames Ziel mit dir. Die Beziehungen zu ihnen sind einer der Bausteine deines Geschäftsmodells. Hier findest du unseren Ratgeber dazu.
Wer sind die richtigen Kunden für mich?
Deine wichtigsten Kunden sind diejenigen, die den meisten Nutzen von deiner Geschäftsidee haben. Definiere deine Zielgruppe kurz und knackig. Hier findest du unseren Ratgeber dazu.
Wie bestimme ich den Nutzen meines Unternehmens?
Der Kundennutzen ist der wahre Grund dafür, dass sich deine Kunden für dich entscheiden und nicht für einen anderen Anbieter. Welchen Nutzen verkaufst du deinen Kunden? Hier findest du unseren Ratgeber dazu.
Wie sieht meine Kostenstruktur aus?
Unter Kostenstruktur versteht man das Verhältnis von fixen Kosten zu solchen, die mit dem Umsatz steigen oder fallen. Sie zu kennen, hilft dir, deine Risiken einzuschätzen. Unverzichtbar ist dies spätestens für eine passende Finanzierung. Hier findest du unseren Ratgeber dazu.
Was sind Ertragsquellen?
Kurz gesagt: Alles, was du irgendwie zu Geld machen kannst. Das kann der Verkauf einer einzelnen Ware sein, aber auch eine Dienstleistung im Abo. Überlege, auf welche genaue Weise du Kundennutzen zu Geld machen kannst. Hier findest du unseren Ratgeber dazu.
Wie stelle ich mein Team zusammen?
Spare nicht am Aufwand, denn du betreibst, um ein starkes Team um dich zu scharen. Sorge für einen guten Mix der Kompetenzen, aber auch der sozialen Eigenschaften. Denn ein Team, das gut zusammenarbeitet, bleibt wahrscheinlich bestehen, auch wenn sich die Geschäftsidee immer wieder verändert. Hier findest du unseren Ratgeber dazu.
Welche Unternehmenswerte sollte mein Unternehmen leben?
Mit Unternehmenswerten meinen wir die Art, wie man in einem Unternehmen zusammenarbeitet, wie man mit Kunden und Geschäftspartnern umgeht -kurz: die Ideale, die im Alltag gelebt werden. Dies ist ein Kernteil deines Unternehmens. Hier findest du unseren Ratgeber dazu.
Deine Geschäftsidee steht, aber du weißt noch nicht genau, wie daraus ein Unternehmen werden soll, das sich am Markt behaupten kann? Geh den nächsten Schritt und mach aus deiner rohen Idee ein funktionierendes Geschäftsmodell. Die Gründerplattform zeigt dir, wie.
Wenn du das Internet nach Begriffen wie „Geschäftsmodell“ (oder englisch: „Business Model“) durchkämmst, wirst du schnell feststellen, dass es viele verschiedene Erklärungen gibt, was darunter zu verstehen sei. Einigkeit besteht lediglich darin, dass ein Geschäftsmodell beschreibt, wie ein Unternehmen funktioniert.
Danach ist ein Geschäftsmodell die Antwort auf die Frage...
... was du deinen Kunden versprichst,
... wer deine Kunden sind,
... wie du dieses Versprechen einlöst und
... womit du dein Geld verdienst.
Geschäftsmodelle begegnen einem häufig in Form einer sogenannten Business Model Canvas, zu deutsch: Geschäftsmodell-Leinwand. Dahinter steht die Idee, die gesamte Funktionsweise eines Unternehmens wie auf einer großen Leinwand abzubilden, sodass alle Aspekte auf einen Blick erfasst werden können.
Auch die Gründerplattform arbeitet mit dieser Methode und bietet sogar ein digitales Tool, mit dem du eine professionelle Business Model Canvas erstellen kannst. Du solltest es ohne großes Vorwissen anwenden können.
Wir haben uns für das Geschäftsmodell-Konzept von Patrick Stähler entschieden. Patricks Struktur hat uns überzeugt, weil sie klarere Begriffe verwendet als die meisten anderen und mit „Team“ und „Unternehmenswerte“ zwei Themen enthält, die in anderen Business Model Canvases oft fehlen.
Nach Patrick Stähler ruht jedes Geschäftsmodell auf vier Säulen: dem Kundennutzen, der Geschäftsstruktur, dem Ertragsmodell und dem Unternehmensgeist. Alle vier Säulen tragen zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Jede von ihnen setzt sich wiederum aus mehreren Bausteinen bzw. Themen zusammen.
1. Der Kundennutzen
Die erste Säule ist der Kundennutzen. Er wird auch als Value Proposition oder Nutzenversprechen bezeichnet. Er beschreibt, welchen Nutzen der Kunde davon hat, dein Produkt oder deine Dienstleistung zu kaufen. Es um die Frage, wie du deine Kunden (oder Kundensegmente) beschreiben kannst und welche Aufgaben du den Kunden abnimmst. Entsprechend besteht die Säule aus den beiden Themen Nutzen und Kunde.
2. Die Geschäftsstruktur
Die Geschäftsstruktur ist das, womit sich die meisten Gründer als Erstes beschäftigen. Sie besteht aus fünf Bausteinen:
Angebot: Was verkaufst du?
Produktion bzw. Kernaktivitäten: Welche Schritte sind erforderlich, damit deine Kunden dein Angebot nutzen können? Welche davon übernimmst du selbst und welche lagerst du aus?
Kernfähigkeiten: Welche besonderen Fähigkeiten bringst du mit, von denen deine Kunden profitieren? Und welche Fähigkeiten fehlen dir noch?
Vertrieb und Kommunikation: Wie kommen deine Kunden an dein Angebot? Wie erreichst du deine Kunden?
Schlüsselpartner: Auf welche Partner bist du angewiesen? Was kannst du ihnen bieten, damit sie dauerhaft mit dir zusammenarbeiten?
3. Das Ertragsmodell
Bei dieser Säule geht es ums Geldverdienen. Sie besteht aus dem Thema Kostenstruktur, also aus allen Dingen, für die du mit deinem Unternehmen Geld ausgibst, und den Ertragsquellen. Die wichtigsten Fragen lauten: Welche Kosten entstehen? Sind diese Kosten fix oder variabel? Wofür bezahlen dich deine Kunden? Und wann geht das Geld auf deinem Konto ein?
4. Unternehmensgeist
Die vierte Säule deines Geschäftsmodells ist schließlich der Unternehmensgeist. Hier kommen das Team ins Spiel, also die Menschen, mit denen du gemeinsam deine Idee umsetzt, und die Werte, für ihr alle gemeinsam einsteht. Welche fachlichen und sozialen Fähigkeiten sollten deine Mitgründer*innen und Mitarbeiter*innen mitbringen, um sich optimal zu ergänzen? Und welche Werte sollten sie mit dir teilen?
Zugegeben, das sind ziemlich viele Fragen auf einmal. Lass dich davon nicht abschrecken. Betrachte die Arbeit an deinem Geschäftsmodell als einen Weg, den du in vielen kleinen Einzelschritten gehst. Manchmal musst du auch umkehren und einige der Fragen, die du schon bearbeitet hast, erneut in Angriff nehmen. Das ist ganz normal - und ein Zeichen dafür, dass du an einem wirklich guten Geschäftsmodell arbeitest.
Die Gründerplattform unterstützt dich und sorgt dafür, dass du die Einzelteile ebenso wenig aus dem Blick verlierst wie das große Ganze.
Vielleicht fragst du dich, warum du dir diese Mühe überhaupt machen solltest. Warum nicht einfach die Geschäftsmodellentwicklung überspringen und direkt mit dem Businessplan beginnen, um so schnell wie möglich dein Unternehmen zu starten?
Im Prinzip ginge das. Dein zukünftiges Unternehmen hätte auch dann ein Geschäftsmodell, wenn du dir jetzt keine Gedanken darüber machen würdest. Aber wahrscheinlich nicht das Beste, sondern eben nur das Erstbeste. Und das ist ein riesiger Unterschied!
Wenn du dich mit deinem Geschäftsmodell auseinandersetzt, gewinnst du Klarheit über die wirtschaftlichen Zusammenhänge deiner Gründung. Das ist wichtig, um später die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Außerdem ist ein Businessplan viel Arbeit – und die solltest du dir erst machen, wenn du weißt, dass dein Unternehmen funktionieren kann.
Vielleicht eröffnet sich dir mit einem ausgereiften Geschäftsmodell auch die Chance, ein wirklich innovatives Unternehmen aufzubauen, das deine Kunden begeistert – und vielleicht sogar eine ganze Branche auf den Kopf stellt! Denn es braucht dazu nicht immer eine noch nie dagewesene Technologie, eine bahnbrechende Erfindung und jahrelange Forschung. Es muss nicht immer das Produkt sein, das innovativ ist. Mit einem innovativen Geschäftsmodell lassen sich auch bewährte Angebote auf eine völlig neue Art und Weise vermarkten.
Wenn dir das jetzt alles zu hoch gegriffen erscheint, weil du eigentlich gar nicht vorhattest, einen ganzen Markt zu revolutionieren, solltest du trotzdem weiterlesen. Denn im Kern geht es bei der Arbeit am Geschäftsmodell darum, dir das Geldverdienen so einfach wie möglich zu machen. Und dafür lohnt es sich, ein bisschen zu grübeln, zu testen und kreativ zu werden – findest du nicht?
Abgesehen davon bereitest du mit deinem Geschäftsmodell automatisch die nächsten Schritte auf deinem Weg in die Selbstständigkeit vor: Deine Canvas ist nämlich die perfekte Grundlage für deinen Businessplan. Und du wirst feststellen, dass sie durch ihre kompakte und visuelle Darstellung ein tolles Mittel ist, um Anderen dein Vorhaben so zu erklären, dass sie es schnell verstehen.
Das Wichtigste ist, dass du dich nicht zu früh auf ein bestimmtes Geschäftsmodell festlegst. Gehe lieber davon aus, dass es immer eine noch bessere Lösung gibt, als die, die du dir gerade ausgedacht hast.
Vielleicht findest du Abkürzungen, die die anderen Wettbewerber übersehen haben? Vielleicht gelingt es dir, die üblichen Prozesse und Strukturen radikal zu vereinfachen? Vielleicht kannst du Bekanntes neu verknüpfen oder erfolgreiche Geschäftsmodelle aus anderen Branchen übertragen?
Lass dir dabei von Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis helfen: Es gibt so viele ausgefuchste Ideen, wie man zu einem wirklich pfiffigen Geschäftsmodell kommt. Der Unternehmensberater und Coach Michael Faschingbauer sagt zum Beispiel, ein gutes Geschäftsmodell sollte von den vorhandenen Ressourcen ausgehen. Sein Tipp: Überlege nicht, was du alles brauchst, um ein bestimmtes Konzept umzusetzen, sondern mach es umgekehrt: Entwickle ein Konzept, das zu dem passt, was du bist und hast.
Auch Günter Faltin, Professor für Entrepreneurship, wirbt dafür, von den eigenen Stärken auszugehen und alles, was man nicht gut kann oder gerne macht, anderen zu überlassen. Er nennt das „Gründen mit Komponenten“. Damit ist gemeint, dass du nicht alles selbst machen musst. Heute kannst du von der Herstellung über den Versand bis zur Buchhaltung fast alle Aktivitäten eines Unternehmens auslagern. Vielleicht wird ja auch dein Geschäftsmodell besser, wenn du bestimmte Tätigkeiten anderen überlässt.
Auf der Gründerplattform lernst du diese und noch weitere Methoden kennen, mit denen du dein Geschäftsmodell optimieren kannst. Nimm dir jeden einzelnen Baustein vor und suche nach der besten Lösung. Wenn es dir gelingt, in zwei oder drei Bereichen die Regeln und Gepflogenheiten zu durchbrechen, kannst du mit Fug und Recht behaupten, ein innovatives Geschäftsmodell entwickelt zu haben.
Mit der Gründerplattform machen wir dir die Arbeit an deinem Geschäftsmodell so einfach wie möglich. Unsere Struktur hilft dir dabei, alle deine Gedanken in Stichworten festzuhalten und nichts zu übersehen.
Wenn du alle elf Themen befüllt hast, ist das Ergebnis ein vollständiges Geschäftsmodell, dargestellt in Form einer professionellen Business Model Canvas!
Die Gründerplattform bietet dir auf deinem Weg von der Geschäftsidee zum Geschäftsmodell viele verschiedene Hilfestellungen an:
Im Zentrum der Geschäftsmodellentwicklung steht das digitale Geschäftsmodell-Tool. Wenn du bereits deine Geschäftsidee mit der Gründerplattform entwickelt hast, war der Anfang schon getan: Deine Einträge zu den Themen Kernfähigkeiten, Angebot und Nutzen findest du hier wieder. Jetzt kannst du deine Geschäftsmodell-Karte nach und nach immer weiter ausfüllen, bis keine leeren Stellen übrig sind.
Solltest du dir mal unsicher sein, was du zu den Einzelthemen schreiben könntest, stehen dir unsere digitalen Assistenten zur Seite.
Wir freuen uns, dass wir den Geschäftsmodell-Experten Patrick Stähler gewinnen konnten, die Gründerplattform zu unterstützen. Er erklärt dir in kurzen Videos zu jedem der elf Themen des Geschäftsmodells, worauf es ankommt und welche Fragen du beantworten solltest.
Daneben findest du unter der Rubrik „Lies nach“ ausführliche Hintergrundinformationen, die die Erläuterungen aus den Videos vertiefen. Jeder Artikel schließt mit dem plakativen Beispiel eines Unternehmens, das für den betreffenden Aspekt eine besonders spannende Lösung gefunden hat.
In unseren Ratgeber stellen wir dir verschiedene Methoden vor, mit denen du noch mehr aus deinem Geschäftsmodell herausholen kannst. Hier findest du das geballte Wissen zum Thema und viele praktische Tipps.
Du musst unsere Ratgeber nicht alle auf einmal lesen. Wahrscheinlich hast du mehr davon, wenn du dich immer dann damit beschäftigst, wenn du an einem Punkt nicht weiter kommst – und dann solltest du das Gelesene natürlich gleich ausprobieren.
Schau dir an, wie einige der Selbstständigen, die wir auf der Gründerplattform vorstellen, im Videointerview Fragen zu ihrem Geschäftsmodell beantworten. So erfährst du, welche Lösung sie gefunden haben, und kannst von ihrem Beispiel lernen.
Auch in Sachen Geschäftsmodell-Entwicklung kannst du viel von deinen Vorbildern lernen. In den Videos erklären die Beispiel-Unternehmer*innen in eigenen Worten die Inhalte in den Feldern ihres Geschäftsmodells. Bei manchen Feldern wirst du mal mehr, mal weniger Videos finden, da nicht jede*r Beispiel-Unternehmer*in zu jedem Thema etwas sagt.
Außerdem haben wir jedes Geschäftsmodell der Beispiel-Unternehmer*innen für dich in eine Business Model Canvas übertragen. Du kannst dir Baustein für Baustein ansehen, welche Antworten sie auf die elf großen Fragen gefunden haben. So verstehst du noch besser, was du tun sollst, und bekommst Anregungen für dein eigenes Gründungsvorhaben.
Anders als im Businessplan geht es im Geschäftsmodell noch nicht um detaillierte Zahlen. Um so wichtiger ist aber das überschlägige Berechnen dessen, was reinkommt und rausgeht. Sobald es für dein Geschäftsmodell um solche Fragen geht, kannst du auf unsere Zahlenassistenten zurückgreifen. Sie helfen dir dabei, deine Erträge und Kosten realistisch abzuschätzen. Schließlich willst du wissen, ob sich dein Geschäft überhaupt lohnt – auch wenn es hier erstmal um die grobe Daumenpeilung geht.
Dieser Teil deiner Canvas stellt bereits einen Vorgriff auf deinen Finanzplan dar, den du später erstellst, wenn sich alles um deinen Businessplan dreht.
Wenn du das Gefühl hast, dass dein Geschäftsmodell einigermaßen steht, ist der Zeitpunkt gekommen, noch einmal von vorn zu beginnen. Denn wahrscheinlich gibt es noch viel mehr und bessere Möglichkeiten, dein Geschäft aufzuziehen. Wie viele Varianten fallen dir ein?
Natürlich musst du dafür nicht wieder bei Null starten. Kopiere einfach deine fertige Canvas und beginne, einzelne Bausteine zu verändern. Dafür gehst du zu deinem Schreibtisch, suchst dir das entsprechende Geschäftsmodell aus und klickst auf den Button Duplizieren.
Wenn du einige Varianten deines Geschäftsmodells entwickelt hast, kannst du sie z.B. ausdrucken, nebeneinander hängen und vergleichen: Welche Vor- und Nachteile haben sie? Welches Modell passt am besten zu dir und deinen Vorstellungen?
Irgendwann musst du dich natürlich für ein eigenes Geschäftsmodell entscheiden. Wenn du dir unsicher bist, ob es wirklich funktionieren kann und du neugierig bist, was Außenstehende dazu sagen, kannst du dir direkt über die Gründerplattform Feedback einholen – beispielsweise von Freunden & Familie.
Außerdem gibt es auf der Gründerplattform die Möglichkeit, dir eine professionelle Beratung zu deinem Geschäftsmodell einzuholen oder dich für die Teilnahme an einem Gründungswettbewerb zu bewerben, sofern es passende Angebote hierzu in deiner Region gibt.
Die Entwicklung des Geschäftsmodells ist wichtig für den Erfolg deines Unternehmens und zugleich nicht einfach. Die Kunst ist es, sich die richtigen Fragen zu stellen.
Schaust du dich im Internet nach den Begriffen „Geschäftsmodell“ und „Geschäftsmodellentwicklung“ um, findest du immer wieder den gleichen Einstieg. In etwa so:
„Wenn man einmal die richtige Geschäftsidee gefunden hat, wartet nun die Entwicklung eines Geschäftsmodells für das eigene Unternehmen.“ Da ist natürlich etwas dran, daher funktioniert auch die Gründerplattform nach dieser Schrittfolge.
Vielleicht hast du dich in den ersten beiden Modulen der Gründerplattform bereits inspirieren lassen, um jetzt konkreter an deiner Geschäftsidee zu feilen. Du hast dabei gelernt, flexibel zu bleiben und dich nicht zu früh festzulegen. Also arbeite dein Geschäftsmodell aus.
Definition: Das Geschäftsmodell ist das Fundament deines Unternehmens und beschreibt dessen Funktionsweise.
Eine tolle Idee setzen wir jetzt einfach mal voraus. Jetzt ist es sehr wichtig, dass du dir die richtigen Fragen stellst – bzw. dir diese Fragen auf unserer Plattform stellen lässt. Für ein funktionierendes Geschäftsmodell, das deinem Unternehmen Form verleiht und es dir selbst näherbringt. Damit du verstehen kannst, wie genau du Geld verdienen kannst. Denn genau das ist die eigentliche Herausforderung.
Beginnen wir mit den Fragen, mit deren Antworten du die vier Eckpfeiler deines Masterplanes errichtest.
1. Wer?
Wer sind deine Kunden? Welche Zielgruppe möchtest du mit deiner Geschäftsidee bedienen?
Beispiel für einen Smoothie-Laden: Eine jüngere Zielgruppe, die Wert auf gesunde Ernährung legt.
2. Was?
Was ist dein Angebot und welchen Nutzen schaffst du damit deinen Kunden? Was ist dein Alleinstellungsmerkmal?
Beispiel: Du bietest Smoothies in vielen verschiedenen Sorten an, bist dabei richtig kreativ. Dein Alleinstellungsmerkmal ist, dass du deine Früchte von lokalen Anbietern beziehst und eine spezielle Mischung für die erfolgreiche Bekämpfung des Katers nach einer langen Party hast. Außerdem öffnest du besonders früh, um den Leuten auf dem Nachhauseweg von der Feier eine Freude zu machen. So positionierst du dich mit neuen Ideen in einem klassischen Markt.
3. Wie?
Wie sieht es aus mit der Infrastruktur, wie gestaltet sich der Markt und welche Wettbewerber hast du? Welche Werte möchtest du für deinen unverkennbaren Unternehmensgeist vertreten?
Beispiel: Dein Laden befindet sich in der Fußgängerzone deiner Heimatstadt. So kannst du die jungen Menschen dort erreichen, wo sie sich am Morgen und auch tagsüber befinden. Abends mixt du Cocktails. Lieferanten kommen über den Hintereingang an dein Geschäft. In der Stadt gibt es weit und breit keinen vergleichbaren Laden.
Dass du nur Zulieferer aus der Region nimmst, zeigt eine innere Haltung. Sie kommt auch darin zum Ausdruck, dass dein Team grundsätzlich mit firmeneigenen Fahrrädern zur Arbeit kommt, die auch gleichzeitig Werbeflächen darstellen.
4. Wie viel?
Wie sieht es aus mit den Finanzen? Wie genau wirst du dein Geld verdienen? Wie sieht die Wertschöpfung in deinem Unternehmen aus?
Beispiel: Einerseits nimmst du natürlich im täglichen Ladenbetrieb Geld ein. Zudem veranstaltest du Partys am Strand gegen Eintritt, wo die Menschen bei guter elektronischer Musik tanzen und deine Fruchtgetränke genießen können.
Wenn du eine gute Geschäftsidee hast, sollten diese kurzen Fragen ohne weiteres zu beantworten sein. Wir werden dir aber noch konkretere Fragen stellen, die auf einzelne Details eingehen. Wie andere Unternehmer*innen diese Fragen beantwortet haben, siehst du in den Unternehmervideos.
1. Angebot
Um etwas verkaufen zu können, musst du erstmal etwas anbieten. Dein Angebot löst Probleme deiner Kunden oder nutzt ihnen auf eine andere Weise.
Frage: Was ist dein Angebot? Was genau verkaufst du damit an deine Kunden?
2. Produktion (Kernaktivitäten)
Ob Produkt oder Dienstleistung: Du musst sicherstellen, dass dein Angebot für den Kunden verfügbar ist. Identifiziere die wichtigsten Schritte für dieses Ziel.
Frage: Welche Produktionsprozesse sind erforderlich? Was sind die wichtigsten Schritte?
3. Kernfähigkeiten (häufig auch: Kernkompetenzen)
Dies sind die Fähigkeiten, die für deine Kunden und ihren Nutzen wirklich entscheidend sind. Sie sorgen für die Einzigartigkeit deines Unternehmens.
Frage: Welche Fähigkeiten brauchst du, um deine Idee richtig gut umzusetzen?
4. Vertrieb und Kommunikation
Damit deine Kunden dein Produkt kaufen, müssen sie es kennen. Außerdem musst du Sorge tragen, dass sie Zugriff darauf haben.
Fragen: Wie erreicht dein Angebot deine Kunden? Wie kommunizierst du mit deinen Kunden?
5. Schlüsselpartner
Schlüsselpartner sind andere Unternehmen, die unverzichtbar für den Erfolg deines Unternehmens sind.
Frage: Welche Schlüsselpartner brauchst du, um dein Geschäftsmodell umzusetzen?
6. Kunden
Um deinen Kunden zu helfen, musst du sie und ihre Bedürfnisse erstmal kennen.
Frage: Was zeichnet deine Kunden aus?
7. Nutzen
Du bringst deine Kunden dazu, sich für dich zu entscheiden, indem du ihnen mehr Nutzen bietest als deine Konkurrenz.
Frage: Womit kannst du deine Kunden begeistern?
8. Kostenstruktur
Um Geld zu verdienen, musst du meist auch welches ausgeben. In deinem Unternehmen fallen variable und fixe Kosten an.
Frage: Wofür gibst du im Unternehmen wie viel Geld aus? Wie flexibel sind diese Kosten?
9. Ertragsquellen (häufig auch: Einnahmequellen)
Um erfolgreich zu werden, musst du natürlich Einnahmen haben.
Frage: Womit nimmst du Geld ein? Zu welchen Zeitpunkten fließt das Geld?
10. Team
Allein ist nicht immer besser und können musst du auch nicht alles. Definiere also, wer sich in deinem Team befindet und welche Fähigkeiten deine Teammitglieder mitbringen.
Frage: Welche Kompetenzen, auch soziale, sind in deinem Team vereint?
11. Werte
Sie sind schwer zu definieren, tragen aber maßgeblich zum Erfolg deines Unternehmens bei. Definiere eine Wertstruktur, der sich alle verschreiben und für die dein Unternehmen stehen soll.
Frage: Welche Werte lebt dein Unternehmen?
Mit der Beantwortung dieser elf Fragen baust du wie beim “Wackelturm“ spielen dein Unternehmen auf – nur, dass dein Unternehmen nicht wackeln wird, wenn es fertig ist.
Auch wenn du nicht für jeden Baustein eine bahnbrechende Idee hast, heißt das nicht, dass dieser deinen Turm zum Wanken bringen wird. Wichtig ist, dass du über alles einmal nachgedacht hast.
Zu jedem dieser Bausteine haben wir ein Erklärvideo von einem Experten. Schau sie dir an und lerne die Antwort auf die Frage “Was ist ein Geschäftsmodell?”.
Etwa so, wie das Geschäftsmodell die Grundlage für dein Unternehmen ist, soll die Beantwortung unserer konkreten Fragen das Fundament sein, auf dem dein eigenes Unternehmen sicher steht. Etwa so, wie das Geschäftsmodell die Funktionsweise deiner Gründung erklären soll, solltest du deinen eigenen Traum durch die Beantwortung der Fragen immer besser verstehen.
Einer der wichtigsten Punkte ist, die eigenen Kunden so genau wie möglich kennenzulernen. Dafür kannst du für deine Zielgruppe bestimmte „Personas“ erstellen (also einen Modellmenschen, der mit seinem Hintergrund und seinen konkreten Verhaltensweisen stellvertretend für einen Teil deiner Zielgruppe steht), damit du in der Lage bist, sie zu charakterisieren und ihnen anschließend jeden Wunsch von den Lippen abzulesen.
Dein Ziel sollte es schließlich sein, einen Nutzen für deine Kunden in Form von Zufriedenheit mit deinen Produkten oder Dienstleistungen zu schaffen und für dich in Form von finanziellem Ertrag und hoffentlich auch Erfüllung und Zufriedenheit mit dem Geleisteten zu erreichen.
Ständig entwickeln sich neue, digitale Geschäftsmodelle – doch egal ob analog oder digital: Geschäftsmodelle beantworten immer die gleichen Fragen. Es kann wertvoll und hilfreich sein, nach links und rechts zu schauen: Was kannst du aus den Geschäftsmodellen anderer übernehmen? Vielleicht sogar aus anderen Branchen? Wir stellen dir auf der Gründerplattform neben den Unternehmervideos jedes Geschäftsmodell unserer Beispiel-Unternehmer*innen als Text bereit. Zögere nicht, nachzuschauen: Hat vielleicht jemand aus einer anderen Branche eine tolle Art der Kundenakquise gefunden? Wie kannst du diese Lösung individuell auf dich zuschneiden und so noch verbessern?
Und überhaupt: Es braucht nicht immer eine bahnbrechende Technologie. Auch Unternehmen wie ein Smoothie-Laden können sehr erfolgreich sein, wenn sie ein gut durchdachtes Geschäftsmodell besitzen.
Wir entlassen dich in die fruchtbare Arbeit mit zwei nützlichen Zitaten von Experten:
„Überlege nicht, was du alles brauchst, um ein bestimmtes Konzept umzusetzen, sondern umgekehrt: Entwickle ein Konzept, das zu dem passt, was du schon hast.“
Michael Faschingbauer, Unternehmensberater und Coach
„Gehe von den eigenen Stärken aus und überlasse alles, was dir nicht so sehr liegt, anderen.“
Günter Faltin, Professor für Entrepreneurship