Gründer­wettbewerbe
Welche gibt es und welcher passt zu deiner Gründung?

Hast du eine tolle Geschäftsidee und willst sie bekannt machen? Arbeitest du gerade einen Businessplan aus und möchtest ihn von Fachleuten prüfen lassen? Oder hast du kürzlich ein Unternehmen gegründet, das jetzt durchstartet? Dann nimm an einem Gründerwettbewerb teil! Was solche Wettbewerbe bringen, welche Arten von Wettbewerben es gibt und wie du deine Gewinnchancen erhöhst, erklären wir in diesem Artikel.

Was ist ein Gründerwettbewerb?

Die meisten Gründerwettbewerbe sind gemeinsame Initiativen von Politik und Wirtschaft mit dem Ziel, Existenzgründungen zu erleichtern und zu unterstützen, indem sie guten Geschäftsideen ein breites Forum verschaffen. Die ersten Wettbewerbe wurden in Deutschland Ende der 1990er-Jahre im Zusammenhang mit der Internetblase durchgeführt, als die Dotcom-Startups wie Pilze aus dem Boden schossen. Im Gegensatz zur Blase, die kurz nach der Jahrtausendwende platzte, haben sich Gründerwettbewerbe bis heute fest etabliert und es gibt sie inzwischen für viele Gründungsphasen, Branchen und Regionen.

Wofür Gründerwettbewerbe gut sind

Vielleicht kommt dir das bekannt vor: Nachdem du dich über längere Zeit intensiv mit deiner Geschäftsidee beschäftigt hast, verlierst du den Kontakt zur Realität. Die Begeisterung für die eigene Idee kann dazu führen, dass du deine Marktchancen unrealistisch einschätzt oder Stolpersteine übersiehst. Die Teilnahme an einem Gründerwettbewerb ist eine gute Gelegenheit, innezuhalten und das Konzept mit neutralem Blick zu prüfen. Viele Veranstalter bieten kostenlose Coachings und Beratung an. Überdies verhelfen Wettbewerbe zu kostenloser PR, wenn Medien über sie berichten. Nicht zuletzt sind auch die Gewinne interessant, die neben Preisgeldern beispielsweise auch die Vermittlung einer Finanzierung umfassen können.

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Welche Gründerwettbewerbe es gibt

Mittlerweile ist das Angebot an Gründerwettbewerben sehr groß, für viele Branchen, regional und bundesweit. Es gibt sie für jede Phase der Unternehmensgründung, sodass du sogar nacheinander an mehreren Wettbewerben teilnehmen kannst.

Wettbewerbe nach Gründungsphase

Du hast eine tolle Geschäftsidee und weißt noch nicht so richtig, wie du sie umsetzen kannst? Dann ist ein Ideenwettbewerb vielleicht das Richtige für dich. Hier geht es darum, Geschäftsideen zu prüfen und weiterzuentwickeln. Fachleute loten gemeinsam mit dir in dieser frühen Unternehmensphase das Potenzial deiner Idee aus. Wenn sie vielversprechend erscheint und du womöglich sogar einen Preis gewonnen hast, geht es in die konkrete Planung.

Jetzt ist es Zeit, einen Businessplan zu erstellen, mit dem du wiederum an einem Businessplan-Wettbewerb teilnehmen kannst. Hier helfen dir Expert*innen, deinen Plan zu optimieren. Sind deine Annahmen bezüglich der Umsätze und dem Personalbedarf realistisch? Welche Aufgaben kann dein Team leisten und wofür brauchst du externe Unterstützung? Ein Businessplan-Wettbewerb ist gerade für Gründer*innen hilfreich, deren Plan noch Verbesserungsbedarf hat, denn er bietet die Chance, dass am Ende ein richtig guter Businessplan steht, auch ohne den Wettbewerb zu gewinnen. Die Sieger*innen eines Businessplan-Wettbewerbs profitieren oft auch von günstigen Finanzierungsangeboten durch die an der Wettbewerbsausrichtung beteiligte Bank.

Hast du dein Unternehmen bereits erfolgreich gegründet, kannst du bei einem Wettbewerb für Neugründungen mitmachen. Das sind die eigentlichen Gründerwettbewerbe, die die besten Neugründungen prämieren. Jetzt gilt es vor allem, mit der Teilnahme deine Geschäftsgründung publik zu machen und so beispielsweise Partner für eine Finanzierung zu finden.

Und wenn deine Gründung schon etwas zurückliegt, gibt es noch Wettbewerbe, die sich an junge Unternehmen richten, die in eine Wachstumsphase eintreten und dafür eine geeignete Wachstumsfinanzierung suchen oder die Ideen für eine Neuausrichtung unabhängig bewerten lassen wollen.

Wettbewerbe nach Branche und nach Region

Die ersten deutschen Gründerwettbewerbe richteten sich Ende der 1990er-Jahre explizit an Startups, also völlig neue, ungewöhnliche Geschäftsideen mit großem Potenzial. Mittlerweile gibt es Wettbewerbe für fast jede Branche, beispielsweise für Handwerk, Handel und Dienstleistungen oder Bio-Unternehmen. In allen Bundesländern sprechen zahlreiche regionale Wettbewerbe Existenzgründer*innen an, mit dem Ziel, den jeweiligen Wirtschaftsstandort zu stärken.

Warum du bei einem Wettbewerb mitmachen solltest

Es gibt viele gute Gründe, warum du an einem Gründerwettbewerb teilnehmen solltest. Hier noch einmal die wichtigsten zusammengefasst:

  • Expert*innen setzen sich mit deinem Konzept auseinander und geben dir wertvolles Feedback. So kannst du vor der Umsetzung noch Details optimieren. 
  • Viele Wettbewerbe bieten kostenlose Coachings oder Schulungen an
  • Die Vernetzung mit anderen Gründer*innen oder Unternehmer*innen hilft dabei, Unterstützung zu finden und B2B-Kontakte zu knüpfen.
  • Eine gute Platzierung oder sogar ein Gewinn bei einem Wettbewerb sind ein Gütesiegel, mit dem du deine Firma schmücken kannst.
  • Banken und andere Kapitalgebende sind entweder direkt in Wettbewerbe involviert oder beobachten sie. Das bietet dir die Chance, eine Finanzierung in die Wege zu leiten. Für die Sieger*innen ist manchmal direkt eine Bankfinanzierung verfügbar.
  • Ein Wettbewerb mit klarem Ziel und einer harten Deadline hilft dir, strukturiert und zielgerichtet zu arbeiten. Wenn du dich hier verzettelst, ist das eine gute Gelegenheit herauszufinden, wie du deine Arbeitsweise besser organisieren kannst.

Natürlich gibt es auch (wenige) Gründe, nicht mitzumachen:

  • Ein Gründerwettbewerb macht Arbeit. Egal, ob du dafür deine Idee zu Papier bringst oder einen Businessplan erstellst – es wird dich Zeit und Mühe kosten. Wenn deine frisch gegründete Firma auf Hochtouren läuft und du keine freie Minute hast, ist das wahrscheinlich nicht der richtige Zeitpunkt, sich noch zusätzlich an einem Wettbewerb abzuarbeiten.  
  • Wenn du nicht vorhast, mit deinem Unternehmen in irgendeiner Form Neues auszuprobieren, also einfach genau das machst, was viele andere schon vor dir gemacht haben, dann ist ein Wettbewerb vermutlich verschwendete Zeit. Es ist für einen Gründerwettbewerb nicht besonders spannend, wenn du eine Postfiliale übernimmst. Aber wie wär’s mit einem Shop-in-Shop-Konzept, inkl. Friseursalon und Kinderbetreuung? Vielleicht doch ein Wettbewerb?
  • Wenn du bereits über ein großes Netzwerk aus Expert*innen und Unterstützer*innen verfügst, Kontakte zu Kapitalgebenden hast und es keinerlei Zweifel an deiner Geschäftsidee und der Entwicklung deines Unternehmens gibt, dann brauchst du die ganzen tollen Benefits eines Wettbewerbs nicht mehr. Aber du könntest gewinnen!

Gründerwettbewerbe im Überblick

Viele unserer Partner bieten ebenfalls Wettbewerbe an – hier eine Übersicht:

KfW Award Gründen

Der KfW-Award Gründen prämiert jährlich einen Sieger aus jedem Bundesland, die anschließend um des Bundessieg konkurrieren. Teilnehmen kannst du, wenn du gegründet oder ein Unternehmen übernommen hast.

Deutscher Gründerpreis

Der Deutsche Gründerpreis ist bundesweit ausgelegt und findet jährlich statt. Es gibt mehrere Kategorien, für die du dich bewerben kannst.

Gründerwettbewerb – Digitale Innovation

Der Wettbewerb Digitale Innovation ist interessant für dich, wenn du im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien gründen möchtest.

Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland

Kultur- du Kreativpilot*innen Deutschland ist ein Wettbewerb der Bundesregierung für Gründer*innen und Selbständige mit besonders kreativen oder kulturellen Geschäftsideen.

Weitere Wettbewerbe unserer Partner

Diese Partner der Gründerplattform bieten auch Wettbewerbe an:

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Tipps und Tricks: Wie gewinnst du das Ding?

Das Wichtigste: Entscheide dich für den richtigen Wettbewerb. Das ist gar nicht so einfach, denn es gibt in Deutschland inzwischen jedes Jahr weit über hundert Ausschreibungen. Wähle einen Wettbewerb aus, der zur Gründungsphase deines Unternehmens passt, aus deiner Branche und/oder aus deiner Region ist. Siehe dazu den Abschnitt: Diese Wettbewerbe gibt es und das sind die besten. Wenn du deinen Wettbewerb gefunden hast, gilt: Vorbereitung ist alles. Fang rechtzeitig an, damit du nicht unnötig unter Zeitdruck gerätst.

Der richtige Zeitpunkt

Wenn du an einem Businessplan-Wettbewerb teilnehmen willst, ist es ratsam, vorher einen Proof of Concept erfolgreich durchgeführt zu haben. Dafür gibt es verschiedene Methoden. Die einfachste ist, etwas Marktforschung für dein Vorhaben zu betreiben, um sicherzustellen, dass du dich nicht verrannt hast. Denn sollte es Schwachpunkte in deinem Konzept geben – der Wettbewerb wird sie gnadenlos aufdecken. Mach dir die Mühe lieber vorher und nutze den Wettbewerb dann konstruktiv.

Vorbereitungsangebote nutzen

Nutze möglichst viele der Vorbereitungsmöglichkeiten, die der Wettbewerb anbietet. Besuche Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen und Vernetzungstreffen, nimm an Coachings teil und sprich mit Expert*innen und involvierten Banken. Tausche dich mit anderen Gründer*innen und den Teilnehmer*innen der Vorjahre aus, wenn sich die Gelegenheit bietet.

Von Medien-Berichterstattung profitieren

Wenn der Wettbewerb gelaufen ist und die Siegerehrung ansteht, kommen – je nach Größe – regionale und/oder überregionale Medien, um davon zu berichten. die vorderen Plätze belegt, steht jetzt im Rampenlicht. Aber auch, wenn du keinen Preis gewonnen hast, solltest du auf neugierige Reporterteams vorbereitet sein, die sich über kuriose oder innovative Ideen freuen. Bring Infomaterial mit zur Veranstaltung oder – sofern vorhanden – Prototypen, mit denen du Journalist*innen beeindrucken kannst. Von einer kurzen Erwähnung in der Lokalzeitung bis zu einem ausführlichen Fernsehbeitrag ist alles drin.

Fazit

Ein Gründerwettbewerb lohnt sich für fast alle Gründer*innen, egal, ob du zum ersten Mal teilnimmst oder jedes Jahr mit einer neuen Idee. Wettbewerbe geben dir Strukturen und Systematiken an die Hand, die dir helfen, dein Vorhaben zu optimieren. Sie bieten die einmalige Gelegenheit, dich mit anderen Gründer*innen, Kapitalgebenden und Medien zu vernetzen. Und schlussendlich machen sie gute Geschäftsideen bekannt. Wenn du es dir zeitlich erlauben kannst, dann lautet unsere Empfehlung ganz klar: Mach mit!

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bhp