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Mach jetzt den Traum vom eigenen Restaurant wahr

Als Gastronom*in Gäste glücklich machen
Ein Restaurant eröffnen – vom Konzept zur Gründung

Ein Restaurant zu gründen, ist für viele Selbstständige eine reizvolle Perspektive. Doch für eine erfolgreiche Existenzgründung in der Gastronomie ist eine Menge zu beachten. Du benötigst ein attraktives Konzept, das Gäste ins Haus lockt, und einen idealen Standort. Vor der Restauranteröffnung lauert zudem eine ganze Reihe an bürokratischen Voraussetzungen: Gastronom*innen brauchen eine Gaststättenerlaubnis, einen Gewerbeschein vom Gewerbeamt, Genehmigungen, Versicherungen. Und natürlich meist eine Finanzierung und damit einen Businessplan. All das erfordert eine Menge Planung. Du wirst Zeit brauchen, bis du schließlich Eröffnung feiern kannst. Unsere Tipps helfen dir auf dem Weg ins eigene Restaurant.

Gastro – etwas für dich?

Klar, wohl jede*r von uns geht gern gut essen. Aber deswegen ist eine Existenzgründung in der Gastronomie lange nichts für jeden. Wenn du ein Restaurant eröffnen willst, musst du dich auf Arbeitszeiten einstellen, die oft spät in den Abend und deutlich über die Öffnungszeiten hinausgehen. In aller Regel erfordert ein Restaurant eine Finanzierung, bei einem vergleichsweise hohen Insolvenzrisiko in dieser Branche. Ein Restaurant zu eröffnen und zu betreiben, ist harte, anspruchsvolle Arbeit. Spaß am Kochen allein ist noch keine ausreichende Grundlage, um sich in der Gastronomie selbstständig zu machen. Aber Vorerfahrungen als Koch oder Köchin bzw. allgemein durch Mitarbeit in einem Restaurantbetrieb sind eine gute Basis.

Voraussetzungen für den Betrieb eines Restaurants

Um ein Restaurant zu eröffnen, brauchst du zunächst einen Gewerbeschein vom Gewerbeamt. Außer der Gewerbeanmeldung ist eine Gaststättenerlaubnis erforderlich (auch Gaststättenkonzession oder einfach Konzession genannt), wenn du den Gästen außer Speisen auch alkoholische Getränke anbieten möchtest. Für den Antrag brauchen Selbstständige wiederum andere Unterlagen, z.B. eine steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Finanzamt, ein aktuelles polizeiliches Führungszeugnis, eine Gewerbeversicherung und ein Gesundheitszeugnis vom Gesundheitsamt. Du kannst die Gaststättenkonzession erst beantragen, wenn du schon den Miet- oder Pachtvertrag für die Räumlichkeiten hast.

Gerade in der Gastronomie ist Steuerhinterziehung leider immer wieder ein Thema. Um sicherzustellen, dass Umsätze ordnungsgemäß gebucht und nicht nachträglich manipuliert werden können, hat der Gesetzgeber die Kassensicherungsverordnung erlassen. Sie sieht unter anderem vor, dass du die Kassen in deinem Restaurant beim Finanzamt anmelden und sie durch eine technische Sicherungseinrichtung sichern musst. Genauere Informationen findest du in unserem Artikel über die neue Kassensicherungsverordnung

Die Bewältigung der Bürokratie braucht Zeit und verursacht Kosten. Informiere dich frühzeitig bei den zuständigen Ämtern und Behörden, damit du weißt, womit du zu rechnen hast, wenn du in deiner Stadt ein Restaurant eröffnen möchtest. Und rechne damit, bald nach der Existenzgründung Besuch vom Gesundheitsamt zu bekommen – Hygienekontrollen sind in der Gastronomie vorgeschrieben und werden auch in den Jahren nach dem Gründen regelmäßig stattfinden.

Ein Restaurant mit gutem Konzept eröffnen

Gründer*innen, die sich mit einem Restaurant selbstständig machen wollen, müssen dafür sorgen, sich von den Konkurrenten abzuheben. Das schaffst du am besten, indem du dir viele Fragen stellst und kritisch mit dir selbst bist. Wir haben ein paar Fragen gesammelt, mit denen du beginnen kannst.

  • Warum solltest ausgerechnet du ein Restaurant eröffnen?
  • Was ist dein Alleinstellungsmerkmal?
  • Wo ist deine Nische am Markt?
  • Bietest du Speisen für spezielle Geschmäcker an, z. B. vegane Gerichte oder delikate Burger, oder in einer besonderen Qualität, etwa Bioprodukte?
  • Verfolgst du einen ungewöhnlichen Ansatz?
  • Nutzt du vorwiegend regionale und/oder saisonale Lebensmittel?
  • Schaffst du eine einzigartige Atmosphäre, ein Ambiente, das dich einmalig macht, oder setzt du auf ein Franchise, um von einer bekannten, etablierten Marke zu profitieren?
  • Willst du ein klassisches Restaurant eröffnen, einen Pub mit wenigen Gerichten oder eine Bar?
  • Lohnt sich ein Mittagstisch für die Beschäftigten der umliegenden Firmen?
  • Zielst du eher auf ein gehobenes Klientel, auf Touristen, Trucker, Familien,Studierende oder ganz andere Zielgruppen?
  • Sind in der Gegend, in der du gründen willst, viele Leute unterwegs, ist dein Standort gut zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen oder brauchst du genügend Platz zum Parken?
  • Ermöglichen Außenplätze in deinem Restaurant bei gutem Wetter draußen zu essen?
  • Welche Zielgruppe kannst du an welchen Tagen und zu welchen Zeiten mit welchem Angebot ansprechen?

Mach dir über solche Fragen intensive Gedanken und sprich darüber mit vielen Menschen in deinem Umfeld. Auch die Einrichtung muss zur Gesamtidee passen. Gutbürgerliche Küche wirkt in Glas und Metall wahrscheinlich weniger attraktiv und eine moderne, international ausgerichtete Küche wiederum kommt in einer 1970er-Jahre-Optik vermutlich nicht zur Geltung – es sei denn, all dies ist ein geschickter Teil des Konzepts. Um ein Restaurant zu eröffnen, das sich trägt, müssen jedenfalls all diese Elemente ineinandergreifen.

Gründungstipps vom Insider

Björn Grimm ist als Berater in der Gastroszene ein gefragter Mann und weiß, wie man ein Restaurant erfolgreich führt. Hier sind seine wichtigsten Gründungstipps:

  1. Behalte das Zepter in der Hand
    Deine Köchin bestimmt, was auf der Karte steht? Dein Restaurantleiter setzt die Preise fest? Das sollte nicht passieren. Du entscheidest, was in deinem Restaurant geschieht. Das bedeutet nicht, dass du einen autoritären Führungsstil pflegen und alles selbst machen solltest. Es geht nur darum, dass du über alle Abläufe in deinem Restaurant informiert sein solltest.
     
  2. Verkaufe deine Arbeit nicht unter Wert
    Unser Experte rät, von Anfang an reelle Preise auf die Karte zu setzen. Verramsche deine Arbeit nicht. Wenn deine Gäste nach dem Essen nicht nur satt, sondern begeistert sein sollen, braucht es Qualität – und die hat ihren Preis.
     
  3. Rechne deinen Mindestumsatz aus
    Anstatt zu hoffen, dass am Monatsende die Kasse stimmt, solltest du knallhart kalkulieren, wie viel Umsatz du am Tag oder in der Stunde machen müsstet, um rentabel zu wirtschaften. Abhängig von der Miete und der Anzahl deiner Mitarbeiter*innen kommen schnell 200 bis 300 EUR Umsatz pro Stunde zusammen! Ist das realistisch? Wenn nicht, solltest du dringend deinen Businessplan überarbeiten.

Der richtige Standort für deine Gründung

Du musst einen Standort suchen, an dem du deine Vorstellungen umsetzen kannst und die passenden Gäste findest. Nimm dir ausreichend Zeit für eine Standortanalyse, damit du wirklich sicher bist, den richtigen Ort gefunden zu haben, um dein Restaurant zu eröffnen. Die Größe muss zu den Plänen passen, das Umfeld und die Wettbewerbssituation wollen berücksichtigt werden. Und schau ganz genau hin, wenn dir ein unwiderstehliches Angebot für tolle Räume in einem Umfeld gemacht wird, in dem immer wieder Restaurants ihre Pforten schließen: Vielleicht waren weniger die Konzepte schlecht, sondern die Lage.

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Businessplan und Finanzierung

Ein Restaurant zu eröffnen, ist mit erheblichen Kosten verbunden, etwa für Umbauten, Einrichtung, Ausstattung und Vorräte. Auch kleinere Projekte benötigen schnell mehrere zehntausend Euro; beim Franchising wird die Summe häufig sogar sechsstellig. Gewöhnlicherweise braucht es dafür eine Fremdfinanzierung. Banken vergeben Kredite in die Gastronomie allerdings eher zurückhaltend. Selbständige brauchen einen überzeugenden, nachvollziehbaren Businessplan mit realistischem Finanzplan, aus dem Kosten, Kalkulation, potenzielle Einnahmen und finanzielle Risiken klar hervorgehen. Einen Businessplan zu erstellen, hilft dir, noch einmal alles auf den Prüfstand zu stellen:

  • Reichen die zu erwartenden Einnahmen, um laufende Kosten wie Miete und Personal zu decken?
  • Sind die Preise richtig kalkuliert und durchdacht? Ist der geplante Umsatz zu erreichen?
  • Welche Reserven hast du vorgesehen, falls es eine zeitweise nicht gut läuft?
  • Brauchst du den aktuellsten Herd, um dein Restaurant zu eröffnen, oder spart dir ein gutes Gebrauchtgerät Geld, das du anderweitig einsetzen kannst?
  • Welche Rechtsformen kommen in Frage? Einzelgesellschaft, GbR oder GmbH bieten jeweils Vor- und Nachteile, die du abwägen musst.

Wenn du deinen Businessplan fertig hast und soweit bist, dich um eine Finanzierung zu bemühen, findest du bei uns auch Hinweise auf mögliche Fördermittel und deren Voraussetzungen.

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Franchising und Restaurantübernahme

Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, ein Restaurant als Franchise-Nehmer*in zu eröffnen. Im Franchising kannst du auf Wissen, Infrastruktur und Kontakte des Franchise-Gebers zurückgreifen. Das erleichtert einiges, womöglich auch die Finanzierung, da du bei der Einwerbung von Fremdkapital mit einem erprobten Geschäftskonzept punkten kannst. Andererseits sind oft hohe Startinvestitionen nötig. Du wirst Gebühren an den Franchise-Geber zahlen müssen und bist in deiner Freiheit zur eigenen Gestaltung eingeschränkt.

Eine weitere Alternative könnte sein, ein existierendes Restaurant zu übernehmen. Dann solltest du genau prüfen, ob der geforderte Preis realistisch ist. Schau dir die Bilanzen der letzten Jahre sowie den Standort genau an und überprüfe, welche Investitionen anstehen. Umbauten können schnell ins Geld gehen und außerdem neue Genehmigungen erforderlich machen. Das solltest du alles auf dem Zettel haben.

Gute Mitarbeiter*innen finden

Wenn du Gaststättenkonzession, Businessplan und Standort hast, fehlt dir noch etwas Entscheidendes, damit dein Traum langfristig trägt: Angestellte, die wissen, wie Gastronomie funktioniert, und die Lust haben, bei dir zu arbeiten. Professionelle Bedienung, optimale Abläufe und Prozesse in der Zubereitung und im Service, kurze Wartezeiten, Laufwege – vieles sieht von außen einfach aus, erfordert aber Erfahrung, Kompetenz, Talent und die richtige Einstellung, damit ein Rädchen ins andere greift. Du brauchst eine gute Personalplanung und -einteilung - und vor allem: engagierte Leute. Motivation und gute Bezahlung sorgen dafür, dass sie dir erhalten bleiben.

Unser Experte Patrick Stähler erklärt dir im folgenden Video, worauf du bei deinem Team achten solltest:

Die richtige Speisekarte

Die Speisekarte ist das Aushängeschild jedes Restaurants. Aus ihr sollte die Grundidee erkennbar sein, die dich umtreibt. Allein schon deshalb sollte sie nicht zu umfangreich sein. Die Mischung aus fester Karte mit ständigen Gerichten und saisonalen Angeboten muss stimmig sein. Eine unüberschaubare Auswahl irritiert den Gast, erfordert erheblichen Mehraufwand und zwingt dich womöglich zu Abstrichen in der Qualität. Benenne die Speisen so, dass die Beschreibung schon beim Lesen Appetit macht. Versprich aber nichts, was der Gast auf dem Teller nicht wiederfindet.

Marketing

Wenn du ein Restaurant eröffnen willst, gehört heute ein findiges Marketing dazu. Überlege dir genau, wie du dich positionieren willst. Verleihe deiner Gründung ein klares, scharfes Profil, das dich wiedererkennbar macht. Achte darauf, dass es aus der Speisekarte hervorgeht und sich in der Einrichtung, dem Internetauftritt und natürlich dem Namen widerspiegelt. Ideal ist ein Name, der die Identität und den Geist deines Restaurants transportiert und sich sofort einprägt.

Wenn die Eröffnung vor der Tür steht, kannst du Flyer in der Umgebung verteilen und in lokalen Blättern Anzeigen schalten. Internet und soziale Medien eröffnen dir viele weitere Chancen. Auf Kanälen wie Facebook oder Twitter kannst du mit tagesaktuellen Angeboten locken. Fotos in ansprechender Optik lassen dem Gast das Wasser schon beim Betrachten im Munde zusammenlaufen. Und achte darauf, wie Kunden dich auf Bewertungsportalen beschreiben. Nimm Kritik und Anregungen dort ernst und kommuniziere ehrlich und offen, wenn du darauf reagierst.

Genauso wichtig wie die Außendarstellung und ein stimmiger Name, der hängen bleibt, ist das Erlebnis vor Ort im Restaurant. Um einen schönen Abend zu haben, erwartet der Gast aufmerksamen und herzlichen Service sowie eine ansprechende Qualität. Fertigprodukte können Kunden sich selbst besorgen und tiefgekühltes Gemüse schmeckt nun mal meist wie aus dem Tiefkühler. Damit kann man als Gastronom*in vielleicht Touristen abspeisen, aber wird kaum Stammgäste gewinnen. Sorge dafür, dass du an Freunde, Bekannte und Kollegen weiterempfohlen wirst – wegen des leckeren Essens, aufgrund der frischen Lebensmittel und des guten Service. Dann wird dein Traum auch nach der Eröffnung Bestand haben.

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bhp