Ein starkes berufliches Netzwerk kann deinem Business zum Erfolg verhelfen. Deshalb solltest du dir schon als Gründer*in Gedanken darüber machen, wo du sinnvolle Kontakte knüpfen kannst. Denn gut durchdachtes Networking kann dir Zugang zu neuen Kund*innen, Investor*innen, Mentor*innen oder Partner*innen ermöglichen, die dein Unternehmen wachsen lassen. Dabei geht es nicht nur um die Anzahl der Kontakte, sondern vor allem um die Qualität und Nachhaltigkeit der Beziehungen, die du aufbaust.
Wie Netzwerken gelingen kann, auch wenn du glaubst, das ist nicht so dein Ding, erfährst du hier. Wir haben dir die wichtigsten Infos und hilfreiche Tipps zusammengestellt.
Was ist Networking eigentlich?
Networking bedeutet, gezielt Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen, die dir und deinem Unternehmen einen Mehrwert bieten. Es geht dabei nicht um schnelles „Visitenkartensammeln“, wie du es vielleicht von manchen Veranstaltungen und Messen kennst. Vielmehr gilt es, langfristige und vertrauensvolle Verbindungen zu knüpfen.
Dein Netzwerk sollte nicht nur aus potenziellen Kund*innen bestehen, auch mögliche Geschäftspartner*innen, Investor*innen oder Kolleg*innen aus der Branche sind wichtige Kontakte – ihr könnt euch gegenseitig unterstützen, weiterempfehlen und vielleicht auch gemeinsam an Projekten arbeiten. Im Vordergrund stehen der gegenseitige Austausch und Support. Wichtig: Networking ist immer ein Geben und Nehmen.
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Welche Vorteile bietet ein gutes berufliches Netzwerk?
Vielleicht ist Netzwerken nicht die angenehmste Vorstellung in deinem Kopf – Menschen ansprechen, dich präsentieren und mit deinem Business überzeugen. Doch es bringt dir zahlreiche Vorteile, dich mit anderen zu vernetzen. Hier siehst du die wichtigsten im Überblick:
- Wissens- und Erfahrungsaustausch: Gespräche mit erfahrenen Unternehmer*innen oder Mentor*innen können dir helfen, typische Fehler zu vermeiden und von bewährten Methoden zu profitieren.
- Neue Ideen und Geschäftsmöglichkeiten: Neue Kontakte eröffnen oft unerwartete Chancen – zum Beispiel Kooperationen untereinander oder auch Empfehlungen.
- Zugang zu Ressourcen: Oft lassen sich durch Networking auch Ressourcen auftun, an die du sonst nicht rankämst – seien es Erfahrungen anderer Geschäftsleute, Tipps und Hinweise oder auch Zugang zu Vorträgen, Know-how, neuen Kund*innen oder Märkten
- Reputationsaufbau: Durch beständiges Netzwerken stärkst du deine Sichtbarkeit in der Branche und baust Vertrauen auf.
- Persönliches Wachstum: Networking fördert deine persönliche Weiterentwicklung, denn der Austausch mit anderen kann dir neue Perspektiven eröffnen und Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten bieten. Frage ruhig auch ganz gezielt nach Feedback, um noch besser zu werden.
Wie finde ich die richtigen Kontakte?
Ein starkes Netzwerk aufzubauen, bedeutet nicht, möglichst viele Menschen zu kennen, sondern die richtigen. Aber wer sind diese „richtigen“ Kontakte? Wichtig ist, dass sie zu dir und deinem Business passen. Schau dir an, welche Personen, Impulsgeber*innen und Unternehmen in deiner Branche besonders relevant sind. Wenn du mit ihnen in Kontakt kommst, bleibst du immer über aktuelle Branchentrends auf dem Laufenden. Vielleicht hast du auch Vorbilder oder Menschen, die sich als Mentor*innen eignen würden. Du kannst beispielsweise Vorträge oder Workshops von ihnen besuchen – und dabei auch Gleichgesinnte treffen.
Natürlich ist es auch wichtig, nach potenziellen Kund*innen oder Kooperationspartner*innen Ausschau zu halten. Wie du angemessen auf sie zugehst, erfährst du noch in den Abschnitten zu Offline- und Online-Networking. Und in einem weiteren Ratgeber der Gründerplattform liest du, welche Schlüsselpartner*innen du fürs Business brauchst.
Doch nicht nur Leute, die sich bereits in deiner Branche bewegen, sind für dein Netzwerk interessant. Auch aus anderen Bereichen kannst du viel lernen und neue Perspektiven erhalten. Halte also die Augen offen! Am besten ist es, wenn du beim Aufbau deines Netzwerks strategisch vorgehst – dir also vorab überlegst, wer und was für Menschen zu dir passen könnten. Du solltest dabei aber nicht zu streng sein und offen für Neues und Unerwartetes bleiben. Zufällige Begegnungen können oft ein richtiger Game-Changer sein!
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Welche Art von Netzwerken passt zu mir?
Nicht jedes Netzwerk ist für alle Gründer*innen gleich gut geeignet. Es gibt verschiedene Netzwerke und auch verschiedene Arten zu networken – je nachdem, was deinem Business und dir persönlich entspricht:
- Lokale Netzwerke: Wenn du vor allem in der Region ansässige Kund*innen finden möchtest, ist es sinnvoll, in lokalen Wirtschaftsverbänden oder bei branchenspezifischen Treffen in deiner Umgebung aktiv zu werden.
- Branchenverbände: Bietest du spezialisierte Dienstleistungen oder Produkte für bestimmte Berufsgruppen und B2B-Kundschaft an, kannst du dich in entsprechenden Berufs- und Fachverbänden engagieren – so knüpfst du wertvolle Branchenkontakte.
- Online-Netzwerke: Plattformen wie LinkedIn, Xing oder thematische Gruppen auf Facebook sowie anderen sozialen Medien eignen sich hervorragend, um Kontakte auf digitalem Weg zu knüpfen – praktisch für alle, die sich mit Netzwerkveranstaltungen in Präsenz eher schwertun.
Am Ende hängt die Entscheidung, welche Netzwerke zu dir passen, von deinen Zielen und deiner Persönlichkeit ab. Auch eine Zielgruppenanalyse kann dir helfen, die passende Networking-Methode zu finden.
Offline netzwerken auf Events und Messen
Spezielle Netzwerkveranstaltungen ermöglichen es dir, persönlich und vor Ort neue Kontakte zu knüpfen. Aber auch auf Messen, Kongressen und Branchen-Events findest du Menschen, die dein Business weiterbringen können. Häufig sind extra Zeiten oder Stände wie ein Netzwerkcafé oder Markt der Möglichkeiten eingeplant, um Kontakte zu knüpfen.
Du fragst dich, wie du mit den richtigen Leuten ins Gespräch kommen kannst? Wir haben da einige Tipps für dich:
- Sei vorbereitet: Informiere dich im Vorfeld, wer bei der Veranstaltung anwesend sein wird und mit wem du ins Gespräch kommen möchtest. Falls dir das hilft, kannst du die Personen auch googeln oder ihre Social-Media-Kanäle ansehen, um herauszufinden, was sie gerade beschäftigt. So findest du leicht einen Aufhänger für den Gesprächsbeginn.
- Komme etwas früher: Die besten Gespräche finden oft schon vor dem eigentlichen Event statt. Nutze die Zeit, bevor es losgeht, um in entspannter Atmosphäre bei einem Kaffee erste Kontakte zu knüpfen.
- Stell dich kurz und prägnant vor: Stelle dich mit deinem vollen Namen vor und gib einen kurzen Überblick über deine berufliche Tätigkeit. Dabei hilft es, wenn du einen Elevator Pitch parat hast. Gute Vorbereitung ist die halbe Miete, aber bleib authentisch und reagiere spontan auf das, was passiert – denn es kommt (fast) immer anders, als man denkt.
- Aktiv zuhören: Stelle deinem Gegenüber Fragen, zeige ehrliches Interesse und höre aufmerksam zu. Schließlich seid ihr beide an einer Verbindung interessiert. Und mit jemandem, der nur von sich selbst spricht oder Dauerwerbung macht, möchtest du sicher auch keine Beziehung aufbauen.
- Kontaktdaten austauschen: Das ist natürlich ganz wichtig, damit ihr euch über das Event hinaus austauschen könnt. Visitenkarten sind immer noch ein praktisches Hilfsmittel für den unkomplizierten Kontaktdatentausch, mittlerweile auch digital etwa als QR-Code. Notiere dir bei Bedarf direkt, worüber ihr gesprochen habt, zum Beispiel in einer Notiz-App. So kannst du später daran anknüpfen.
Offline-Networking lebt von der persönlichen Begegnung, dem Austausch und dem Aufbau echter Verbindungen. Sei offen und entspannt, denn oft ergeben sich die besten Kontakte ganz nebenbei.
Online-Networking mit LinkedIn & Co.
Im digitalen Zeitalter ist Online-Netzwerken selbstverständlich – und bietet auch introvertierteren Gründer*innen eine stressfreie Option, Kontakte aufzubauen. Plattformen wie LinkedIn, aber auch Instagram und andere soziale Medien, sind wertvolle Tools, um dein berufliches Netzwerk schnell und effizient zu erweitern. Hier sind ein paar Tipps für den perfekten Online-Auftritt
- Gestalte dir ein professionelles Profil: Dein Profil ist deine digitale Visitenkarte. Stelle sicher, dass es vollständig ausgefüllt und auf dem aktuellen Stand ist. Schreibe einen ansprechenden Profiltext – dafür kannst du wieder den Elevator-Pitch nutzen. Integriere außerdem ein professionelles und sympathisches Profilbild. Bei deinem persönlichen Account oder wenn du Soloselbstständige*r bist, sollte es lieber ein Foto von dir sein als dein Logo – das weckt Vertrauen.
- Gehe strategisch vor: Nutze LinkedIn und Co. nicht nur, um möglichst viele Kontakte zu sammeln. Auch hier zählt Qualität vor Quantität. Schreibe persönliche Nachrichten an potenziell hilfreiche Kontakte und knüpfe so Verbindungen, die für beide Seiten nützlich sein können. Abstand halten solltest du von Kaltakquise-Nachrichten ohne individuellen Bezug. Das nervt die Adressat*innen nur und es werden wenig hilfreiche Rückmeldungen kommen.
- Sei aktiv: Teile regelmäßig Inhalte, die deiner Community Mehrwert bieten, kommentiere Beiträge und bring dich in Diskussionen ein. So bleibst du in Erinnerung und stärkst deine Präsenz im Netzwerk. Mehr Tipps für deinen Content erhältst du in unserem Artikel über Social-Media-Marketing.
- Tritt Gruppen und Foren bei: Branchenspezifische Gruppen, Fachforen und sonstige digitale Orte, an denen sich deine Zielgruppe und sinnvolle Kontakte aufhalten könnten, sind ebenfalls eine gute Möglichkeit zum Netzwerken. Dort kannst du dich als Expert*in positionieren und deine Reputation stärken.
Online-Networking bietet den Vorteil, dass du unabhängig von Zeit und Ort Kontakte aufbauen kannst. Du musst jedoch regelmäßig aktiv sein, um Beziehungen aufzubauen und zu pflegen.
Tipp: Hör mal in die Podcastfolge der Ideencouch zum Thema Netzwerken rein – dort findest du spannende Tipps und Einblicke in die Welt des Networkings!
10 Tipps für ein Top-Netzwerk
Netzwerken will gelernt sein – es ist aber auch nicht so schwierig, wie du es dir vielleicht vorstellst. Damit du wirklich perfekt vorbereitet bist, haben wir dir hier noch einmal zehn bewährte Tipps zusammengestellt, mit denen du dein Networking verbessern kannst.
1. Definiere dein Ziel
Überlege dir im Vorfeld, was du dir vom Netzwerken erhoffst und was du erreichen möchtest – so kannst du fokussierter vorgehen.
2. Bleib authentisch
Verstelle dich nicht, um anderen zu gefallen. Wenn du nicht authentisch bist, merkt das meist auch dein Gegenüber. Sei du selbst und suche nach Kontakten, die dich und deine Ideen ernst nehmen!
3. Vermeide Standardphrasen
Wenn du jemanden kontaktierst, dann schreib’ nicht immer dasselbe. Geh lieber auf die Person ein und gestalte den Beziehungsaufbau individuell und persönlich.
4. Die 20–30-Sekunden-Regel
Wenn du eher schüchtern bist oder gerade nicht in der Stimmung bist für soziale Kontakte, probiere diese Regel von Charlie Houpert aus dem Buch „Charisma on Command“: Nimm eine passive Haltung ein, indem du dich zurücklehnst, die Arme hängen lässt, dein Gesicht entspannst und auch nicht lächelst. Nach 20 bis 30 Sekunden wird dir langweilig werden und oft kommt dann auch die Motivation zurück, wieder gesellig und aktiv zu sein.
5. 70-20-10-Regel
Höre deinem Gegenüber 70 % der Zeit zu. Nutze weitere 20 %, um Fragen zu beantworten. Und rede nur 10 % der Zeit über dich selbst. So bleibt das Gespräch interessant und ausgewogen – und du läufst nicht Gefahr, zu viel von dir zu erzählen.
6. Sei vorbereitet
Überlege dir im Vorfeld, welche Fragen du stellen könntest und wie du dein Gegenüber am besten kennenlernst. Das hilft vor allem introvertierten oder ängstlichen Menschen, besser ins Gespräch zu kommen.
7. Melde dich bald wieder
Nach dem Treffen mit einer neuen Person solltest du nicht zu lange warten, bis du sie erneut kontaktierst. Bedanke dich am besten schon in der nächsten Woche für das Gespräch und sprich einen Anknüpfungspunkt an – vielleicht wolltest du der Person noch einen Link zu eurem Gesprächsthema schicken oder ähnliches. Auf diese Weise bleibst du in Erinnerung.
8. Pflege deine Kontakte langfristig
Bleibe im Austausch mit deinen Kontakten, melde dich regelmäßig und biete Mehrwert. Ein gutes Netzwerk zeichnet sich durch langfristige und vertrauensvolle Verbindungen aus.
9. Setze auch Grenzen
Für dein Netzwerk ist es nicht sinnvoll, Zeit mit Menschen zu verbringen, die dir Energie rauben oder dich nicht unterstützen wollen. Hast du das Gefühl, ein Kontakt möchte dir gar nicht weiterhelfen oder fordert zu viel von dir, kannst du den Austausch auch reduzieren.
10. Networking ist keine Einbahnstraße
Biete deinen Kontakten selbst aktiv Unterstützung an, wenn du kannst. Hilfreiche Netzwerke beruhen auf Gegenseitigkeit. Und: Wer gibt, bekommt auch.
Häufige Fehler beim Netzwerken
Beim Networking gibt es durchaus Stolperfallen, die bereichernden Kontakten im Wege stehen können. Versuche, folgende Fehler zu vermeiden, und du wirst dir erfolgreich ein Netzwerk aufbauen können:
- Zu passiv sein: Warte nicht darauf, dass andere den ersten Schritt machen. Auch wenn es schwerfällt: Geh proaktiv auf Menschen zu!
- Nur Kontakte sammeln: Es geht nicht darum, möglichst viele Visitenkarten zu bekommen. Baue lieber auf echte Verbindungen, von denen du auch profitieren kannst.
- Zu viel reden: Achte darauf, deinem Gegenüber genügend Raum zu geben. Frage gezielt nach, wenn dir etwas erzählt wird, und höre vor allem zu. So erfährst du, was die Person wirklich bewegt und wie ihr einander am besten unterstützen könnt.
- Nur auf den eigenen Vorteil bedacht sein: Netzwerken bedeutet, Beziehungen aufzubauen, die auf Gegenseitigkeit beruhen – nicht, sofort einen Nutzen aus jedem Kontakt zu ziehen.
- Netzwerke nicht pflegen: Ein einmaliger Kontakt bringt wenig, wenn du dich dann nie wieder meldest. Halte dein Netzwerk lebendig!
Fazit
Erfolgreich netzwerken ist besonders für Gründer*innen essenziell. Die ersten Kund*innen zu finden, gelingt häufig über Kontakte. Und auch, wenn du Erfahrungen sammeln, Kooperationspartner*innen finden oder dir in der Branche einen Namen machen möchtest, bringt dir Networking entscheidende Vorteile. Natürlich musst du nicht jede einzelne Netzwerkveranstaltung mitnehmen. Auch online lassen sich schnell und ortsunabhängig Kontakte knüpfen.
Achte immer darauf, sinnvolle und nützliche Kontakte zu fokussieren. Es ist nicht wichtig, wie viele Leute du kennst, sondern welche Qualität eure Beziehung hat. Mit einer durchdachten Strategie, Authentizität und Offenheit für Neues gelingt es dir mit Sicherheit, ein starkes Netzwerk aufzubauen.
FAQ
Netzwerken bedeutet, dass du gezielt berufliche Kontakte aufbaust und pflegst, die dir weiterhelfen können. Dabei geht es nicht nur ums Kennenlernen und Visitenkartensammeln, sondern vor allem um langfristige und vertrauensvolle Verbindungen, die gegenseitigen Austausch und Unterstützung fördern.
Networking bietet viele Vorteile: zum Beispiel Wissens- und Erfahrungsaustausch, den Zugang zu Ressourcen und neuen Ideen und Perspektiven. Möglicherweise findest du neue Kund*innen oder Geschäftspartner*innen. Außerdem fördert ein gutes Netzwerk das persönliche Wachstum.
Netzwerken ist für Gründer*innen besonders essenziell, da es dir den Zugang zu deinen ersten Kund*innen, aber auch Kontakten in der Branche und Kooperationspartner*innen erleichtern kann. Auch für den langfristigen Erfolg deines Unternehmens ist ein starkes Netzwerk wichtig. Vertrauensvolle Verbindungen können dir in Problemlagen helfen und dir immer wieder neue Impulse liefern.
Bereite dich gut vor und schau nach, wen du auf einer Netzwerkveranstaltung treffen könntest. Am besten beginnst du mit einer Frage, die sich auf die Veranstaltung oder die Branche bezieht, in der ihr beide arbeitet. Wichtig sind dabei echtes Interesse, offene Fragen und vor allem: Zuhören.