Davon träume ich: Virtuelle Barrierefreiheit für alle
Gastbeitrag von Tobias Buchwald für #meingruendertraum

Was ist dein Gründungstraum, also welches Unternehmen würdest du gründen, wenn nichts dich hindern würde?

Es ist #meingruendertraum durch eine Unternehmensidee ein relevantes Problem für viele Menschen zu lösen. Würde mich nichts hindern, dann wäre unsere Idee der Nutzung von 360° Aufnahmen zur virtuellen Barrierefreiheit bereits heute fester Bestandteil des Alltags in Pflegeheimen und in den Häusern von Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Diese können manche Orte einfach (nicht mehr) besichtigen. Wir wollen ihnen eine Teilhabe ermöglichen und arbeiten daran bereits erfolgreich als DayCare Technology. Für die Zukunft wollen wir noch mehr erreichen – wenn uns nichts hindert, dann werden wir in den nächsten Jahren „VR Therapie auf Rezept“ in Deutschland etablieren. Mehr dazu unter www.day-care.tech

 

Warum träumst du vom eigenen Unternehmen? Hast du eine Geschäftsidee oder willst du einfach selbstständig sein?

Von Anfang an ging es uns um mehr als eine geschäftliche Idee, die zwar nötig ist, aber niemals alleiniger Ausgangpunkt sein sollte. Unser Projekt hat ganz andere Wurzeln: Seine pflegebedürftigen Eltern brachten meinen Mitgründer Thomas in die Situation, einen Ort an dem er gelebt hat und den er gerne mit seinen Eltern geteilt hätte nicht mehr mit ihnen besuchen zu können. Doch anstatt nun aufzugeben kam Thomas auf die Idee, man könne 360° Aufnahmen der Orte machen und diese den Eltern mittels VR Brillen zeigen. Obwohl noch immer im eigenen Wohnzimmer, so fühlten sie sich plötzlich wie in einer anderen Welt. Das unglaublich gute Feedback seiner Eltern zum Einsatz der neuen Technologie führten dazu, dass wir uns gemeinsam gefragt haben, ob es nicht auch andere Menschen geben würde, die ähnlich auf ein solches Angebot reagieren würden und einen echten Mehrwert erfahren können. Die Antwort ist ja.

 

Was konkret hält dich davon ab, es zu tun? Was würde dir helfen, deinen Traum zu verwirklichen?

Aller Anfang ist schwer und der Virtual Reality Markt ist – leider besonders in Deutschland – noch nicht so weit entwickelt, dass die Menschen wirklich verstehen, wie VR ihr Leben bereichern kann. Das ist ähnlich wie zurzeit des ersten iPhone – damals konnte man sich nicht vorstellen, auf einer Glasoberfläche ohne spürbaren Tastenanschlag Nachrichten zu schreiben, heute ist das ein nicht mehr wegzudenkender Standard. Es fällt Menschen schwer exponentielle Entwicklungen korrekt hervorzusagen oder zu verstehen. Besonders in Deutschland sind die Menschen nicht experimentierfreudig in dem Sinne, dass nur Dinge gekauft und für gut befunden werden, die schon perfekt funktionieren – dafür muss aber jemand diese Dinge mit Kunden getestet und entwickelt haben... Was uns nicht direkt abhält, woran wir aber zuerst auch arbeiten müssen, ist daher die Aufklärung der Menschen darüber was VR ist und welche potenziellen Nutzen sie aus der Anwendung im Alltag oder im Beruf erfahren können. Es würde uns also sehr helfen, wenn sich die Menschen in Deutschland hin zu einer Innovationskultur Entwicklung und öffnen würden. Jegliche Unterstützung ist dabei natürlich sehr willkommen.

 

Hilft es, zu träumen oder verstellt es den Blick für die (geschäftliche) Realität?

Zu träumen hilft im ersten Schritt beim Aufbau einer Vision, die dann im Zuge der detaillierteren Zielsetzung auch an die geschäftliche Realität angepasst werden muss. Das Unternehmen braucht einen Zweck – das kann nicht nur sein, Geld zu erwirtschaften – und weiterhin braucht es erreichbare Meilensteine, damit dem Gründerteam nicht auf dem Weg die Puste ausgeht. Die geschäftliche Realität ist besonders in der Art zu berücksichtigen, dass jegliche Aktionen des Unternehmens Mittelabflüsse darstellen und nur der Kunde oder Sponsoren „Geld in die Kasse legen“. Ohne eine Lösung für die jemand bezahlen will, macht es also auch keinen Sinn seine Arbeit, Zeit und Geld zum Verfolgen des schönsten Traums zu investieren, da der sich am Markt langfristig nicht halten wird – wenn auch wenig romantisch, das ist die geschäftliche Realität.

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bhp