Ihr habt eine Idee, wie man ein bestimmtes Problem lösen kann? Ihr möchtet ein eigenes Unternehmen gründen, geht aber noch zur Schule? Dann solltet ihr in Erwägung ziehen, eine Schülerfirma zu gründen: eine großartige Möglichkeit, um schon in jungen Jahren unternehmerische Luft zu schnuppern. In diesem Artikel erklären wir euch, wie eine Schülerfirma funktioniert, was es zu beachten gibt und wie ihr euch als Schüler*innen erfolgreich selbstständig macht.
Was ist eine Schülerfirma?
Als Schülerfirma bezeichnet man eine besondere Form von schulischer Projektarbeit, die darauf basiert, dass Schüler*innen eine eigene Geschäftsidee selbstständig erarbeiten und auf dieser Grundlage ein eigenes Unternehmen gründen. Im Unterschied zu anderen Schulprojekten sind Schülerfirmen nicht unbedingt an einen befristeten Zeitraum gebunden, sondern vielmehr als langfristiges Vorhaben angedacht. Als Orientierung und Vorbilder dienen echte Unternehmen. Denn genau so, wie echte Unternehmen ein Produkt entwickeln und verkaufen, ist es auch der Sinn von Schülerfirmen, dass die Schüler*innen ein Produkt oder eine Dienstleistung produzieren und vertreiben. Dennoch bewegen sich Schülerfirmen sowohl rechtlich als auch wirtschaftlich nicht auf derselben Ebene wie reale Unternehmen, da beispielsweise die Rechtsform der Firma nur simuliert wird und der Absatzmarkt des Unternehmens sich auf das schulische Umfeld begrenzt. Es gibt also einige Unterschiede zwischen realen Unternehmen und Schülerfirmen, die Risiken, aber insbesondere auch Chancen bergen.
Eine Schülerfirma als Vorbereitung für das Berufsleben
Jungen Menschen wird oft zugeschrieben, besonders unkonventionell und wissbegierig zu sein und mit einer klaren Brille auf unsere Welt zu schauen. Immerhin befasst ihr euch in eurem Schulalltag mit einer ganzen Bandbreite an verschiedenen Themen: von Englisch über Chemie bis zu Kunst und Mathematik. So können Ideen entstehen, auf die eine Person, die mitten im Berufsleben steckt, vielleicht nicht kommen würde. Doch junge Menschen sind nicht nur breit gebildet – sie sind auch der Motor von gesellschaftlichen Trends und haben möglicherweise Lösungen für Probleme parat, die von Erwachsenen gar nicht wahrgenommen werden. Eine Schülerfirma ist eine gute Möglichkeit, um euch in einem geschützten Raum mit euren Ideen auseinanderzusetzen und diese Wirklichkeit werden zu lassen. Einige Fähigkeiten, die im Rahmen einer Schülerfirma erlernt werden, sind Teamfähigkeit, Eigenverantwortung, Initiative, Kreativität und unternehmerisches Denken. Das sind Dinge, die euch später im Berufsleben helfen werden, die aber auch allgemein förderlich für euch als mündige Individuen selbst sind.
Schritt für Schritt eine Schülerfirma gründen
Und wie gründet ihr jetzt eure eigene Schülerfirma? Diese Anleitung gibt einen ersten Überblick über die Schritte, die ihr geht, um euren Traum vom eigenen Unternehmen zu erfüllen.
- Zunächst entwickelt ihr eine eigene Geschäftsidee. Dabei handelt es sich eher nicht um einen spontanen Einfall. Stattdessen enthält die Geschäftsidee bereits erste Überlegungen, welches grundlegende Problem ihr lösen möchtet und wie ihr damit Geld verdient. Lasst euch von den Ideen etablierter Unternehmer*innen inspirieren und erarbeitet eine Idee, die zu euren Persönlichkeiten und Fähigkeiten passt. Stellt euch folgende Fragen: Was könnt ihr gut? Was bietet ihr an? Warum begeistert euer Angebot die Zielgruppe?
- Habt ihr eure Geschäftsidee ausgearbeitet, kann daraus ein konkretes Geschäftsmodell entstehen. Hier nimmt die Geschäftsidee Form an und ihr versteht, wie ihr damit Geld verdient. Mit dem kostenlosen Geschäftsmodell-Tool der Gründerplattform könnt ihr schnell und einfach euer tragfähiges Geschäftsmodell entwickeln. Aus elf Bausteinen könnt ihr das Unternehmen strukturiert und konkret aufbauen, verbessern und darstellen. Probiert es gleich aus!
- Wenn das Geschäftsmodell eurer Schülerfirma steht, könnt ihr mit dem Schreiben eures Businessplans beginnen. Denn nur, wenn ihr die Idee hinter eurem Unternehmen schlüssig ausformuliert, könnt ihr auch andere Menschen, wie eure Lehrer*innen oder potenzielle Partnerfirmen, überzeugen. Beim Schreiben eures Businessplans geht es auch darum, wie eure Arbeitsaufteilung im Team aussieht, welche Kosten auf euch zukommen und mit welchen Umsätzen zu rechnen ist. Mit dem interaktiven Businessplan-Tool der Gründerplattform schreibt ihr schnell und einfach euren Businessplan. Wir leiten euch durch jedes Kapitel und unterstützen euch mit Leitfragen, Video-Tutorials und Beispielen.
- Jetzt haben wir gute Nachrichten: Die Planung eurer Schülerfirma ist geschafft und ihr könnt spätestens jetzt loslegen. Nun geht es darum, euren Alltag als Schülerfirma zu gestalten. Wie sehen eure Arbeitsprozesse aus? Wie funktioniert die Absprache innerhalb des Teams? Habt ihr ein wöchentliches Meeting, um euch über Erfolge und Probleme auszutauschen? Nutzt die zahlreichen Ratgeber der Gründerplattform, um euch beispielsweise über agile Arbeitsmethoden zu informieren, passende Marketingmaßnahmen für eure Firma zu kreieren und herauszufinden, wie ihr euer Geschäftsmodell stetig weiterentwickeln könnt (Stichwort Geschäftsmodellinnovation). Klickt euch durch und nutzt unbedingt die Suchfunktion, um euer Thema auf der Gründerplattform zu finden!
Regularien beim Gründen einer Schülerfirma
Eine Schülerfirma ist, ähnlich einer AG, ein schulisches Projekt und ihr als Schüler*innen genießt einige Vorteile gegenüber anderen Betrieben. Dennoch sind einige Regularien zu beachten, die aber mit etwas Planung bewältigt werden können:
- Pädagogische Aufsichtspflicht: Wie bei allen Schulprojekten ist es auch beim Gründen einer Schülerfirma sinnvoll, dass eine Lehrkraft oder andere pädagogische Kraft der Schule als Projektbegleiter*in die Aufsicht führt und euch als Ansprechperson beratend zur Seite steht. So könnt ihr auf wichtige Erfahrungen und Input zurückgreifen, die euch mit Sicherheit weiterhelfen.
- Einverständnis der Schule: Für das Gründen einer Schülerfirma solltet ihr euch das Einverständnis eurer Schulleitung einholen. Macht einfach einen Termin bei der Schulleitung und überzeugt den/die Schulleiter*in mit einer kurzen Präsentation. Besonders effektiv sind Argumente, die auf den pädagogischen Mehrwert des Projektes abzielen: Welche Kompetenzen werden erworben und wodurch? Welche Erfahrungen sammelt ihr? Mit diesen Argumenten werdet ihr mit Sicherheit die Erlaubnis erhalten und könnt sofort loslegen!
- Buchhaltung: Auch eine Schülerfirma ist verpflichtet, über alle Ausgaben und Umsätze der Firma Buch zu führen. Das ist besonders wichtig, wenn beim Finanzamt nachgewiesen werden muss, dass die Schülerfirma nicht umsatz- oder körperschaftssteuerpflichtig ist. Was nach viel Papierkram klingt, kann mit einigen Tricks einfach und schnell bewältigt werden. Die Gründerplattform erklärt euch, wie die einfache Buchführung und doppelte Buchführung funktioniert.
- Steuern: Bei der Frage, ob Schülerfirmen Steuern zahlen müssen, ist zunächst wichtig zu klären, wer Träger, also verantwortlich für die Schülerfirma ist. Das kann der Schulförderverein oder ein spezieller Schulträger sein. Steuerzahlungen fallen jedoch nur dann an, wenn eine bestimmte Umsatz- oder Gewinngrenze überschritten wird. Informiert euch beim örtlichen Finanzamt oder beim Träger eurer Schülerfirma, um zu prüfen, ob ihr steuerpflichtig seid. Erfahrt mehr dazu auf unserer Seite Steuern für Selbstständige.
- Rechtsgeschäfte: Wird ein vertragliches Verhältnis zwischen der Schülerfirma und einem externen Kooperationspartner geschlossen, muss geklärt werden, wer im Zweifel haftet. Generell müssen Rechtsgeschäfte immer über den Träger abgeschlossen werden. Damit ihr im Namen des Trägers Rechtsgeschäfte schließen dürft, benötigt ihr eine Vollmacht. Kontaktiert einfach euren Träger, erklärt diesem, mit wem ihr einen Vertrag abschließen möchtet und warum, und fragt nach einer Vollmacht.
- Konkurrierendes Geschäft: Eure Schülerfirma darf keine Konkurrenz für wirtschaftliche Unternehmen in der Umgebung darstellen. Wenn euer Vertrieb auch außerhalb des Schulbetriebs läuft, ist es durchaus sinnvoll, Kontakt zu Firmen mit einem ähnlichen Angebot aufzunehmen. Vielleicht ergibt sich daraus sogar eine Kooperation, von der ihr profitiert.
- Versicherungsschutz: Genau wie andere schulische Projekte wird auch für Schülerfirmen und ihre Mitarbeitenden der Versicherungsschutz über die Versicherung der Schule gewährleistet. Sprecht aber mit der projektbegleitenden Lehrkraft, um zu prüfen, ob der schulische Versicherungsschutz für euer Vorhaben ausreicht.
Tipp: Wenn ihr eure Schülerfirma gründet, kommt sehr viel Neues auf euch zu. Aber glaubt uns: So geht es jeder Person, die sich für die Selbstständigkeit entscheidet, und Neues bringt auch viel Spaß. Wir haben aus diesem Grund die Gründerplattform entwickelt, die euch mit hilfreichen Tools und zahlreichen Ratgebern beim Gründen zur Seite steht. Klickt euch einfach durch oder nutzt die Suchfunktion, wenn Fragen aufkommen.
Hast du eine visionäre Idee, die die Welt verändern kann? Lass dich nicht von deinem Alter einschränken. Ich habe mit 18 kurz vor dem Abitur als Einzelunternehmer gestartet und bereue nichts. Gute Ideen treiben unsere Welt an. Überwinde Hürden, entfalte dein Potenzial und gestalte Zukunft mit deiner Gründung!
Gründer von Linkspreed
Marc Herdina
Vorteile und Nachteile einer Schülerfirma
Wie ihr bereits erfahren habt, birgt das Gründen einer Schülerfirma viele Vorteile. Ganz oben zu nennen ist das Erlernen beruflicher Kompetenzen in einem geschützten Raum. Ihr könnt schon vor dem Eintritt in die Berufswelt wertvolle Erfahrungen sammeln und Dinge lernen, die sonst nicht auf dem Lehrplan stehen. Aber auch eure sozialen Kompetenzen werden erweitert: Mit anderen Personen an einem gemeinsamen Ziel (nämlich eurer Geschäftsidee) zu arbeiten, erfordert viel Empathie, Kommunikation und Teamgeist – wichtige Eigenschaften, die in jeder sozialen Beziehung wertvoll sind. Und das ganz besondere beim Gründen einer Schülerfirma: Ihr könnt Wirksamkeit am eigenen Leibe erfahren. Was für ein großartiges Gefühl, wenn man endlich das fertige Produkt in den Händen hält oder das erste positive Feedback von einer Kundin bekommt.
Doch wo es Vorteile gibt, sind Risiken meist nicht fern. Schließlich heißt es: no risk, no fun. Doch wir haben gute Nachrichten: Das Risiko bei einer Schülerfirma ist minimal, dafür gibt es umso mehr Spaß. Das größte Risiko ist wohl, dass etwas mal nicht funktioniert, wie es geplant war. Doch das führt wieder zu der Chance, Neues zu lernen, Erfahrungen zu sammeln und sich weiterzuentwickeln. Auch das finanzielle Risiko ist gering, da sich Schülerfirmen vorwiegend aus Eigenmitteln finanzieren, also Bootstrapping betreiben, wie Gründungsfachleute dazu sagen.
Typische Ideen von Schülerfirmen
Sicher möchtet ihr eine einzigartige Geschäftsidee entwickeln, die es zuvor noch nicht gab. Es lohnt sich aber, sich von gängigen Geschäftsideen inspirieren zu lassen und diese neu zu erfinden und besser zu machen. Man spricht hier auch von Geschäftsmodellinnovation. Hier sind einige Ideen, die schon häufig umgesetzt wurden, aber noch genug Raum für eure persönlichen Vorstellungen lassen:
- Organisation des Pausenverkaufes: Schulpausen sind gedacht zur mentalen und körperlichen Stärkung. Warum also nicht den Pausenverkauf (neu) organisieren? Ein gastronomisches Konzept für kleine Pausensnacks lässt sich einfach realisieren und kommt mit Sicherheit gut bei Mitschüler*innen und Lehrkräften an.
- Schülerzeitung: Wenn ihr euch fürs Schreiben und Lesen begeistern könnt, solltet ihr erwägen, eine eigene Schülerzeitung herauszubringen. Egal, ob Nachrichtenblatt, Rätselheft oder Schulcomic – Hauptsache, es ist kreativ und interessant für die Schulgemeinschaft.
- Catering: Wer anstatt Pausenverkauf lieber einen individuellen Cateringservice für besondere Anlässe organisieren möchte, der hat in der Schule mit zahlreichen Klassen- und Schulveranstaltungen ein leichtes Spiel. Wie wäre es zum Beispiel mit Lunchpaketen für Klassenausflüge oder Geburtstagskuchen für Lehrer*innen?
- Warenverkauf: Ein recht klassisches Geschäftsmodell von Schülerfirmen ist die Herstellung und der Vertrieb verschiedener Waren wie Schmuck, Deko, Spielzeug und selbstbedruckte Kleidung.
- Kurse: Wenn in deinem Team jemand ein bestimmtes Hobby, Interesse oder Talent hat, ist eine weitere Möglichkeit das Anbieten von Kursen, wie diverse Nachhilfekurse, ein Tanzclub oder eine Debattierrunde.
Mit der Gründerplattform findet ihr eure Geschäftsidee. Lasst euch von unseren zahlreichen Beispielunternehmer*innen inspirieren und geht euren Weg!
Hörempfehlung: Die vier Gäste dieser Ideencouch Folge sind 13 und 15 Jahre alt und gehen noch zur Schule. “Was sind Themen, von denen ihr denkt, da muss sich mal was verändern?” Diese Frage stellt Jan seinen Gästen - und er bekommt vielfältige Antworten. Johann wünscht sich eine Suchmaschine, um einen passenden Sportverein zu finden. Arthur und Tyra würden gerne die Nachteile vom Online- und Ladenshoppen durch ein hybrides Einkaufssystem beheben und Sophia stört es, dass Obdachlosen so wenig Beachtung geschenkt wird. Für Letzteres erarbeiten sie gemeinsam Lösungsvorschläge - und machen sich auf den Weg hin zu einer Geschäftsidee.
Beispiele erfolgreicher Schülerfirmen
In Deutschland werden jedes Jahr viele Schülerfirmen gegründet und einige davon sind ganz besonders erfolgreich. Wir stellen dir hier einige Gewinner des „Bundes-Schülerfirmen-Contests“ der vergangenen Jahre vor. Lass dich überraschen, mit welchen kreativen Ideen Schülerfirmen schon erfolgreich waren:
- Die Schülerfirma „Betties“ gewann den ersten Bundes-Schülerfirmen-Contest im Jahr 2011 und erhielt ein Preisgeld in Höhe von 1.800 EUR. Die Schüler*innen verkauften Naturseifen, Badezusätze und Seifenschalen aus Ton und legten dabei besonderen Wert auf eine nachhaltige Produktion, indem ausschließlich regionale Erzeugnisse und umweltfreundliche Verpackungen verwendet wurden. Mit dem Erlös wurden bedürftige Mitschüler*innen bei der Finanzierung von Klassenfahrten unterstützt.
- Beim Bundes-Schülerfirmen-Contest 2018 durften die Schüler*innen der Schülerfirma „Namaste Nepal“ den ersten Preis mit nach Hause nehmen. Das Unternehmen engagierte sich für den Schulbetrieb im Partnerdorf Gati, Nepal. Durch das Einwerben von Spenden finanzierte die Schülerfirma beispielsweise Schulmaterial, Gehälter von Lehrkräften und Weiterbildungsangebote für Lehrer*innen.
- Im Jahr 2020 wurde die Schülerfirma „SchoCana“ aus Würzburg als Gewinnerin des Wettbewerbes gekürt. Die Schüler*innen verkauften nachhaltige Hanf-Schokolade und folgten so dem Trend gesunder Superfoods. Und noch etwas Besonderes: Für je zwei verkaufte Tafeln Schokolade wurde ein Baum gepflanzt. Diese Idee ist nicht nur lecker, sondern trägt auch zur Aufforstung der Wälder bei!
- Die Idee für die LIME medical GmbH entstand ebenfalls während der Schulzeit, denn Dominic Libanio und Pascal Lindemann haben im Rahmen eines Jugend-forscht-Projekts eine Roboterhand gebaut, die jetzt als Handtherapiegerät eingesetzt wird. Eine sehr engagierte Chemielehrerin hat bei Dominic und Pascal damals die unternehmerische Leidenschaft entzündet. Von den Mitschüler*innen und der Familie wurden sie jedoch nicht richtig ernst genommen, wie sie bei „Ungeschönt – dem Podcast der KfW Bankengruppe“ berichten.
Diese Unterstützungen für Schülerfirmen gibt es
Mittlerweile gibt es in Deutschland zahlreiche Initiativen und Projekte, die euch bei der Gründung einer eigenen Schülerfirma auf unterschiedliche Weise unterstützen. Wir stellen hier einige vor:
- STARTUP TEENS:
Die Non-Profit-Organisation Startup Teens bietet jungen Menschen eine Plattform, um die Skills und Fähigkeiten zu erlernen, die es braucht, um zu gründen und unternehmerisch tätig zu werden. - Futurepreneur:
Futurepreneur e.V. ist ein Bildungsprogramm, das mit verschiedenen Angeboten Schüler*innen motiviert und aktiviert, eigene Geschäftsideen strategisch zu entwickeln. Die Jugendlichen erlernen wichtige unternehmerische Kompetenzen und entwickeln zukunftsfähige Geschäftsideen. - Jugend gründet:
Die Initiative Jugend gründet ist nicht nur ein Businessplan- und Planspielwettbewerb, sondern auch eine Bildungsplattform für Schüler*innen, um sich über verschiedenste Gründungsthemen zu informieren. - Junior:
Junior umfasst zahlreiche bundesweite Programme, die es Schüler*innen ermöglichen, ihr eigenes Startup in der Schule zu gründen. Die Schüler*innen erlernen und erproben gemeinsam die Grundprinzipien unternehmerischen Handelns und eignen sich dadurch soziale sowie fachliche Kernkompetenzen an, die sie für ihr weiteres Berufsleben benötigen.
Erfolgsfaktoren für Schülerfirmen
Wenn auch du jetzt mit deinen Mitschüler*innen eine eigene Schülerfirma gründen möchtest, dann haben wir hier einige Aspekte, die unbedingt beachtet werden sollten, damit eure Gründung erfolgreich ist.
1. Geschäftsideen im Internet gibt es viele. Doch wenn ihr eure eigene entwickelt, dann macht ihr mit eurer Schülerfirma nicht einfach irgendwas, sondern etwas, das euch am Herzen liegt und euch persönlich wichtig ist. Nur dann habt ihr die Motivation und den Ehrgeiz, um das Projekt auch in die Tat umzusetzen und das ist für den Erfolg von langfristigen Projekten wichtig. Mit der Gründerplattform könnt ihr ganz einfach eine eigene Geschäftsidee entwickeln.
2. Eure Schülerfirma sollte keine Konkurrenz für lokale Unternehmen darstellen. Das könnt ihr als Chance nutzen und Partnerschaften mit Unternehmen schließen, die idealerweise schon Erfahrungen in dem Geschäftsbereich haben und euch Zugang zu neuem Know-how und Ressourcen verschaffen können.
3. Gründen ist nicht nur ein Prozess, der gezielt durchgeführt wird. Beim Gründen geht es immer auch um Lernschleifen, in denen man regelmäßig das eigene Vorgehen reflektiert und aus Erfahrungen lernt. Hier kann das Konzept der Lean Startups helfen, bei dem kontinuierliches Testen zentral ist für das Ausprobieren und Umsetzen neuer Ideen. So könnt ihr herausfinden, welchen Herausforderungen sich eure Schülerfirma aktuell stellen muss und welche Lernerfolge schon gefeiert werden können.
4. Wenn ihr im Team eure Schülerfirma gründet, ist das eine wichtige Ressource, damit alle Arbeitsbereiche der Schülerfirma mit voller Energie am Erfolg des Unternehmens arbeiten können. Wichtig sind hier eine klare Aufgabenteilung und eindeutige Abmachungen, wer für welche Tätigkeit die Verantwortung trägt. Orientieren könnt ihr euch an echten Unternehmensstrukturen und folgende Geschäftsbereiche besetzen: Geschäftsführung, Verkauf, Einkauf, Marketing, Buchhaltung und Produktion.
5. Da es beim Gründen einer Schülerfirma nicht darum geht, Gewinne zu machen, könnt ihr versuchen, mit eurem Geschäftsmodell einen sozialen oder ökologischen „Impact“ zu erzielen. Ihr könnt zum Beispiel recycelte Federtaschen verkaufen und den Erlös an eine Umweltorganisation spenden oder Deutsch-Nachhilfe für Kinder anbieten, die eine andere Muttersprache haben. Das kommt nicht nur bei Lehrkräften und Kund*innen gut an, sondern fördert auch die eigene Motivation – denn wer tut nicht gerne Gutes für Gesellschaft und Umwelt? In unserem Gründerseminar zum Thema Social Entrepreneurship erfahrt ihr in wenigen Modulen alles Wichtige für euer soziales Business.
Wir helfen dir Schritt für Schritt
Deine Gründung für eine bessere Umwelt
6. Eine gute Planung ist die halbe Miete! Mit der Gründerplattform könnt ihr eine eigene Geschäftsidee entwickeln, ein erfolgreiches Geschäftsmodell entwickeln und den Businessplan für eure Schülerfirma schreiben! Unsere zahlreichen Artikel, Videos und Beispiele unterstützen euch bei eurem Vorhaben.
Fazit
Wie ihr seht, bietet eine Schülerfirma nicht nur den idealen Schutzraum, um eine Geschäftsidee zu realisieren, ihr könnt auch eigene Vorstellungen von einem guten Unternehmen verwirklichen und dabei noch eine Menge lernen und Kompetenzen erwerben. Mit der Gründerplattform könnt ihr gleich loslegen: Gemeinsam könnt ihr an eurer Geschäftsidee arbeiten, ein Geschäftsmodell entwickeln und euren tragfähigen Businessplan schreiben. Legt direkt los und gründet eure erfolgreiche Schülerfirma!
Hörempfehlung: Durch Jugend-forscht-Projekte wurde die Leidenschaft am Unternehmertum bei Amir Gdamsi geweckt. Er gilt mit 15 Jahren als einer der jüngsten Gründer Deutschlands. Auch Claus Weibrecht hat bereits mit 16 ein Unternehmen gegründet. Bei “Ungeschönt – dem Podcast der KfW Bankengruppe" sprechen die beiden darüber, wie Unternehmensführung parallel zum Schulunterricht überhaupt funktionieren kann, und erzählen, warum Nathan der Weise und binomische Formeln weniger hilfreich dafür sind.