Ein Hostel eröffnen

Wie du ein einmaliges Angebot schaffst und deine Gäste begeisterst

Hostels sind angesagt wie nie. Besonders junge Leute schätzen sie als preiswerte Unterkünfte auf ihren Reisen zu den Hotspots dieser Welt. Sie genießen es, in chilliger Atmosphäre mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen und nehmen dafür Mehrbettzimmer und Minimal-Service gerne in Kauf.

Du liebst die Welt der Backpacker*innen und Weltreisenden und hast Lust, mit einem eigenen Hostel ein Teil davon zu werden? Dann starte noch heute mit den Vorbereitungen. In diesem Beitrag erfährst du, worauf es ankommt.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um ein Hostel zu eröffnen?

Um ein Hostel zu eröffnen, brauchst du keine besondere Ausbildung – aber einschlägige Berufserfahrung schadet natürlich nie. Wenn du Quereinsteiger*in bist und noch nie zuvor im Gastgewerbe gearbeitet hast, wäre es gut, einige Zeit in einem Hostel zu jobben oder dort ein Praktikum zu durchlaufen. Dabei lernst du die wichtigsten Abläufe kennen und erfährst, worauf die Gäste Wert legen.

Ein Hostel zu betreiben ist eine abwechslungsreiche und anspruchsvolle Aufgabe: Du musst nicht nur dafür sorgen, dass genug Gäste kommen und sie sich bei dir wohlfühlen, sondern auch dafür, dass Gehälter, Rechnungen und Steuern pünktlich bezahlt werden, dass deine Mitarbeiter*innen einen guten Job machen, dass das Gebäude in Schuss bleibt und, und, und.

Das klingt nach sehr viel Arbeit, ist aber machbar. Kein Mensch erwartet von dir, dass du auf allen Gebieten von Anfang an glänzt. Hauptsache, du hast Lust, dich nicht nur um deine Gäste zu kümmern, sondern dich auch mit Themen wie Marketing, Buchführung und Personalorganisation zu beschäftigen. Wenn du erkennst, dass du auf einem Gebiet große Lücken hast, überlege, ob du dich nicht mit anderen Gründer*innen zusammentun möchtest, die dich ergänzen.

Genehmigungen und Gewerbeanmeldung

Ein Hostel zählt wie ein Hotel oder eine Pension als Übernachtungsbetrieb und muss als solcher beim zuständigen Gewerbeamt angemeldet werden. Das ist kein großer Akt und kostet auch nicht viel.

Eine besondere Genehmigung brauchst du dafür nicht. Allerdings prüfen die Behörden vorab, ob das Gebäude alle Vorschriften in punkto Brandschutz, Hygiene und Lärmschutz erfüllt. Wenn du eine Bar oder ein Restaurant integrieren und dort alkoholische Getränke anbieten möchtest, wirst du eine sogenannte Schanklizenz brauchen. Die Vorschriften für die Gastronomie sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Erkundige dich, wie es bei dir vor Ort geregelt ist.

Wenn du kein Hostel, sondern eine klassische Jugendherberge eröffnen möchtest, solltest du dich an das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) wenden. Der Begriff „Jugendherberge“ ist markenrechtlich geschützt und wer ihn benutzt, muss Mitglied im DJH sein und bestimmte Qualitätsstandards erfüllen.

Wofür brauche ich einen Businessplan?

Ein Hostel zu eröffnen, ist keine Kleinigkeit. Bis zur Eröffnung wirst du eine Menge Geld und Zeit investieren. Damit alles so klappt, wie du es dir vorstellst, solltest du nicht ins Blaue hinein starten. Am besten bereitest du dich mit einem Businessplan auf deine Existenzgründung vor. Darin setzt du dich mit dem Markt und dem Wettbewerb auseinander, analysierst deine Zielgruppe und benennst mögliche Risiken. Du kalkulierst die Kosten und die Einnahmen und rechnest aus, wie viel Geld du als Starthilfe brauchst. Unsere kostenlose Businessplan Vorlage hilft dir beim Erstellen.

Alles in allem zeigt dir dein Businessplan, ob und unter welchen Bedingungen sich der Betrieb deines Hostels wirtschaftlich rechnet. Gleichzeitig dient er dir als Überzeugungshilfe gegenüber potenziellen Geldgebern, denn wahrscheinlich wirst du einen Kredit brauchen, um sämtliche Investitionen zu stemmen.

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Der richtige Standort

Die Wahl des Standorts ist wohl in kaum einer Branche so ausschlaggebend, wie in der Reisebranche. Deshalb solltest du ihn gründlich untersuchen, bevor du dich festlegst. Die ersten Fragen lauten: Gibt es eine ausreichende Nachfrage vor Ort? Und wie groß ist das Angebot, das dieser Nachfrage bereits gegenübersteht?

Allgemeine Branchenzahlen für deine Marktanalyse bekommst du beim Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA), bei der örtlichen IHK oder auch bei deiner Hausbank. Eine Internetrecherche zum Hotel- und Hostelangebot vor Ort liefert dir Hinweise auf Strategien, Angebote und Preise deiner Wettbewerber. Es lohnt sich auch, bei einigen von ihnen für eine Nacht abzusteigen. So bekommst du ein gutes Gespür für die besondere Atmosphäre und die Alleinstellungsmerkmale der Konkurrenz.

Auf diesen Stippvisiten kannst du auch gleich mit den anderen Gästen in Kontakt kommen. Frage sie nach ihren Erfahrungen, ihren Wünschen und danach, was sie vermissen. Ihre Antworten helfen dir, ein Konzept zu entwickeln, das deine Gäste begeistert und sich von der Konkurrenz abhebt. Aussagen deiner potenziellen Gäste sind überhaupt die wertvollste Datengrundlage für deinen Businessplan. Neben persönlichen Gesprächen bieten dir auch die bekannten Buchungsportale im Netz eine großartige Quelle an Informationen: Aus den Bewertungen deiner Wettbewerber kannst du ablesen, was deine Zielgruppe begeistert, was sie nervt und was ihr wichtig ist. Lass dich davon für dein eigenes Konzept inspirieren.

Typische Standorte für Hostels sind zentrale Lagen in großen Metropolen. Aber auch ein Standort in der Natur, etwa in einem Skigebiet, am Wasser oder in den Bergen, kann interessant sein. Du möchtest dein Hostel lieber im Ausland eröffnen, der Firmensitz soll aber in Deutschland sein? Auch das ist kein Problem. Beachte aber, dass dann auch die gesetzlichen Vorgaben des Landes gelten, in dem sich dein Hostel befindet.

In jedem Fall kommt es darauf an, dass deine Gäste dein Hostel gut erreichen kann – auch ohne PKW. Und einigermaßen erschwinglich sollte es auch noch sein. 1a-Lagen sind zwar sehr attraktiv, aber eben auch sehr teuer.

Sobald du ein konkretes Objekt ins Auge gefasst, solltest du dich mit dem Bauordnungsamt in Verbindung setzen. Dort kann man dir sagen, ob eine Nutzung des Gebäudes als Hostel möglich ist und welche Auflagen dafür ggf. zu erfüllen sind.

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Ein besonderes Angebot

Hostels sind eine beliebte, da preisgünstige Alternative zu Hotels. Man schläft dort in der Regel in Mehrbettzimmern, teilt sich die sanitären Anlagen, und einen Zimmerservice mit täglich frischen Handtüchern gibt es häufig auch nicht. Diese Beschränkungen halten die Preise klein.

Es geht den Gästen aber nicht nur ums Sparen: Viele Reisende bevorzugen das coole Ambiente und die lockere Atmosphäre eines Hostels und verzichten dafür gerne auf die Privatsphäre und den Service eines Hotels. Dabei gilt: Preiswert ja, schäbig nein. Saubere Zimmer, vernünftige Betten und eine sichere Bleibe sind ein absolutes Muss. Damit sich die Gäste trotz der Einfachheit in deinem Hostel wohlfühlen, kommt es ganz besonders darauf an, dass die Details klug durchdacht und liebevoll gestaltet sind.

Abgesehen von den genannten Kriterien, die ein Hostel ausmachen, gibt es durchaus Unterschiede. Hostel ist nicht gleich Hostel. Um im Wettbewerb zu bestehen, solltest du dir vor der Gründung überlegen, was dein Angebot einzigartig macht und womit du bei deinen Gästen in Erinnerung bleiben möchtest. Gibt es ein bestimmtes Motto? Sprichst du eine besondere Zielgruppe an? Oder hebst du dich dadurch ab, dass sich dein Hostel an einem außergewöhnlichen Ort befindet?

Auch wenn in einem Hostel meist auf unnötigen Schnickschnack verzichtet wird, genügt es nicht, deinen Gästen saubere Zimmer und kostenloses WLAN zu bieten. Deine Aufgabe ist es, für gute Stimmung zu sorgen und mit besonderen Events das typische Hostel-Feeling zu schaffen: Wie wäre es mit BBQ-Abenden, Konzerten oder morgendlichen Yogasessions? Mit Angeboten wie diesen kannst du dich von der Konkurrenz abheben. Sie sollten natürlich zum Konzept deines Hostels und zur Zielgruppe passen.

Auch mit der Gestaltung der Zimmer kannst du punkten. Es ist keineswegs gesagt, dass deine Gäste in einfachen Stockbetten unterkommen müssen. Individuell gestaltete Schlafkojen verschaffen ihnen auch im Mehrbettzimmer Rückzugsräume und sogar ein Gefühl von Luxus. Im Internet findest du viele tolle Beispiele. Lass dich von ihnen zu eigenen Ideen beflügeln.

Auf der Suche nach einem überzeugenden Alleinstellungsmerkmal (Unique Selling Proposition oder Unique Selling Point – USP) darfst du gerne kreativ werden. Allerdings solltest du dabei nicht den Preis aus dem Blick verlieren. Eine günstige Bleibe, das ist und bleibt der Kern deines Angebots. Und jedes Extra kostet nun mal Geld.

Kalkuliere genau durch, ab welchen Preisen sich dein Hostel rechnet, und finde heraus, welche Preise deine Gäste zu zahlen bereit sind. Dabei gilt die Faustregel: Je stärker dein USP, desto mehr kannst du für die Übernachtung verlangen. 

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Die passende Rechtsform

Welche Rechtsform am besten zu deinem Unternehmen passt, hängt unter anderem davon ab, wie viel Eigenkapital du aufbringen kannst, wie die persönliche Haftung geregelt werden soll und ob du alleine oder im Team gründest.

Die einfachste Rechtsform für dein Hostel ist die des Einzelunternehmens. Ein solches entsteht automatisch, wenn bei der Gewerbeanmeldung nichts anderes angegeben wird. Ein Einzelunternehmen ist mit verhältnismäßig wenig Papierkram verbunden. Du musst kein Stammkapital aufbringen, aber haftest dafür voll mit deinem persönlichen Vermögen.

Eine GbR bringt ähnliche Vor- und Nachteile mit sich, wie ein Einzelunternehmen. Sie entsteht immer dann, wenn sich mehrere Gesellschafter zusammentun.

Demgegenüber ist eine GmbH etwas schwieriger zu gründen. Du benötigst ein Stammkapital von wenigstens 25.000 EUR, bist bilanzierungspflichtig und zahlst neben der Gewerbesteuer auch Körperschaftsteuer. Dafür kannst du deine persönliche Haftung beschränken.

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Verschiedene Kosten

Bevor du dich in das Abenteuer Selbstständigkeit stürzt, solltest du wissen, welche Kosten auf dich zukommen. Schreibe am besten alles auf, wofür du Geld ausgeben wirst, und recherchiere dann die Preise. Überlege dir, was die wichtigsten Kostentreiber sind. Bei ihnen solltest du besonders gründlich rechnen.

Nicht nur der Neu- oder Umbau des Gebäudes, die Einrichtung der Zimmer, die technische Ausstattung und der erste Wareneinkauf kosten Geld. Du wirst ganz sicher eine Anlaufzeit überbrücken müssen, in der dein Hostel noch nicht voll ausgelastet ist – auch dafür brauchst du eine Reserve.

Für einen besseren Überblick empfehlen wir, die Kosten danach zu unterscheiden, ob sie einmalig entstehen (Gründungskosten und Investitionen), ob sie unabhängig von der Auslastung deines Hostels anfallen (Fixkosten) oder ob sie mit der Zahl der Buchungen steigen oder fallen (variable Kosten). Unsere Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig, kann dir aber einen Eindruck davon vermitteln, wofür du alles Geld einplanen solltest:

  • Gründungskosten und Investitionen
    Honorare für Beratung, Weiterbildungskosten, Makler- und Notargebühren, Markenschutz, Pacht oder Kauf, Umbau und Ausstattung des Gebäudes
  • Fixkosten
    Miete und Mietnebenkosten, Personalkosten, Versicherungen, Zinsen, Verwaltung, Marketing
  • Variable Kosten
    Wareneinkauf, Wäschereinigung

Nicht immer ist eine eindeutige Zuordnung der Kosten möglich. So steigt der Bedarf an Strom und Wasser, wenn die Gästezahlen steigen, sodass die Strom- und Wasserkosten zum Teil den variablen Kosten und zum Teil den Fixkosten zuzurechnen wären. Ähnlich verhält es sich mit den Personalkosten: In Spitzenzeiten wirst du mehr Personal brauchen, als außerhalb der Saison. Aber so sehr brauchst du jetzt noch nicht ins Detail zu gehen. Hauptsache, du behältst diese Zusammenhänge im Hinterkopf, wenn du deinen Finanzplan schreibst.

Finanzierung finden

Sobald dein Businessplan steht und du deinen Kapitalbedarf ermittelt hast, kannst du den Weg zu deiner Hausbank antreten und einen Kredit beantragen. Frage nach, ob du eine staatliche Förderung für deine Gründung in Anspruch nehmen kannst. Sowohl die Länder als auch der Bund haben für die Förderung von Existenzgründungen eine Reihe von Förderprogrammen aufgelegt.

Alternativ oder ergänzend kannst du deine Gründung auch über Beteiligungskapital finanzieren oder eine Crowd-Finanzierungsplattform wählen.

Marketing für dein Hostel

Ein zentrales Thema im Gastgewerbe ist das Marketing. Es ist gar nicht so einfach, dauerhaft für volle Betten zu sorgen, denn auch wenn die Nachfrage ständig wächst: der Wettbewerb wächst mit.

Es gibt viele Möglichkeiten, für dein Hostel zu werben. Bevor du dir die Werbetrommel schnappst, halte einen Moment inne und investiere etwas Zeit in eine abgestimmte Marketingstrategie. Das schützt dich davor, dich zu verzetteln und spart unterm Strich eine Menge Zeit und Geld.

Das Geheimnis liegt darin, dein Marketing möglichst genau auf deine Zielgruppe abzustimmen. Beantworte dafür die folgenden Fragen:

  • Welche Kanäle nutzen deine potenziellen Gäste?
    Welche Buchungsportale nutzen sie? Welche Blogs oder Magazine lesen sie? In welchen sozialen Medien sind sie unterwegs?
  • Wo sind sie anzutreffen?
    An welchen Orten halten sie sich auf? Wo könntest du Flyer auslegen, einen Stand aufbauen oder einen Aushang machen?
  • Was spricht sie an?
    Richte die Farbgebung, Bildauswahl und Gestaltung deines Werbematerials am Geschmack deiner Zielgruppe aus.
  • Welche Argumente ziehen besonders?
    Überfrachte deine Werbung nicht. Beschränke dich auf die Aspekte deines Angebots, die für deine Gäste am wichtigsten sind.

Unabhängig von deiner Zielgruppe gilt, dass fast alle Reisen heutzutage online gebucht werden. Eine eigene Website, über die eine Onlinereservierung ganz einfach möglich ist, ist daher Pflicht. Darüber hinaus solltest du Instagram, Twitter, Facebook & Co. nutzen, um für dein Hostel zu werben. Noch wichtiger aber ist, dass dein Hostel bei den einschlägigen Buchungsportalen zu finden ist. Behalte dabei auch die Bewertungen im Blick, die Gäste dort teilen können, und reagiere umgehend auf eventuelle Beschwerden.

In den ersten Monaten nach der Gründung wird es vor allem darum gehen, Neukundschaft zu gewinnen. Aber je länger dein Hostel besteht, desto wichtiger wird es sein, deine Gäste zu treuen Stammkunden zu machen. Auch hier kannst du die sozialen Medien nutzen, um in Kontakt zu bleiben. Du kannst zum Beispiel über Sonderpreise oder Rabatte informieren, aber auch über besondere Veranstaltungen in deinem Hostel oder deiner Stadt.

Deine Mitarbeiter*innen

Es ist gar nicht so einfach, gutes Personal für dein Hostel zu finden. Plane vor der Eröffnung ausreichend Zeit ein und überlege dir, was du deinen Leuten bieten kannst. Als Erstes solltest du dir darüber klar werden, was du suchst: Wie viele Mitarbeiter*innen benötigst du, für wie viele Stunden und mit welchen Qualifikationen?

Die wichtigste Aufgabe deines Teams wird es sein, den Gästen eine gute Zeit zu ermöglichen. Jedes Mitglied sollte daher offen, freundlich und bereit sein, auf die Fragen und Wünsche der Gäste höflich einzugehen. Möglichst alle sollten über Fremdsprachenkenntnisse, mindestens Englisch, verfügen.

Tipp: Wahrscheinlich wird dein Hostel nicht durchgängig ausgebucht sein. Außerhalb der Ferien, unter der Woche und zu bestimmten Jahreszeiten wird weniger los sein. Darauf solltest du dich mit deiner Personalplanung einstellen, um die Kosten klein zu halten.

Alternative Franchising

Du kannst ein bestehendes Hostel übernehmen oder ganz neu gründen. Als dritter Weg kommt Franchising in Betracht. Dabei „mietest“ du ein bewährtes Hostel-Konzept von deinem Franchisegeber und setzt es nach dessen Vorgaben um. Die Vorteile:

  • Du nutzt eine bekannte Marke, von der du weißt, dass sie funktioniert.
  • Du wirst geschult und beraten.
  • Du musst dir über Marketing, Design und Konzept keine Gedanken machen.

Das alles hat natürlich seinen Preis: Neben einer einmaligen Eintrittsgebühr zahlst du monatlich eine Franchisegebühr, die sich häufig am Umsatz orientiert. Außerdem verpflichtest du dich, die Standards deines Franchisesystems strikt einzuhalten. Eigene Ideen sind eher nicht gefragt.

Franchising bietet sich damit vor allem für Menschen an, die gerne organisieren und für reibungslose Abläufe sorgen. Gerade für Quereinsteiger*innen ohne Erfahrungen im Übernachtungsgewerbe bietet es eine tolle Möglichkeit, sich ihren Traum vom eigenen Hostel zu erfüllen. Wenn du aber lieber eigene Ideen ausprobierst und Prozesse gerne hinterfragst, könnte es schwierig werden.

Alternative Unternehmens­nachfolge – ein Hostel übernehmen

Wie du dein eigenes Hostel von Null an aufbaust, weißt du ja jetzt. Und du weißt auch, dass dafür ganz schön viel zu tun ist. Nicht weniger aufwendig aber doch mit vielen Vorteilen verbunden ist die Übernahme eines bestehenden Hostels. Es gibt immer wieder Betreiber*innen, die ihr Hostel abgeben möchten, aus Altersgründen oder weil sie sich beruflich verändern wollen. Auf Online-Börsen wie nexxt-change werden Unternehmen gelistet, die zur Übernahme angeboten werden. Dort kannst du Kaufangebote und Gesuche regional und branchenspezifisch filtern.

Wenn du dich dafür entscheidest, ein bestehendes Hostel zu übernehmen, sind Fragen zur Standortwahl und Angebotsgestaltung schon beantwortet. Anfallende Kosten sind auch schon bekannt, das Marketing steht und muss ggf. nur ausgebaut werden, eine Crew ist auch bereits an Bord, aufwendige Mitarbeitersuche entfällt also zunächst.

Kurz: Du baust auf gewachsenen Strukturen auf, die du dann nach deinen Wünschen sukzessive verändern kannst. Daher lässt sich die Übernahme eines Hostels ein bisschen mit einem Franchise vergleichen, mit dem großen Vorteil, dass du mehr Gestaltungsspielraum hast.

Haben wir dein Interesse an einer Unternehmensnachfolge und Unternehmensübernahme geweckt? Wenn ja, schau dir den branchenübergreifenden Ratgeber zur Unternehmensnachfolge der Gründerplattform an. Ebenfalls hilfreich sind die Checkliste Unternehmenskauf, in der wir dich nochmal Schritt für Schritt anleiten, was du für eine erfolgreiche Übernahme tun musst.

Wenn es mit der Übernahme und dem Kauf eines Hostels konkret wird, legen wir dir unseren Ratgebertext zur Unternehmensbewertung ans Herz. Denn Unternehmenswert und Kaufpreis sind nicht unbedingt identisch - wenn du einen realistischen Kaufpreis für dein Hostel aushandelst, wirst du finanziell lange Freude an der Übernahme haben.

Fazit

Mit einem Hostel sprichst du eher jüngere und alternative Reisende an, die Lust haben, im Urlaub neue Leute kennenzulernen und Freundschaften zu schließen. Wenn du die typische entspannte Atmosphäre von Hostels liebst, gerne Zeit mit deinen Gästen verbringst und dir nichts wichtiger ist, als ihnen einen unvergesslichen Aufenthalt zu bescheren, dann ist die Gründung eines Hostels eine gute Idee.

Wichtig ist, dass du dich vorher mit dem Markt vertraut machst und im Kontakt mit deiner Zielgruppe ein einzigartiges Konzept für dein Hostel entwickelst, das du in einem schlüssigen Businessplan zusammenfasst. Betrachte dafür dein Hostel immer wieder aus den Augen deiner Gäste: Wie erleben sie jedes einzelne Detail – vom Check-in bis zum Check-out? Letztlich ist es nämlich nur die Erfahrung deiner Gäste, die zählt.

Wenn du alles dafür gibst, die Erwartungen der Backpacker und Weltreisenden nicht nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen, dann stehen die Chancen sehr gut, dass du mit deinem Hostel in eine erfolgreiche Zukunft startest.


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bhp