Pizzeria eröffnen und italienisches Ambiente zaubern

Eine Pizzeria genau nach deinen Vorstellungen: So packst du es!

Pizzeria eröffnen: So wird daraus eine runde Sache

Du träumst davon, dich selbstständig zu machen und liebst die italienische Küche? Dann ist es vielleicht eine hervorragende Idee, wenn du eine Pizzeria eröffnest und deine Leidenschaft zum Beruf machst. Allerdings musst du dafür spezielle Anforderungen erfüllen und solltest das Vorhaben gründlich planen. Schließlich soll dein Unternehmen auch erfolgreich sein. Und dazu gehört letztlich mehr, als nur möglichst viele Pizza- und Pastasorten auf die Speisekarte zu setzen. Denn damit die Gäste gern zu dir kommen, musst du nicht unbedingt mehr, aber zumindest etwas anderes bieten können, als die anderen Pizzerien vor Ort. Beispielsweise ein Ambiente, mit welchem du deine Gäste für ein paar Stunden in den sonnigen Süden entführst. Oder einige regionale Spezialitäten aus Italien, die es sonst nirgendwo gibt. Aber auch bezüglich der Vorschriften musst du einige Aspekte beachten.
 

Die Voraussetzungen, um eine Pizzeria eröffnen zu können

Gewerbe anmelden

Damit du deine Pizzeria eröffnen kannst, benötigst du in jedem Fall eine Gewerbeanmeldung; dafür ist es einerlei, ob du das eigene Gewerbe als Haupt- oder Nebenberuf ausübst. Völlig unerheblich ist außerdem die Frage, für welche unternehmerische Rechtsform du dich entscheidest. Einen Gewerbeschein musst du also selbst als Kleingewerbetreibende*r beantragen. Diese Gewerbeanmeldung vollziehst du in der zuständigen Behörde der jeweiligen Kommune. Wie viel du für den Gewerbeschein bezahlen musst, ist von Kommune zu Kommune unterschiedlich. In Deutschland musst du in der Regel mit Kosten zwischen 20 und 60 EUR rechnen. Neben den schon genannten Unterlagen musst du für die Gewerbeanmeldung zusätzlich einen gültigen Personalausweis mitbringen. Möchtest du dich als Nicht-EU-Bürger*in in Deutschland selbstständig machen, benötigst du darüber hinaus in den meisten Fällen eine Aufenthaltsgenehmigung.

Die meisten Kommunen stellen die entsprechenden Formulare auf ihrer Webseite bereit. Du kannst sie also schon zu Hause downloaden und in aller Ruhe durchlesen und ausfüllen. Einige Kommunen bieten sogar die Möglichkeit an, dass du dein Gewerbe online anmelden kannst. Grundsätzlich musst du folgende Informationen angeben.

In jedem Fall musst du bei der Gewerbeanmeldung den Namen deines Unternehmens mitteilen. Du musst bei der Wahl des Namens allerdings darauf achten, dass du keine Markenrechte von anderen Unternehmen verletzt. Ebenso musst du deine persönlichen Daten angeben und Angaben zu deinem Gewerbe machen, dazu gehört beispielsweise die Anschrift. Des Weiteren musst du ausführlich beschreiben, welchem Gewerbe du nachgehen, also dass du eine Pizzeria eröffnen möchtest. Zum Gewerbeamt musst du aber auch, wenn du beispielsweise eine Filiale gründest oder den Standort wechselst. Sobald du dein Gewerbe angemeldet hast, informiert das Gewerbeamt weitere Behörden wie Berufsgenossenschaft, Finanzamt, Amtsgericht, Gewerbeaufsichtsamt und Industrie- und Handelskammer.

Weitere Voraussetzungen

Neben der Gewerbeanmeldung benötigst du eine Reihe anderer Nachweise: eine steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung (Finanzamt), ein polizeiliches Führungszeugnis, eine Gewerbeversicherung und ein Gesundheitszeugnis vom Gesundheitsamt. Bietest du alkoholische Getränke an, brauchst du außerdem eine Gaststättenerlaubnis. Diese kannst du allerdings erst beantragen, wenn du deinen Miet- bzw. Pachtvertrag in der Tasche hast.

Am besten informierst du dich frühzeitig bei den zuständigen Ämtern, welche besonderen Anforderungen für deine Gegend gelten. Auch nach der Eröffnung wirst du dich weiterhin damit beschäftigen müssen, da regelmäßige Hygienekontrollen durch das Gesundheitsamt durchaus zum normalen Ablauf in einer Pizzeria gehören.

Der Businessplan für die eigene Pizzeria

Keinesfalls solltest du blauäugig in die Selbstständigkeit starten, wenn du eine Pizzeria eröffnen möchtest. Du solltest dir also im Vorfeld die Zeit nehmen, um einen Businessplan aufzustellen. Darin beschreibst du nicht nur die Möglichkeit, die dir das eigene Geschäft bietet, sondern definierst auch die Maßnahmen, die du ergreifst, um deine Ziele zu erreichen. Dazu gehören beispielsweise der Kreditbedarf und Marketingmaßnahmen. Was noch alles nicht fehlen darf, siehst du in unserer kostenlosen Businessplan Vorlage.

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Der Standort

Ein wesentlicher Faktor, der zum Erfolg oder Misserfolg deines Unternehmens beiträgt, ist die Wahl des Standortes. Eine denkbar schlechte Idee ist es beispielsweise, das Lokal am Rande eines Industriegebietes mit Großunternehmen, die eigene Betriebskantinen besitzen, anzusiedeln. Denn in diesem Fall wirst du kaum ausreichend Gäste gewinnen können. Damit du langfristig mit der eigenen Pizzeria Erfolg hast, brauchst du nämlich nicht nur Stammkunden, sondern auch Laufkundschaft, weshalb du dein Lokal ausschließlich in einer belebten Lage eröffnen solltest. Die Pizzeria sollte sich also möglichst zentrumsnah und in der Nähe anderer Geschäfte befinden. Wichtig ist außerdem die Frage, wie gut die Pizzeria mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist und ob sich Parkplätze in der Nähe befinden.

Eröffnest du die Pizzeria in einer städtischen Randlage mit geringem Fußgängerverkehr, stehen die Chancen eher schlecht. Das können sich lediglich gut eingeführte Häuser mit einem entsprechenden Stammpublikum leisten. Nimm dir also ausreichend Zeit für die Suche nach der passenden Immobilie, auch wenn die Kosten für die Miete vielleicht etwas höher sind. Denn wenn die Lage passt, kannst du die höheren Kosten auch wieder erwirtschaften

Kundschaft

Ob du genug Gäste gewinnen kannst, kannst du auf relativ einfache Weise selbst ermitteln: Setz dich einfach in der Nähe des geplanten Standortes ein paar Stunden lang hin und beobachte die Menschenströme. Sind viele Menschen unterwegs? Gehen diese eher gemütlich durch die Straße oder hetzen sie zum nächsten Termin? Sind Unternehmen in der Nähe, deren Beschäftigte auch gern mal in ein umliegendes Lokal zum Mittagessen gehen? Oder sind vielleicht sogar angesagte In-Kneipen in der Nähe, wo sich Arbeitskräfte gern das eine oder andere Feierabendbier gönnen? Grundsätzlich kannst du sagen: Je mehr Menschen unterwegs sind und je weniger gehetzt diese sind, umso höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass du genügend Gäste gewinnen kannst, um dir eine tragfähige Existenz aufzubauen.

Konkurrenz

Gerade für dich als Gründer*in ist es wichtig, erst einmal auszuloten, wie groß die Konkurrenz am geplanten Standort ist - am besten, mithilfe einer Marktanalyse. Gibt es in unmittelbarer Nähe schon mehrere Pizzerien, stehen die Chancen eher schlecht, dass du mit einem Standardkonzept ebenfalls Fuß fassen und dich gegen die etablierten Lokale behaupten kannst. Gibt es hingegen Restaurants mit anderer Küche in der Nähe, sind deine Chancen wesentlich besser, weil die Gäste Abwechslung schätzen.
 

Angebot

Natürlich solltest du Standards wie die Pizza Hawaii oder Spaghetti Bolognese auf deiner Karte haben. Es kann allerdings keinesfalls schaden, wenn du auch Spezialitäten anbietest, die es nirgendwo sonst gibt. Das ist unter Umständen mit etwas höheren Kosten verbunden, allerdings kannst du für diese Köstlichkeiten auch entsprechende Preise verlangen – und dich vielleicht sogar aufgrund deiner überragenden Küche auf dem Markt etablieren.

Preise

Bezüglich dieser Frage orientierst du dich am besten am Preisniveau deiner Konkurrenz, weil du daran ablesen kannst, welchen Preis die Gäste bereit sind, zu zahlen. Beispielsweise ist in einer Kleinstadt im ländlichen Raum kaum ein Gast bereit, mehr als 10 EUR für ein Gericht auf der Mittagskarte zu bezahlen. In Großstädten dagegen sind Preise von bis zu 20 EUR durchaus im Rahmen des Üblichen, weil hier auch die Kosten für die betreibende Person des Lokals höher sind. Die Antwort auf diese Frage hängt wesentlich davon ab, für welche Ausrichtung du dich entscheidest. So kannst du in kleinen Räumlichkeiten mit einem gemütlichen Ambiente problemlos ein Spezialitätenlokal einrichten, das eher im hochpreisigen Segment angesiedelt ist. In größeren Lokalen bist du allerdings häufig besser aufgestellt, wenn du günstigere Gerichte für eine breite Masse anbietest. Wichtig ist in jedem Fall lediglich, dass du deine Kosten und darüber hinaus auch einen Gewinn erwirtschaftest.

Rechtsform

Grundsätzlich bist du in der Wahl der Rechtsform völlig frei. Gründest du die Pizzeria als Einzelunternehmung, ist das zunächst die günstigste und einfachste Variante. Allerdings hat das den Nachteil, dass du auch das Risiko völlig allein tragen musst. Arbeitest du hingegen mit einem oder mehreren Geschäftspartner*innen zusammen, ist möglicherweise eine GbR oder eine GmbH die bessere Wahl. Diese Rechtsformen sind jedoch mit höheren Kosten verbunden. Für eine GmbH etwa musst du 25.000 EUR Geschäftskapital hinterlegen. Finde mit unserem Rechtsformfinder heraus, welche Rechtsform am besten zu dir und deinem Geschäftsmodell passt. 
 

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Kosten

Gründungskosten

Die Kosten für die Gründung liegen im unteren dreistelligen Bereich. Neben der Gewerbeanmeldung musst du unter Umständen auch die entsprechenden Nachweise bezahlen. Die Höhe der Gebühren unterscheidet sich allerdings von Region zu Region, eine bundesweit einheitliche Regelung gibt es nicht.

Fixkosten

Die Fixkosten richten sich zumindest teilweise nach dem Standort. Du musst in jedem Fall die Kosten für Miete und Nebenkosten wie Strom, Wasser und Internet/Telefon, die Personalkosten und die Kosten deiner eigenen sozialen Absicherung einrechnen. Dazu gehört neben der Krankenversicherung auch die Rentenversicherung, die du als Selbstständiger aus eigener Tasche bezahlen musst.

Variable Kosten

Bei den variablen Kosten handelt es sich in erster Linie um die Kosten für die Zutaten und den Getränkeausschank. Diese kannst du allerdings zumindest bis zu einem gewissen Grad beeinflussen. Kaufst du im Großhandel ein, sind die Preise wesentlich günstiger als im Einzelhandel oder wenn du den Wein direkt ab Weingut kaufst.

Personal

Wie viel Personal du einsetzen musst, hängt in erster Linie von der Größe des Lokals ab. In einem kleinen Lokal mit wenigen Sitzplätzen kann etwa eine Bedienung sowohl die Bewirtung der Gäste und den Schankservice gemeinsam stemmen, was in einem großen Lokal nicht möglich ist. Eine weitere Überlegung, die du im Vorfeld anstellen solltest, besteht darin, ob du Vollzeit-, Teilzeit- oder 450-EUR-Kräfte anstellst. Letzteres ist vor allem in Universitätsstädten möglich und kommt dich günstiger. Allerdings hast du dann auch einen erheblich größeren organisatorischen Aufwand.

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Finanzierung und Versicherung

Eigen- und Fremdkapital

Wie hoch das Eigenkapital für die Eröffnung einer Pizzeria sein sollte, hängt von den damit verbundenen Kosten ab.

Grundsätzlich solltest du mehr als knapp ausreichendes Eigenkapital mitbringen, um die ersten Monate auch mit auftretenden Sonderausgaben überbrücken zu können.

Fremdkapital solltest du am besten in feste Werte wie die Ausstattung der Pizzeria investieren. Dann steht dem Fremdkapital ein gewisser Gegenwert gegenüber, den du in Barmittel verwandeln kannst, um im Fall eines Misserfolgs möglichst schuldenfrei zu sein.

Versicherungen

Nicht zuletzt solltest du auch an die Versicherungen denken. Du benötigst in jedem Fall eine Betriebshaftpflicht-, eine Inventar- und eine Gewerberechtsschutzversicherung. Darüber hinaus gibt es noch ergänzende Versicherungen, die du bei Bedarf abschließen kannst. Dazu gehören etwa eine Elektronikversicherung oder eine Maschinenversicherung. Ob diese notwendig sind, musst du im individuellen Fall selbst entscheiden.

Sei auf der sicheren Seite!

Welche Risiken hast du als Gründer*in?

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Marketing

Kunden anlocken

Um neue Kundschaft zu gewinnen, solltest du auf einen guten Marketing-Mix mithilfe verschiedener Marketingmaßnahmen setzen. Dazu können neben Anzeigenschaltungen in lokalen Tages- und Wochenzeitungen auch Aktionen in den sozialen Medien gehören. Letztere geben dir die Möglichkeit, deine Zielgruppe sehr genau anzusprechen. Und natürlich darf auch eine angemessene Präsentation im Internet, wie beispielsweise durch eine eigene Website, nicht fehlen. 

Laufkundschaft und Stammkundschaft

Laufkundschaft wird am besten direkt angesprochen. Das kann beispielsweise mit Plakaten oder Aufstellern vor dem Lokal funktionieren, auf welchen auf bestimmte Angebote hingewiesen wird.

Das beste Mittel, um aus zufriedenen Kund*innen Stammkund*innen zu machen, ist im Grunde ganz einfach: Sie schätzen ein gemütliches Ambiente, gutes Essen und einen freundlichen Service. Wenn diese Faktoren stimmen, kommen die Gäste gern immer wieder ins Lokal.

Loyalitätskarten und Sonderangebote

Diese Karten sind ein hervorragendes Mittel zur Kundenbindung. Hier können die Gäste beim Kauf eines Gerichts sogenannte Treuepunkte sammeln. Haben sie eine gewisse Anzahl von Punkten gesammelt, erhalten sie üblicherweise ein Gericht umsonst oder stark rabattiert.

Keinesfalls sollten auf der Speisekarte verschiedene besondere Angebote fehlen. Das können zeitabhängige Angebote wie spezielle Mittagsangebote ebenso sein, wie wöchentliche oder monatliche Specials, etwa Themenwochen.

Franchise und Lieferservice

Lieferservice

Ob ein Lieferservice in deinem Fall Sinn macht, hängt maßgeblich von deinem Angebot ab. Allerdings ist das auch mit höheren Kosten verbunden, weil du Fahrzeuge und zusätzliches Personal brauchst. Ob der mögliche Ertrag diesen zusätzlichen Aufwand rechtfertigt, solltest du dir im Vorfeld also gründlich überlegen, weil er eben auch mit einem höheren unternehmerischen Risiko verbunden ist.

Franchise

Wie bei vielen Fastfood-Ketten gibt es auch bei Pizzerien diverse Franchise-Systeme. Um Franchise-Partner*in werden zu können, musst du allerdings einen fünfstelligen Betrag einbringen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass du dich an den Vorgaben des Franchise-Partners orientieren musst und kaum eine Möglichkeit hast, eigene Ideen zu verwirklichen. Dafür profitierst du umgekehrt aber auch von den Marketing-Maßnahmen des Franchise-Gebers. Du solltest also gründlich Nach- und Vorteile gegeneinander abwiegen.


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bhp