Green Startup Monitor 2023: Grüne Gründer*innen setzen auf Wirkung

Ökologische Nachhaltigkeit wird für immer mehr Gründer*innen zum relevanten Faktor beim Aufbau und bei der Entwicklung ihres Unternehmens. Das zeigt der Green Startup Monitor 2023, den das Borderstep Institut und der Startup-Verband nun zum fünften Mal veröffentlicht haben. 

Anteil grüner Startups erreicht Höchststand

Laut Green Startup Monitor zeichnen sich grüne Startups durch folgende Merkmale aus: 

  • sie sind jünger als zehn Jahre 
  • sie sind (sehr) innovativ 
  • und/oder sie haben ein (geplantes) Mitarbeiter-/Umsatzwachstum 
  • sie leisten einen Beitrag zu den ökologischen Zielen einer Green Economy 

Der Green Startup Monitor 2023 analysiert, wie grüne Startups Impact und Wachstum zusammenbringen. Mit 35 Prozent hat der Anteil grüner Unternehmen an deutschen Startups gegenüber dem Vorjahr (29 Prozent) einen deutlichen Sprung gemacht und einen neuen Höchststand erreicht. Die Studie zeigt zudem: Das Thema Nachhaltigkeit ist in der deutschen Gründungslandschaft angekommen. Rund vier Fünftel aller Startups in Deutschland wollen eine positive gesellschaftliche oder ökologische Wirkung erzielen. 

Die Wirkungskompetenz umfasst die Handlungsbereitschaft und Handlungsfähigkeit eines Gründungs- oder Führungsteams, positive Beiträge zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen zu leisten. Sie ist damit Enabler und Treiber von positiven Nachhaltigkeitseffekten.

Green Startup Monitor 2023

Doch ist Wollen auch Können? Der diesjährige Report rückt mit der Betrachtung der Wirkungskompetenz die Frage der praktischen Umsetzung in den Fokus. Wirkungskompetenz bezeichnet die Fähigkeit, die ökologischen und gesellschaftlichen Wirkungen der unternehmerischen Tätigkeit zu erfassen und zu steuern. Wie steht es also um das Wissen und die Fertigkeiten der Gründungsteams, ihre Nachhaltigkeitswirkung zu messen? 

Grüne Startups bei Wirkungskompetenz vorn

Der Green Startup Monitor zeigt: Ein Großteil der insgesamt befragten Startups kennt die Nachhaltigkeitswirkungen ihrer Produkte und Dienstleistungen auf Umwelt, Gesellschaft und das Marktumfeld. Grüne Startups überblicken ihre Nachhaltigkeitswirkungen erwartungsgemäß wesentlich besser als die nicht-grüne Vergleichsgruppe – das zeigt sich sowohl bei Kenntnissen der positiven als auch der negativen Nachhaltigkeitswirkungen. Der Unterschied zeigt sich am deutlichsten mit Blick auf die Fähigkeit, Nachhaltigkeitswirkungen mit Daten und Fakten zu belegen. Mit 27 Prozent liegt der Wert für grüne Startups hier fast um das Vierfache höher als bei nicht-grünen Startups. Die Entwicklung von Wirkungskompetenz folgt offensichtlich der Unternehmensstrategie.

Nachhaltigkeitswirkung messen: Entwicklungsbedarf bei Daten und Qualifizierung

Impact und ESG: Zwei unterschiedliche Perspektiven 

Es gibt zwei Konzepte, um die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen zu bewerten: 

  • Das ESG-Konzept (Environment, Social, Governance) richtet sich danach aus, negative Wirkungen wirtschaftlicher Tätigkeiten zu vermeiden („Do no harm“). 
  • Das Impact-Konzept geht über eine reine Risikoperspektive hinaus und fokussiert die positiven Effekte unternehmerischer und wirtschaftlicher Aktivitäten bei Kund*innen und anderen Zielgruppen, sowie die positiven Effekte auf Umwelt und Gesellschaft („Do good“). 

Zwar steigen das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und der Wille, eine positive gesellschaftliche oder ökologische Wirkung zu erzielen, aber nur 15 Prozent aller befragten Startups können ihre Wirkung auch mit Daten und Fakten belegen. Während das Thema Nachhaltigkeitswirkung also für die große Mehrheit der Startups auf der Agenda steht, scheinen konkrete Maßnahmen zur Messung des Impacts noch eine Herausforderung darzustellen. Genau diese Expertise und Transparenz braucht es aber, um das Ziel der klimaneutralen Transformation klar im Auge zu behalten und um mit großen Schritten voranzukommen. 

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Impact-Kompetenzen werden für Gründer*innen immer wichtiger

Nur wer seine Nachhaltigkeitswirkung kontinuierlich misst, kann die Nachhaltigkeitsperformance des Unternehmens steuern, verbessern und Innovationen anstoßen. Außerdem haben Gründer*innen mit ausgeprägter Wirkungskompetenz langfristig eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit, da sie in der Lage sind, Unternehmen zu gründen, die sowohl profitabel als auch nachhaltig sind. Diese Kompetenzen ermöglichen es auch, engere Beziehungen zu Kund*innen, Beschäftigten und weiteren Stakeholdern wie z.B. Investor*innen aufzubauen, da sie ihr nachhaltiges Handeln aufzeigen und klar kommunizieren können.  

Es gibt bereits zahlreiche Tools und Ressourcen, die Gründer*innen dabei unterstützen, ihre Wirkungskompetenzen weiterzuentwickeln, und die einen leichten Einstieg ins Thema Impact-Management ermöglichen. Hier stellen wir eine kleine Auswahl vor:  

  • Sustainable Business Canvas: Der Sustainable Business Canvas baut auf dem weltweit anerkannten und weit verbreiteten Business Model Canvas auf und ermöglicht Startups durch eine Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten, ihre Geschäftsmodelle entsprechend einer nachhaltigeren Entwicklung zu gestalten. 
  • DIN SPEC 90051-1-Standard zur Nachhaltigkeitsbewertung von Startups mit Praxisleitfaden: Die DIN SPEC 90051-1 bietet einen Rahmen mit Kriterien und Indikatoren für die Nachhaltigkeitsbewertung von Startups. Das dazugehörende Praxistool ermöglicht eine direkte qualitative Bewertung der Wirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. 
  • Sustainability Challenge: Das Workshop-Format Sustainability Challenge unterstützt bei der Durchführung einer Selbstbewertung der Nachhaltigkeitswirkung eines Startups. Das Format baut auf dem DIN SPEC 90051-1-Standard zur Nachhaltigkeitsbewertung von Startups auf. 
  • SusI-Tool: Das digitale Nachhaltigkeits- und Impact-Tool SusI ermöglicht Startup-Teams, ihre Nachhaltigkeits- und Wirkungsfaktoren Schritt für Schritt zu erfassen und standardisiert zu dokumentieren. 
  • Score4Impact: Das Projekt entwickelt gemeinsam mit ImpactNexus eine automatisierte Bewertung von Startups im Hinblick auf deren Klimaschutz- und Nachhaltigkeitspotenzial. Dabei wird Startups, aber auch Gründungsförderern eine zeit- und kosteneffiziente Bewertung ermöglicht.  
  • Impact Management Project (Impact Frontiers): Das Impact Management Project (IMP) ist ein globales Rahmenwerk, welches ein systematisches Vorgehen als Basis für das Management und die Messung von Impact entwickelt hat.  
  • Wirkung lernen – Für alle, die Gutes noch besser tun wollen: Die Lernwebsite möchte das Thema Wirkungsorientierung für den Projektalltag in Organisationen übersetzen.  
  • UNDP Impact Lab: Das Impact Lab nutzt die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) als Rahmen für die Wirkungsmessung und unterstützt Unternehmen dabei, die Verbindung von Betrieb, Strategien und Zielen mit den SDGs zu visualisieren.  

Der Green Startup Monitor 2023 kann hier kostenfrei heruntergeladen werden. 

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bhp