Entrepreneur*in in Residence

Klarmachen zum Gründen

Sich mit einer frischen Idee in die Selbstständigkeit zu stürzen, kann viele Fallstricke bergen. Als Gründer*in sagt einem schließlich niemand, worin die Risiken des Unternehmertums liegen. Warum also nicht erst einmal Erfahrungen in einem Unternehmen sammeln – als Entrepreneur*in in Residence? Damit verbindest du das Beste aus zwei Welten miteinander.

Was ist ein Entrepreneur in Residence?

Übersetzt ist ein*e Entrepreneur*in in Residence (EIR) ein*e “Unternehmer*in im Haus”, also ein*e Gründer*in im Unternehmen selbst. Ursprünglich sah dessen/deren Rolle wie folgt aus: Der/die EIR versuchte, dem/der klassischen Konzernmanager*in oder dem/der traditionsbewussten Mittelständler*in klarzumachen, wie Selbstständige ticken und wie man neue Zielgruppen erschließt – indem man etwa eigens auf sie abgestimmte Produkte entwickelt. Er/Sie hatte also bereits Erfahrungen als Gründer*in und brachte diese im Unternehmensumfeld ein. Dies war in großen Ventures lange der/die typische Entrepreneur*in in Residence; doch die Rolle hat sich in den letzten Jahren etwas gewandelt.

Gerade für die digitale Transformation unserer Wirtschaft ist eher der neue Typ Entrepreneur*in in Residence gefragt. Dieser hat im besten Fall ein Näschen für Innovation, womöglich auch schon eine Geschäftsidee, verfügt aber über keinerlei Erfahrung als Gründer*in. Das Unternehmen wiederum hat die Ressourcen sowie das Knowhow, benötigt aber frischen Wind und Einfallsreichtum, um alte Strukturen aufzubrechen und neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Typische Settings hierfür sind:

  • Company Builder
  • Inkubatoren angekoppelt an größere Unternehmen
  • Spin-offs – also Ausgründungen – aus etablierten Unternehmen
  • Teilweise auch Acceleratoren
Sebastian, Anja und Jan

Hörempfehlung: Du möchtest mehr darüber erfahren, was ein Company Builder eigentlich macht und wie es ist, mit einem zusammenzuarbeiten? Jan hat mit Sebastian Schulz, Geschäftsführer von Hanse Ventures, einem Hamburger Company Builder und Anja Visschers, Gründerin von Pryntad.com, gesprochen. Sie berichten davon, wie sie zusammengefunden haben und plaudern dabei auch über das ein oder andere Problemchen. Reinhören lohnt sich! 

Deine Vorteile als Entrepreneur in Residence

Möchtest du den Schritt zum/zur EIR wagen, profitierst du von diesen Dingen am meisten:

  • Erfahrungen sammeln: Eigne dir das Knowhow der Besten an. Bevor du dich als Gründer*in auf die Nase legst, weil du womöglich den ein oder anderen wichtigen Trick nicht kanntest, holst du dir dieses Wissen eben direkt da, wo es zuhauf vorhanden ist! Als Entrepreneur*in in Residence erhältst du Einblicke in juristische, strategische und finanzielle Feinheiten eines Unternehmens. Hier holst du dir das Rüstzeug für die erfolgreiche Gründung.
     
  • Verantwortung übernehmen: Dir wird relativ schnell Verantwortung übertragen. So kannst du zeigen, was du draufhast, ohne den mühsamen Aufstieg auf der herkömmlichen Karriereleiter bewältigen zu müssen. Zudem gehört es zur Geisteshaltung eines/einer Entrepreneur*in in Residence, voranzugehen und neue Wege zu beschreiten.
     
  • Mehr Freiheiten: Ein*e EIR ist in gewisser Weise auch dazu da, frischen Wind in ein Unternehmen zu bringen. Dir werden also mehr Freiheiten zugestanden, um deine Ideen umzusetzen. Denn wenn dir auch die Berufserfahrung fehlen mag: Dein Näschen für unkonventionelle und kreative Lösungen sollte nicht von festgefahrenen Strukturen aufgehalten werden. Damit das nicht passiert, darfst du dich also in einem gewissen Rahmen austoben.
     
  • Abwechslungsreichtum: Dein Aufgabenbereich als Entrepreneur*in in Residence kann ziemlich vielfältig sein, da du nicht als Spezialist*in für einen bestimmten Bereich geholt wirst, sondern vielmehr weitreichende Kenntnisse erlangst und diese anschließend umsetzt. Das reicht von Business Development über Projektmanagement bis hin zu Marketing und Finanzen – alles Dinge, die du als Gründer*in gut gebrauchen kannst.

Warum Unternehmen eine*n Entrepreneur*in in Residence gebrauchen können

Die Vorteile für dich liegen auf der Hand – doch was hat das Unternehmen davon? Warum sollte eine Firma wertvolle Ressourcen dafür investieren, jemanden zu fördern, der womöglich schon bald wieder weg ist?

Die Antworten sind vielfältig:

  • Ehrgeizige Mitarbeiter*innen: Jung, hungrig und talentiert – so könnte man die Suchkriterien für eine*n Entrepreneur*in in Residence beschreiben. Natürlich gibt es auch schonmal kreative Quereinsteiger*innen, aber normalerweise stehen Hochschulabsolvent*innen von Business- und Management-Studiengängen eher im Fokus der Unternehmen. Diese sind lernbereit und begierig darauf, ihr Können unter Beweis zu stellen.
     
  • Überschaubares Gehalt: Als EIR wirst du nicht unbedingt zu den Spitzenverdiener*innen im Unternehmen gehören. Vielmehr investiert die Firma in dein Potenzial! Denn sie sieht zu, dass du als Gründer*in weißt, was du zu tun hast und dein gelerntes Wissen in die Tat umsetzt. Davon profitiert sie dann wiederum, indem sie Anteile an deinem Startup erwirbt oder es gleich unter ihrem Dach beherbergt – etwa als hauseigene, neue Unternehmenssparte oder Tochterfirma.

Ausbildung: Wie auch bei Trainees bildet die Firma auf diese Weise ihre eigenen qualifizierten Führungskräfte aus und beeinflusst damit den Werdegang ihrer jungen EIR. Zudem holt sie sich frische Ideen und neue Denkweisen ins Haus, die dem Unternehmen dabei helfen, innovativ und kreativ zu bleiben.

Entrepreneur*in in Residence: Das Beste aus zwei Welten

Zusammengefasst könnte man sagen, beide Seiten gehen ein relativ geringes Risiko ein: Der/die Entrepreneur*in in Residence findet genau das richtige Umfeld vor, um erste Gründungserfahrungen zu sammeln und seinen/ihren Unternehmergeist auszuleben, während das Unternehmen selbst von neuen Geschäftsideen und jungen, motivierten Arbeitskräften profitiert.

Und wie sieht es nun mit Jobs als Entrepreneur*in in Residence aus? Fest steht: Immer mehr Firmen bieten solche EIR-Stellen an. Als angehende*r Gründer*in musst du lediglich die Augen offenhalten und dieses Sprungbrett zur Selbstständigkeit nutzen. Eine Alternative kann eine Entrepreneur University sein.

Besonders erwähnenswert ist hier natürlich der E-Commerce-Bereich: Möchtest du beispielsweise einen Online-Shop gründen, könntest du das als EIR realisieren. Den Grundstein legst du mit Hilfe eines Company Builders, der die nötige Expertise beisteuert und dich in allen Bereichen unterstützt, während du deine Geschäftsidee umsetzt.

Wunderbar inspirieren lassen kannst du dich übrigens von unseren Vorbildunternehmer*innen, zu denen auch Sabrina Beck von Geschenke.de gehört. Sie gründete ihre Plattform als Entrepreneurin in Residence beim Company Builder Hanseventure. Dort half man ihr mit wichtigem Know-how bei der Marktanalyse und den ersten Gründungsschritten, was sich zu einer erfolgreichen Partnerschaft entwickelte.

Sie hat uns ein paar Fragen beantwortet, schau dir ihre Antworten an:

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bhp